Wie Schulpraxis und Bildungswissenschaft durch Zusammenarbeit gewinnen Zehn Jahre «Lehren und Lernen sichtbar machen» Wolfgang Beywl und Kathrin Blum Onlineversion dieser Publikation mit aktivierten Links Wolfgang Beywl, Kathrin Blum Wie Schulpraxis und Bildungswissenschaft durch Zusammenarbeit gewinnen. Zehn Jahre «Lehren und Lernen sichtbar machen» Titelgrafik von Michael Mittag Herausgeberin Professur Bildungsmanagement und Schulentwicklung Institut Weiterbildung und Beratung Pädagogische Hochschule FHNW Windisch 2023 Vorwort Wirksames Lernen ins Zentrum zu stellen ist womöglich der mächtigste Hebel, der einer Schule zur Verfügung steht, um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Wenn es gelingt, Lehren und Lernen sichtbar(-er) zu machen, dann können alle – Lernende aber auch Lehrende – davon profitieren. Lehrpersonen benötigen dazu Werkzeuge, mit denen sie aufde- cken können, was im Unterricht lernwirksam ist und was weniger. Sie benötigen Wissen, um Feedbackmöglichkeiten und effektive und effiziente Wege des Dialogs mit den Schülerinnen und Schülern zu gelingendem Lernen nutzen zu können. Doch sich allein auf die individuelle Unterrichtsentwicklung zu konzentrieren, genügt nicht. Wirk- sames Lernen betrifft die gesamte Schule und somit benötigt es auch die Zusammenarbeit im Kollegium, unterstützt und gerahmt von einer engagierten Schulleitung. Alle professionell Han- delnden an der Schule sind aufgefordert, Verantwortung für Schule und Unterricht, für ihre Ent- wicklungen und für das Sichtbarmachen ihrer Wirksamkeit zu übernehmen. Schulleitungen kommt im System Schule dabei eine besondere Bedeutung zu. Ihr Handeln wirkt sich direkt auf Motivation, Kapazitäten und Arbeitsbedingungen von Lehrpersonen und indirekt auf die Leistun- gen von Schülerinnen und Schülern aus. Wenn es gelingt, Ideen rund um das Sichtbarmachen erfolgreicher Lehr-Lernprozesse nicht nur bei einzelnen Lehrpersonen, sondern kollektiv zu ver- ankern, dann sind bedeutsame und nachhaltige Entwicklungen möglich: Lehrpersonen teilen Er- fahrungen und Ideen bereitwilliger, können sich freier über Fehlversuche und Erfolge austau- schen. Schliesslich kann so eine Grundhaltung entstehen, die die ganze Schule bewegt. Die von John Hattie identifizierte kollektive Selbstwirksamkeitserwartung steigt, und so manch eine Schule hebt in Folge dann ab auf ein ganz neues Niveau. Jedoch hat auch die beste Schule nicht alle Lösungen und Ideen parat. Der Austausch mit ande- ren Schulen und das gelegentliche Öffnen für externe Impulse sind enorm wichtig, um den eige- nen Weg zu reflektieren, blinde Flecken zu identifizieren, aber auch, um neue Anregungen zu er- halten. Mit der Zeit können so tragfähige und unterstützende Netzwerke zwischen Schulen ent- stehen. Aus lernenden Schulen werden lernende Schulnetzwerke und lernende Schulsysteme. Auch Hochschulen können wichtige Partnerinnen sein, sofern es gelingt, eine Partnerschaft auf Augenhöhe aufzubauen und zu pflegen. Akteure aus der Wissenschaft, die an den Schulen vor- bei vermeintlich wichtige Fragen und vermeintlich hilfreiche Lösungen für Probleme der Schule definieren, tragen allenfalls zu einer Entfremdung zwischen Schulen und Hochschulen bei. Ange- messener erscheinen Kooperationen, in denen Schulen und Hochschulen gemeinsam die Prob- leme der Schule von heute angehen, die kritischen und drängenden Fragen bearbeiten und letzt- endlich auch den Boden für die Schulen von morgen bereiten. All dies und mehr ist im Projekt «Lehren und Lernen sichtbar machen» (LLSM) systematisch an- gelegt und umgesetzt. Über Jahre hinweg wurden – nicht nur an den LLSM-Pilotschulen, son- dern auch an vielen anderen – im partnerschaftlichen Austausch Wege erarbeitet, Knacknüsse zu überwinden, Gelingendes im Unterricht aufzuzeigen, die Feedbackkultur zu stärken und die kollektive