IRF: Institutional Repository FHNW

Willkommen auf der Publikations- und Forschungsdatenbank der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW.

Das IRF ist das digitale Repositorium der FHNW. Es enthält Publikationen, studentische Arbeiten und Projekte.

Weitere Informationen finden Sie im IRF-Handbuch.

 

Neuzugänge

Publikation
Wohnraum-Sharing für Familien. Psychologische Faktoren beim Teilen von Innen- und Aussenräumen in Siedlungen
(Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, 04.09.2025) Tim, Christen; Tobler, Christina; Bundesamt für Raumentwicklung (ARE)
Mit der «Siedlungsentwicklung nach Innen» soll in der Schweiz die Zersiedelung aufgehal-ten, Kulturland geschont und die städtische Wohnungsknappheit nachhaltig und umwelt-freundlich bekämpft werden. Aufgrund der Innenentwicklung werden mehr Menschen auf derselben Fläche leben. Daraus ergibt sich die Überlegung, privaten Wohnraum zu be-schränken und alternativ geteilte Infrastruktur zur fördern. Um festzustellen, wie mit dem Tei-len von Innen- und Aussenräumen in Siedlungen eine hohe Aufenthaltsqualität für Familien erreicht werden kann, wurden Einstellungen, Werte, Erlebnisse, Befürchtungen, Barrieren und Hoffnungen im Kontext des Wohnraum-Sharings mit halbstandardisierten Leitfadeninter-views untersucht. In den Interviews wurden Drittpersonentechnik und Bildassoziationstest sowie Card Sorting, Think Aloud und Laddering Technique angewendet. Die Daten wurden mittels inhaltlich strukturierender Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Interviewten (n = 11) interpretieren und leben Wohnraum-Sharing unterschiedlich und haben eine verschieden stark ausgeprägte Teilungsbereitschaft. Die Ergebnisse legen nahe, dass Personen Innen- und Aussenräume teilen, wenn eine passende Ausprägung vorliegt und ihre Ansprüche berücksichtigt werden. Im Teilen von Innen- und Aussenräumen wird ein Mittel gesehen, um die Möglichkeiten zur Bedürfnisbefriedigung in der nahen Umgebung zu erhöhen und von Vorteilen wie Unterstützung im Familienalltag und sozialem Austausch zu profitieren. Damit die Vorteile genutzt und Herausforderungen wie Kontrollverlust, einge-schränkte Privatheit und aufwändige Kompromissfindung reduziert werden können, sollten Sharing-Gemeinschaften aus Personen mit ähnlichen Werten und Ansprüchen ans Zusam-menleben bestehen. Geteilte Räume sollten durch Mitgestaltung Aneignung ermöglichen und nach Eigenschaften kategorisiert werden. Zudem sollten die Zuständigkeiten und Eigen-schaften der Teilenden transparent gemacht und Beziehungen unter den Bewohnenden aktiv gestärkt werden.
11 - Studentische Arbeit
Publikation
Förderung des umweltfreundlichen Umgangs mit ausgedienten Elektrogeräten durch eine digitale Plattform
(Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, 04.09.2025) Erne, Nando; Hauser, Mirjam; SENS eRecycling
Weltweit steigt die Menge an Elektroschrott. Elektroschrott gilt als der am schnellsten wachsende Abfallstrom überhaupt. Der heute lineare Umgang mit Elektrogeräten – also herstellen, nutzen und entsorgen – führt zu erheblichen Umweltbelastungen und knapper werdenden Ressourcen. Die Circular Platform ist eine digitale Plattform, die den umweltbewussten Umgang mit ausgedienten Elektrogeräten in der Schweiz fördern soll. Ziel der Plattform ist es, Elektrogeräte möglichst lange zu nutzen – insbesondere durch Reuse (Wiederverwendung) oder Repair (Reparatur). Im Zentrum der Circular Platform steht die Unterstützung der Konsument:innen indem sie Reuse- und Repair-Angebote sichtbar macht und das Verhalten der Konsument:innen im Sinne der Kreislaufwirtschaft fördert. Um die Circular Platform weiterzuentwickeln, wurden Personen des Wertetyps «Neugierige Idealisten» genauer untersucht. Personen dieses Wertetyps zeigen Potenzial für die Nutzung der Plattform. Mittels nutzendenzentrierter Methoden, wie leitfadengestützte Interviews, Personas, Customer Journey Maps und Usability-Tests, wurden Bedürfnisse und Erwartungen dieses Wertetyps ergründet. Es zeigt sich, dass neben gerätebezogenen Faktoren vor allem Werte, Einstellungen sowie wahrgenommene Verhaltenskontrolle, aber auch der emotionale Wert Einflussfaktoren auf Verhalten im Sinne der Kreislaufwirtschaft haben könnten. Mittels zielgruppenspezifischer Nudging-Ansätze wie Messenger, soziale Normen oder Incentives wurde die Circular Platform mit dem Ziel weiterentwickelt, dass umweltfreundliche Entscheidungen erleichtert werden sollen, um einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu leisten.
11 - Studentische Arbeit
Publikation
Rekrutierung adipöser Personen für Vor-Ort-Studien: Eine Analyse zu Motivationsfaktoren und Partizipationsbarrieren
(Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, 04.09.2025) Tobia, Moritz; Michel, Stefan; Ypsomed Holding AG