Selbstwirksamkeit zu erhöhen. Zahlreiche Lehrpersonen und Schulen haben den ein- geschlagenen Weg eigenständig weiterverfolgt. Die zentrale Internetplattform www.lernensicht- barmachen.ch ist über die Jahre zu einer wichtigen Quelle für Tipps, Praxisberichte, nützliche Methoden für den Unterricht, aber auch konzeptionelle Hinweise geworden. Auch nach Auslau- fen der offiziellen Projektförderung werden weiterhin LLSM-Leistungen und die damit verbundene Expertise angefragt. Die Fachleute aus dem Team arbeiten weiterhin mit Kreativität und Leiden- schaft an neuen Angeboten und Unterstützungsmöglichkeiten. All dies stimmt mich zuversicht- lich, dass Schulen auch in vielen Jahren noch von LLSM-Ideen profitieren werden. In aktuellen Konzeptionen effektiver schulischer Führung wie lernzentrierter Führung (leadership for learning) rücken Bemühungen rund um wirksames Lernen in den Mittelpunkt. Weitere zent- rale Elemente sind ein kontinuierlicher Austausch über das Lernen, eine Kultur der geteilten Ver- antwortung für das erfolgreiche Lernen aller und der Wille, die Wirksamkeit der eigenen Arbeit zu überprüfen – mit anderen Worten: sichtbar zu machen. LLSM-berücksichtigt all diese Aspekte. Deshalb ist dieses Buch aus meiner Sicht nicht nur für Lehrpersonen, sondern auch für Schullei- tungen eine wertvolle Ressource. Das Projekt wurde inhaltlich massgeblich von Wolfgang Beywl und Kathrin Pirani, Co-Leitenden des Projekts, geprägt. Ihre Expertisen aus Schul- und Unterrichtsevaluation, Beratung und Coaching sowie dem Schulfeld haben LLSM zu einem wissenschaftlich fundierten und gleichzei- tig für Schulen zugänglichen und sie stärkenden Unterrichts- und Schulentwicklungsprogramm gemacht. Kathrin Pirani trägt mit ihrer doppelten Tätigkeit als Lehrperson an einer Schule und als Dozierende am Institut Weiterbildung und Beratung zur besonderen Glaubwürdigkeit bei. Wolf- gang Beywl hat nicht nur dieses Projekt, sondern auch relevante Vorgänger-Projekte mit grosser Umsicht und einen Blick auf Nachhaltigkeit aufgebaut. Dabei hat er stets die Schulen auf Augen- höhe mit an Bord geholt und auch dafür Sorge getragen, dass sich Nachwuchsforschende und Personen zwischen Forschung und Praxis einbringen und Verantwortung übernehmen können. Für ihr unermüdliches Engagement gebührt ihnen ein grosser Dank. Viele Schulen, wie auch die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz, haben enorm von LLSM und dem damit verbundenen Wissensaufbau profitiert. Kathrin Blum kam zum Ende des LLSM-Projekts ins Team und arbeitete sich mit grosser Begeis- terung in die damit verbundenen Themenkomplexe ein. Als Co-Autorin der vorliegenden Publika- tion hat sie massgeblich dazu beigetragen, dass erstmals eine kompakte Dokumentation von LLSM und seinen Wirkungen vorliegt. Das Institut Weiterbildung und Beratung hat LLSM und seiner Vorgängerprojekte unermüdlich und unerschütterlich unterstützt. Dies ermöglichte es dem LLSM-Team, sich voll dem Projekt zu widmen. Den verschiedenen Institutsleiterinnen und -leitern sei an dieser Stelle dafür, und für das damit verbundene Vertrauen gedankt. So wichtig die zuvor genannten Personen und Institutionen auch waren, so waren die vielen Lehrpersonen und Schulleitungen der teilnehmenden Schulen für das Zustandekommen und den Erfolg des Projekts entscheidend. Ohne ihren Mut, sich auf diese Art der Zusammenarbeit einzu- lassen und sich mit dem Sichtbarmachen von Lernen (neu) auseinanderzusetzen, ohne ihre Ge- duld und Ausdauer wäre nichts von all dem möglich gewesen. Ihnen gilt ein enormer Dank für das Vertrauen und das starke Engagement. Ihre Wege und die Wege zahlreicher anderer Schu- len, die sich LLSM-Ideen zu eigen gemacht haben, zeigen eindrücklich: Lernwirksame Schul- und Unterrichtsentwicklung ist möglich! Pierre Tulowitzki (Leiter Professur Bildungsmanagement und Schulentwicklung, Pädagogische Hochschule FHNW) Tausenddank Diese Publikation ist ein Gemeinschaftswerk von mehr als 1.000 Personen. Zuerst möchten wir der größten Gruppe danken: Es sind die Lehrpersonen der Pilotschulen, die sich für eine Mitar- beit am Projekt Lehren und Lernen sichtbar machen (LLSM) entschieden haben. Sie haben durch ihre Beiträge dessen Erfolg ermöglicht. Sie haben u. a. an Austauschtreffen, Planungs- gruppen oder Gruppendiskussionen teilgenommen. Sie haben hundertfach dokumentiert und großzügig weitergegeben, was sie mit LLSM-Ansätzen im Unterricht leisten. Die erweiterten Schulleitungen der Pilotschulen haben den Lehrpersonen für diese Arbeiten den Rücken freige- halten. Sie haben dafür gesorgt, dass Aufwand für das Projekt und Ertrag für den Unterricht aus- gewogen bleiben. Viele Schulleitungen über die Pilotschulen hinaus haben die entwickelten Wei- terbildungsbausteine von LLSM zu sich an ihre Schule geholt. Auch von dort wurden uns heraus- ragende Beispiele für guten Unterricht mitgegeben. Oftmals schufen die schulischen Kooperati- onspartner und -partnerinnen mit ihren Praxisbeispielen Neues und überaus Wertvolles. Der Vertrauensaufbau im Schulfeld konnte gelingen, dank der langjährigen Unterstützung durch den Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und durch den Verband Schulleite- rinnen und Schulleiter Schweiz (VSLCH). Die Finanzierung der Arbeiten haben die Stiftung Mer- cator Schweiz und die Pädagogische Hochschule FHNW über viele Jahre sichergestellt. Sie ha- ben damit das Entwickeln von Innovationen und eine kontinuierliche Arbeit für das Schulfeld er- möglicht. Wir sind froh, dass Pierre Tulowitzki, der in der Schlussphase die Leitung der Professur Bildungsmanagement und Schulentwicklung angetreten hat, das Projekt nicht nur freundlich auf- genommen, sondern mit seinen Ideen und Netzwerkkontakten weiter vorangebracht hat. Im Institut Weiterbildung und Beratung (IWB) der Pädagogischen Hochschule haben wir vielfach kundige Ansprechpersonen gefunden, die das Projekt gefördert und bei herausfordernden Aufga- ben unterstützt haben. Im Anhang sind viele über die Jahre Mitwirkende namentlich aufgeführt. Besonders zu erwähnen: Luzia Zust hat von der Administrationsseite her das Projekt stabilisiert und abgesichert. Danken möchten wir auch unseren beiden Kreativen: Michael Mittag, der mit Zeichnungen und Erklärfilmen LLSM vieltausendfach verbreitet, und Janine Strasser, die mit der 2022 neu gestalteten Website die Potentiale des Projektes in die Öffentlichkeit bringt. Erfreut sehen wir, dass die ehemaligen studentischen Mitarbeitenden Haltungen und Instrumente von LLSM in ihre beruflichen Karrieren in Schulen oder Hochschulen tragen. Auch in der Pädagogischen Hochschule FHNW wird LLSM in verschiedenen Formen fortgeführt, beispielsweise in diversen Weiterbildungsangeboten des IWB, im Projekt EULE® am Institut Kin- dergarten und Unterstufe oder in HERMES, einem gemeinsamen Projekt beider Institute, das neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Hochschulmitarbeitenden und erfahrenen Lehrperso- nen aus dem Schulfeld für die Ausbildung des Nachwuchses erprobt. LLSM wird dank der anhaltenden Unterstützung auch in den kommenden Jahren an Schulen und Hochschulen vorzufinden sein, weiterleben und weiterentwickelt werden. Wolfgang Beywl und Kathrin Pirani (Co-Leitungen LLSM) Inhaltsverzeichnis Abkürzungen………………………………………………………………………………………… ..9 1 Einleitung………………..…………………………………………………………..................10 2 Zur Entstehung von Lehren und Lernen sichtbar machen………………………………... 10 3 Ziele……………………………………………………………………………………………... 11 4 Vorgehen……………………………………………………………………………………….. 12 5 Produkte………………………………………………………………………………………… 19 6 Nutzung, Reaktionen und Auswirkungen…………………………………………………… 23 7 Gelerntes……………………………………………………………………………………….. 