Trotz wachsender Bedeutung nutzerzentrierter Entwicklung werden bestimmte Zielgruppen in Usability-Studien zu wenig berücksichtigt. Dazu zählen auch adipöse Personen, deren Perspektive für die Gestaltung neuer medizinischer Geräte und Behandlungsmethoden besonders relevant ist. Die vorliegende Masterarbeit untersucht, welche Faktoren die Teilnahmebereitschaft dieser Zielgruppe an Vor-Ort-Studien erhöhen können. In Kooperation mit dem Medizintechnikunternehmen Ypsomed Holding AG wurde ein Mixed-Methods-Design umgesetzt. Auf eine qualitative Erhebung mittels Interviews und Usability-Tests (N = 10) folgte eine quantitative Online-Befragung (N = 119). Die Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Motivationsfaktoren wie persönliches Interesse, der Wunsch, zur Forschung beizutragen oder finanzielle Anreize die Teilnahme fördern. Im Gegensatz dazu wirken emotionale und strukturelle Hürden, insbesondere Schamgefühle, Angst vor Stigmatisierung sowie organisatorische Einschränkungen wie mangelnde Terminflexibilität, hemmend. Die Analyse wird durch theoretische Modelle wie die Self-Determination Theory, das Health Belief Model und Goffmans Stigmatheorie gestützt. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurden praxisnahe Empfehlungen entwickelt, die darauf abzielen, bestehende Barrieren zu reduzieren und die Motivation zur Teilnahme zu stärken. Die Arbeit liefert Anregungen für die zielgerichtete Gestaltung zukünftiger Studien mit medizinischen Geräten.
11 - Studentische Arbeit
Publikation
Nachhaltige Bewirtschaftung einer digitalen Plattform zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Schweizer KMU
(Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, 04.09.2025) Odermatt, Salome; Krause, Andreas; Hofer, Doris; Institut für Mentale und Organisationale Gesundheit, Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
In einer zunehmend beschleunigten und komplexen Arbeitswelt gewinnt die Gesundheit der Mitarbeitenden und somit das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) vermehrt an Bedeutung. Eine aktuelle Erhebung zeigt, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die über 99 % der Schweizer Betriebe ausmachen, dies-bezüglich jedoch weniger umsetzen als Grossunternehmen. Eine Internetrecherche, durchgeführt vom Institut für Mentale und Organisationale Gesundheit, zeigte zudem, dass nur wenige Praxisbeispiele verfügbar sind, die KMU bei der konkreten Umsetzung entsprechender Massnahmen im Arbeitsalltag unterstützen. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) wurde daher eine digitale Plattform entwickelt, die erfolgreiche Praxisbeispiele sichtbar macht. Jedoch ist bislang unklar, inwieweit die Akteurinnen und Akteure von KMU bereit sind, gesundheitsfördernde Massnahmen öffentlich zu teilen. Vor diesem Hintergrund untersucht die Masterarbeit, welche Faktoren diese Absicht beeinflussen und was ein nachhaltiges Konzept zur Bewirtschaftung der Plattform auszeichnet. Die theoretische Grundlage dieser Arbeit bilden die Theory of Planned Behavior (TPB) und die Self-Determination Theory (SDT). Zur Datenerhebung wurden 10 halbstrukturierte Interviews mit Führungskräften und Verantwortlichen des Human Resource Managements aus KMU durchgeführt. Anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz und Rädiker, unterstützt durch MAXQDA, wurden vier Faktoren ermittelt: Identifikation, Machbarkeit, Gestaltungsfreiheit und Verbundenheit. Ein nachhaltiges Bewirtschaftungskon-zept berücksichtigt diese Faktoren, indem der gesamte Prozess verständlich, praxisnah und flexibel gestaltet wird. Anhand dessen kann die Plattform und deren Bewirtschaftung gezielt weiterentwickelt werden, um die Gesundheitsförderung in der Schweizer KMU-Landschaft zu stärken.
11 - Studentische Arbeit
Publikation
Mieten statt Kaufen – psychologische Grundlagen der Sharing Economy
(Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, 04.09.2025) Perrig, Anne-Catherine; Tobler, Christina; kiddos.ch
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die psychologischen Grundlagen der Sharing Economy, wobei der Fokus auf dem Mieten von Baby- und Kinderausstattungsprodukten liegt. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen kiddos.ch als Praxisunternehmen wurde erforscht, wie die Nutzung von Mietangeboten für Baby- und Kinderausstattungsprodukten in der Schweiz erhöht werden kann. Die Einstellung zu Mietangeboten sowie die Motivation und Hindernisse in Bezug auf deren Nutzung bildeten den Untersuchungsgegenstand. Ausserdem wurde untersucht, welche Baby- und Kinderausstattungsprodukte gemietet werden und welche nicht. In einem qualitativen Forschungsdesign mit teilstrukturierten Leitfadeninterviews wurden N = 18 Probandinnen und Probanden befragt, davon n = 10 Frauen und n = 9 Männer. Es wurden sowohl Non-User*innen als auch Light-User*innen und User*innen miteinbezogen, die über keine Mieterfahrung, Mieterfahrung mit allgemeinen Produkten und Miterfahrung mit Kinderprodukten verfügen. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Lücke zwischen der positiven Einstellung zum Teilen von Kinderprodukten und der tatsächlichen Nutzung von Mietangeboten besteht. Diese ist unter anderem auf die fehlende Bekanntheit sowie auf diverse Unsicherheiten und Bedenken zurückzuführen. Obwohl Aspekte wie der wahrgenommene Preisvorteil und die kurze Nutzungsdauer motivierend wirken, stellen Bedenken hinsichtlich der Hygiene, der Sicherheit sowie der Sauberkeit Hindernisse dar. Dies wirkt sich negativ auf das Vertrauen aus, welches als Handlungsempfehlung mit Marketingmassnahmen und Kommunikationsstrategien aufgebaut werden soll.
11 - Studentische Arbeit