26 8 Ausblick…………………………………………………………………………………………. 31 Literatur- und Medienverzeichnis…………………………………………………………………. 34 Abbildungsverzeichnis………………………………………………………………………………36 Tabellenverzeichnis….……………………………………………………………………………...36 Anhang………………………………………………………………………………………………. 37 A Tabellen und Abbildungen zum Projekt LLSM……………………………….……………..37 B Dokumente aus dem Projekt LLSM………………………………………………………….40 1. Wirkungsmodell nach Muster der Stiftung Mercator Schweiz……………………..41 2. Vereinbarung zur Mitwirkung im Projekt Lehren und Lernen sichtbar machen (LLSM)………………………………………………………………………………...…44 3. Vorlage Factsheet………………………………………………………………………54 4. Lehren und Lernen sichtbar machen – die Weiterbildungen (Informationsblatt).. 56 5. Projekt «Lehren und Lernen sichtbar machen-Schulnetzwerk» (LLSM-Schulnetz- werk) – Dokumentation mit Kennzahlen aus den Jahren 2017-2022…………….59 8 Abkürzungen Bildung Bern Berufsverband Bildung Bern – Der Berufsverband für Qualität in der Bil- dung IWB Institut für Weiterbildung und Beratung LCH Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LLSM Lehren und Lernen sichtbar machen LSM Lernen sichtbar machen OCM Online Concept Mapping PH FHNW Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz ProfilQ ProfilQualité – Allianz für Schulqualität VSLCH Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz ZEM-CES Schweizerisches Zentrum für die Mittelschule und für Schulevaluation auf der Sekundarstufe II 9 Einleitung Der vorliegende Beitrag stellt die Entwicklung, die Produkte und Erkenntnisse aus der Zusam- menarbeit von Schulen und Pädagogischer Hochschule im Projekt Lehren und Lernen sichtbar machen (LLSM) dar. Dies soll es ähnlich in Zusammenarbeit mit Schulen angelegten For- schungs- und Entwicklungsprojekten ermöglichen, das Vorgehen nachzuvollziehen und gege- benenfalls Schlüsse für die Gestaltung eigener Kooperationen zu ziehen. LLSM erforscht und unterstützt seit 2012 datenbasierte, sichtbar gemachte Entwicklungen und Evaluationen von der Ebene des Unterrichts bis zur Gesamtorganisation Schule. Ein Ziel von LLSM ist die Stärkung von Bildungsfachleuten in ihren Kompetenzen, empirische Bildungsfor- schung für ihr professionelles Handeln, dessen Weiterentwicklung und qualitative Verbesse- rung zu nutzen. Ein weiteres Ziel ist, dass Lehrpersonen und Schulleitende selbst «sichtbare» Belege erzeugen, die ihre Professionalität im Unterrichten und Leiten von Schulen demonst- rieren. Das Vorgehen zur Erreichung dieser Ziele wird von den Beteiligten aus der Schulpraxis und Bildungswissenschaft in einem ebenbürtigen, interaktiven Dialog abgestimmt. Aus dieser Kombination von forschungs- und praxisbasierter Evidenz entstehen für beide Seiten nicht nur neue Perspektiven, sondern auch handlungsrelevantes Wissen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Kapitel 2 zeichnet den Werdegang des Projekts Lehren und Lernen sichtbar machen nach. Kapitel 3 zeigt die Ziele des Projekts auf, gefolgt von einer Beschreibung des Vorgehens (Kpt. 4). Das Projekt umfasst vier Phasen, die detailliert dargestellt sind. Zugänglichkeit und Veröf- fentlichung der Projektprodukte sind als wichtige Bestandteile im Projektdesign angelegt. In Kapitel 5 sind die Produkte ausführlich beschrieben. Kapitel 6 widmet sich der Nutzung der Projektprodukte, den Reaktionen auf Weiterbildungsbausteine, die mit und für Schulen entwi- ckelt und dort ausgebracht wurden, sowie den Auswirkungen von LLSM in den Schulen und darüber hinaus. Nachfolgend (Kpt. 7) werden Erkenntnisse zur Gestaltung der Zusammenar- beit von Hochschule und Schulen dargestellt: das Kooperationsprinzip, Prinzipien wirksamer Weiterbildung, gemeinsame Veröffentlichungen, Agilität, der Umgang mit Fluktuation im Pro- jektverlauf, Begrenzungen und Verstetigungspotenziale. Der Ausblick zeigt die weiterlaufende Kooperation mit Pilotschulen und weiteren Schulen sowie weitere Aktivitäten des Projekts und aktuelle Entwicklungen in der datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung, insbeson- dere bezüglich ihres Beitrages zur kollektiven Wirksamkeitserwartung an Schulen auf. Zur Entstehung von Lehren und Lernen sichtbar machen Den Ausgangspunkt von Lehren und Lernen sichtbar machen bildet die Übersetzung der drei Bücher des Bildungsforschers John Hattie zu Visible learning durch Wolfgang Beywl und Team sowie Klaus Zierer in den Jahren 2012 bis 2015 (2014, 2015; Hattie & Yates, 2015). 10 Abbildung 1: Übersicht zur Entstehung von LLSM Das 2013 gestartete Projekt www2 – wissen, was wirkt erschliesst Hatties Studien mit der Website www.lernensichtbarmachen.ch. Bestandteile sind das fortlaufend aktualisierte Fakto- ren-Wiki und der Lernen sichtbar machen (LSM)-Newsletter. Etwas früher beginnt 2012 das Unterrichts- und Schulentwicklungsverfahren Luuise – Lehrpersonen unterrichten und unter- suchen integriert, sichtbar und effektiv. Luuise mit Vorläufern bis in die 1990er-Jahre (Beywl & Odermatt, 2019) ist der am stärksten genutzte Weiterbildungsbaustein von LLSM (vgl. Kpt. 5). Aufbauend auf diese Vorarbeiten wird 2017 das Projekt Lehren und Lernen sichtbar machen konzipiert. Wie www2 wird es vom Institut für Weiterbildung und Beratung an der Pädagogi- schen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (PH FHNW) getragen. Es wird von der Stiftung Mercator Schweiz finanziell gefördert und durch die Schweizer Dachverbände der Lehrpersonen (LCH) und der Schulleitenden (VSLCH) unterstützt. Ziele LLSM verfolgt Ziele auf vier Ebenen: Unterricht, Schule als Bildungsorganisation, Kooperation zwischen Schulen sowie interessierte Fachöffentlichkeit. • Die Entwicklung des Unterrichts soll unterstützt werden, sodass Lehren und Lernen sichtbar machen in möglichst vielen Klassenzimmern gelebt wird. Lehrpersonen sollen befähigt und unterstützt werden, Methoden und Instrumente einzusetzen, die zeigen, was im Unterricht tatsächlich geschieht – mit einem Fokus auf Gelingendes. Die ge- wonnenen Informationen können die Lehrpersonen nutzen, um dessen Lernwirksam- keit und damit den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler systematisch zu erhö- hen. Dies tun sie – wenn immer möglich – gemeinsam im Dialog mit den Lernenden. • Das Sichtbarmachen soll schulweit Zusammenarbeit der Lehrenden ermöglichen, u. a. durch den Austausch von erprobten LLSM-Instrumenten sowie kollegiale Unterstüt- zung und Beratung. Die kollektive Wirksamkeitserwartung soll erhöht werden – einer der stärksten Einflussfaktoren auf die Lernleistungen (Beywl, 2019). • Die Kooperation zwischen Schulen, die Lehren und Lernen sichtbar machen, soll durch ein Netzwerk zwischen LLSM-Pilotschulen aufgebaut und verstetigt werden. • Print- und Online-Publikationen sowie Vorträge und Workshops auf Tagungen zu da- tengestützter Unterrichts- und Schulentwicklung sollen die Erkenntnisse und Produkte des LLSM-Ansatzes in der pädagogischen Fach- und der bildungswissenschaftlichen Öffentlichkeit bekannt machen und zur Fachdiskussion und weiteren Forschungen über dessen Potenziale beitragen. 11 Die Ziele sind in einem Projektbeginn erstellten Wirkungsmodell detailliert beschrieben (s. An- hang B). Es handelt sich um eine Variante der in der integrierten Projekt- und Evaluationspla- nung verbreiteten «Logischen Modelle» (Hawkins, 2020). Im Mittelpunkt stehen die Outcomes bei den Zielgruppen (vorrangig Lehrpersonen und Lernende/Eltern) sowie Impacts bei den Schulen (Bartsch, Beywl, & Niestroj, 2016). Die durch das Projekt auszulösenden Outcomes und Impacts sind – wenn möglich – mit Zielwerten quantifiziert. Im Verlauf des Projekts werden die Detailziele immer wieder auf ihre Realisierbarkeit überprüft, teils neu spezifiziert, in der Priorität auf- oder abgestuft, und es kommen neue hinzu. Das gegliederte Zielsystem regt die kritische Reflexion des Vorgehens im Projektteam an und gibt immer wieder Orientierung. Vorgehen Das Projekt Lehren und Lernen sichtbar machen gliedert sich in vier Phasen (s. Abbildung 2). In Phase 1 wird die Zusammenarbeit mit LLSM-Pilotschulen eingeleitet und durch Weiterbil- dungen inhaltlich vertieft. In Phase 2 werden die schulspezifischen LLSM-Profile geschärft und die Weiterbildungen an den Pilotschulen vorläufig abgeschlossen. Die Kommunikation der durch die jeweilige Schule aufgebauten LLSM-Expertise nach aussen erfolgt wesentlich über deren Präsenz auf der LLSM-Website www.lernensichtbarmachen.ch und dadurch, dass sie Schulvisiten anbieten. Die dritte Projektphase dient der Verstetigung der Projekterfahrung und des aufgebauten Wissens sowie der weiterführenden Verbreitung der LLSM-Expertise durch LLSM-erfahrene Lehrpersonen und das LLSM-Projektteam. Die vierte Phase umfasst weiter- laufende und neu geplante Aktivitäten (vgl. Kpt. 8). Abbildung 2: Die 4 Phasen des Projekts LLSM Phase 1: Projektstart und Entwicklung der LLSM-Profile an Pilotschulen Der Aufbau eines LLSM-Projektteams (s. Tabelle 2 im Anhang) und die Klärung der Rollen auch der weiteren Beteiligten stehen am Anfang. Über den mehrjährigen Projektverlauf kommt es zu zahlrei- chen Wechseln in der Team-Zusammensetzung. Abbildung 3: Phase 1 von LLSM Mehrere Mitglieder wechseln von den befristeten Projektstellen auf unbefristete innerhalb der PH FHNW oder bei anderen Arbeitgebenden. Damit begleitet die Funktions- und Rollenklärung das Projekt bis in seine Schlussphase. Prägend für die Ausgestaltung von LLSM sind zu Beginn des Projekts geführte Gespräche mit zwei Echogruppen. Diese setzen sich zusammen aus Schulleitenden, Lehrpersonen, Schul- beratenden, Vertretenden von Lehrpersonen- und Schulleitungsverbänden sowie von Schul- netzwerken. Zu den meisten dieser Personen bestehen aus den Vorgängerprojekten von 12 LLSM Arbeitskontakte. Es werden Interessen und Perspektiven, Hindernisse und Risiken des Projektplans diskutiert. Zentrale Schlussfolgerungen sind, • dass LLSM handlungszentriert auf die Kollaboration zwischen Schulen/Lehrpersonen und der PH anzulegen ist; • dass Schulen gezielt für eine Teilnahme angefragt werden müssen, anstelle eines Aus- schreibe- und -Bewerbungsverfahrens; • dass Schulen als «Pilotschulen» angesprochen werden und nicht wie im Projektplan als «Expertenschulen» – das hält die Ansprüche an die Leistungen der Schulen auf realistischer Höhe; • dass die unterschiedlichen Interessen, die Schulleitende und Lehrpersonen am Projekt haben, zu berücksichtigen sind; • dass den Lehrpersonen eine schriftliche Übersicht zu geben ist, wann sie in welcher Art und mit welcher Arbeitsbelastung in das Projekt involviert sind; • dass beabsichtigte Effekte auf Lernende sehr deutlich hervorgehoben werden müssen, sodass die Lehrpersonen vom konkreten Nutzen für ihre Schülerinnen und Schüler überzeugt sein können; • dass eine Verbindung zum Lehrplan 21 hergestellt werden muss. Um LLSM bei Schulen bekannt zu machen, werden folgende Kanäle genutzt: der LSM- Newsletter, die LLSM-Website, die Netzwerke der Mitglieder des LLSM-Projektteams sowie von Kooperationspartnern wie profilQ, ZEM-CES, Bildung Bern sowie eine eigens zusammen- gestellte Adressdatenbank mit ca. 180 Ansprechpersonen aus dem Bildungsbereich. Auf Rückmeldungen hin und wiederum bestehende Arbeitskontakte nutzend, werden Schulleitun- gen für eine Kooperation im Projekt angefragt. Wenn die Schulleitung und nachweislich min- destens 50 % des Kollegiums interessiert sind, wird die mögliche Kooperation detailliert be- sprochen. Mit den Schulen wird eine schriftliche Kooperationsvereinbarung (vgl. Kpt. 6 u. 7) abgestimmt. Sie beschreibt das Vorhaben anhand einer Projektbeschreibung mit gegenseitig zu erbringenden und geplanten Aktivitäten sowie finanziellen und zeitlichen Regelungen und Verpflichtungen. Darauf einigen sich die Vertretenden des Projekts sowie die Schulen mit ih- ren Unterschriften. Kooperationsvereinbarungen werden schliesslich mit acht Schulen Abbildung 4: Die Pilotschulen von LLSM 13 unterschiedlicher Grösse aus der Deutschschweiz geschlossen. Vertreten sind alle Schulstu- fen von Kindergarten/Primar bis Sek II (s. Abbildung 4). Für die Einführung und den Aufbau von Methoden sowie einer Kultur des Sichtbarmachens werden mit jeder Pilotschule je Schwerpunkte vereinbart, zu denen nachfolgend entspre- chende Weiterbildungsbausteine stattfinden (vgl. Kpt. 5). Die der jeweiligen Schule zugeord- neten Prozessberatenden begleiten die Schulleitungen in ihrem LLSM-Schulentwicklungspro- zess. Der Anstoss, einen nächsten Schritt zu tun, wird oft durch das Projektteam gegeben. Die auf Schulentwicklung gerichtete Aufgabe der Prozessbegleitung der Pilotschulen wird so- wohl von Projektteam-Mitgliedern als auch von zwei «halbexternen» Prozessberatenden wahrgenommen (s. Tabelle 2 im Anhang). Die Koordination des (erweiterten) Teams erfolgt anfangs in Präsenzsitzungen, einmalig auch mit einer zweitägigen Retraite, mit Einsetzen der Pandemie überwiegend in Online-Konferenzen. Hauptmassnahme, die Schulen auf dem Weg hin zu LLSM zu unterstützen, ist die Durchfüh- rung von Weiterbildungsbausteinen (vgl. Kpt. 5). Sie sind konzipiert und geleitet durch Mitglie- der des LLSM-Projektteams und weitere Kursleitende. Da sie nicht nur Weiterbildungen reali- sieren, sondern auch persönlich, per E-Mail oder Videokonferenz einzelne Lehrpersonen oder Kleingruppen in Bezug auf ihren Unterricht beraten, werden sie auch als Coachs bezeichnet (s. Tabelle 4 im Anhang). Aus einem Auswahlmenü wählen die Schulen gemäss der Kooperationsvereinbarung mindes- tens zwei Bausteine und deren Reihenfolge. Einige der Bausteine werden erstmals mit einer der Pilotschulen umgesetzt, auf ihre Bedarfe abgestimmt und gemeinsam mit ihnen weiterent- wickelt. Dies gelingt gut – bis auf einzelne Erstdurchführungen mit hohem Optimierungsbedarf. Die Weiterbildungsbausteine erfüllen im Rahmen des Gesamtprojekts zentrale Funktionen: • Sie machen die Kollegien der Pilotschulen mit dem LLSM-Ansatz bekannt und stärken gezielt und auf Anfrage die Kompetenzen, Unterricht «sichtbar» weiterzuentwickeln. • Sie sind der Ort und das Zeitgefäss, in dem die Lehrpersonen mit den Mitgliedern des LLSM-Projektteams an konkreten unterrichtlichen Entwicklungsaufgaben arbeiten. • Das Projektteam erhält – u. a. durch ausführliche Feedbacks zu den Weiterbildungs- bausteinen – authentische und aktuelle Einblicke in die Herausforderungen des schu- lischen und unterrichtlichen Alltags und damit wichtige Hinweise, wie das Angebot be- darfsgerecht weiterentwickelt werden kann. • Die Weiterbildungen – detailliert dokumentiert und teils mit Datenerhebungen bei den Teilnehmenden verbunden – ermöglichen dem LLSM-Projektteam, eigene Annahmen zu unterrichtlich-schulischen Zusammenhängen zu überprüfen und gegebenenfalls das Vorgehen zu korrigieren. Im Sinne einer praxisnahen Forschung führen sie so zu neuen Erkenntnissen (Beywl & Künzli David, 2020b). Als weiterer partizipativer Zugang zur Schulentwicklung wird die Methode des (Online) Con- cept Mapping (OCM /CM) (Kane & Trochim, 2007) eingesetzt und auf die Rahmenbedingun- gen des Projekts angepasst (vgl. Folienpräsentation «Kollaborative Profilschärfung für Schule und Netzwerk»). Alle Lehrpersonen können in einem Brainstorming – analog1 oder digital – Ideen zur Schärfung des LLSM-Profils der eigenen Schule und des Netzwerks einbringen. 1 Im September/Oktober 2018 finden erste kollaborative Arbeitstreffen mit zwei Gruppen mit 7 resp. 12 Teilneh- menden statt. Dort wird die Methode Concept Mapping analog mit Kartenabfragen und Pinnwänden erprobt. Solche Arbeitstreffen sind im Zeitumfang und in der Anzahl der Teilnehmenden kleiner gehalten als die Netz- werktreffen. 14 Nach Bereinigung (insbesondere Ausscheiden von Doppelungen) verbleiben 79 «Perspektiv- aussagen». Diese können die Lehrpersonen in einer Online-Umfrage nach «Besonderheit für eine LLSM-Schule» und «Priorität gewünschter Umsetzung» einschätzen. Hieran beteiligten sich rund 200 Lehrpersonen von insgesamt ca. 215 (Stand September 2019). Zum einen ergibt sich ein Gesamtergebnis dieser Einschätzungen über alle beteiligten Schu- len hinweg (s. Abbildung 5). Abbildung 6 lässt erkennen, welche «Perspektivaussagen» aus Sicht der Lehrpersonen besonders richtungsweisend für eine LLSM-Schule sind und mit hoher Priorität verfolgt werden sollten. Die Ergebnisse richten die Aufmerksamkeit aller Beteiligten auf diejenigen Aspekte in der Zusammenarbeit, die (weiterhin) besondere Berücksichtigung finden sollen. Zum anderen werden die Daten schulspezifisch aufbereitet, sodass die Schulen sie für nächste Planungsschritte nutzen können. Abbildung 5: OCM – Analyse der Abstimmungen Abbildung 6: OCM – besondere und umsetzungsprioritäre Aussagen 15 Es kann folgendes Resümee gezogen werden: OCM ermöglicht eine wissenschaftlich fun- dierte Begleitung. Durch das Erheben der Daten und die anschliessenden Analysen erhalten die einzelnen Schulen eine passgenaue Rückmeldung zu inhaltlichen Schwerpunkten ihrer möglichen Entwicklung. Da viele Lehrpersonen in teils mehreren Rollen prägend mitwirken, entsteht an den Schulen eine geteilte Perspektive. Auch erhält das LLSM-Team Impulse, bspw. zur Anpassung von Weiterbildungsbausteinen (Schuler & Beywl, 2019). Das erste Netzwerktreffen mit ca. 30 Teilnehmenden im Mai 2019 markiert das Ende der ers- ten Projektphase. Es ist der erste von zwei Austauschanlässen mit Schulleitungen, Vertreten- den der Kollegien, dem erweiterten LLSM-Projektteam und einem Vertreter der fördernden Stiftung. Beteiligte aus den Pilotschulen bringen Kurzpräsentationen ihrer Umsetzungen ein. Ausserdem wird über weitere Umsetzungsvorhaben und Weiterentwicklungen von Bausteinen informiert. Phase 2: Kommunikation der LLSM-Profile und Etablierung von Schulvisiten Bis im April 2021 haben sieben der acht Pilot- schulen mindestens zwei Weiterbildungsbau- steine genutzt. Zwei Schulen ziehen sich im Zu- sammenhang mit Schulleitungswechseln und ei- ner Schulleitungspensionierung aus dem Pro- jekt zurück. Sechs Schulen entscheiden sich für Abbildung 7: Phase 2 von LLSM eine der folgenden drei nach Intensität der Wei- terarbeit aufsteigend abgestuften Entwick- lungsoptionen (s. Abbildung 8): • Schule mit LLSM-Grundlage Eine Pilotschule verzichtet nach Nutzung von drei Bausteinangeboten auf eine weitere Be- gleitung. Sie nutzt das Erarbeitete eigenständig und zieht sich aus den Netzwerkaktivitäten zurück. • Schule mit LLSM als ein Element der Schulentwicklung Zwei Pilotschulen integrieren LLSM als ein Element in ihr mit weiteren Prioritäten versehe- nes Schulprogramm oder führen es als verankerte Routine ohne Vorrangstellung fort. Fall- bezogen fragen sie das LLSM-Projektteam zur Unterstützung an. Die Schulen bleiben Mit- glieder des Netzwerks. • Schule mit Schwerpunkt LLSM Drei Pilotschulen bündeln ihre Schulentwicklung in das LLSM-Label und binden Schulthe- men in das LLSM-Programm ein. An diesen Schulen wird das LLSM-Profil geschärft und auf die Verbindung mit neuen Themen, die auf die Schulen zukommen, fortlaufend abge- stimmt. Das Projektteam unterstützt, wenn gewünscht, bei Vorbereitungen von LLSM- Schulvisiten und bei der Öffentlichkeitsarbeit als LLSM-Schule. Mitglieder der Pilotschulen bestreiten gemeinsam mit Projektmitgliedern Präsentationen auf Tagungen oder in Weiter- bildungsstudiengängen (s. Tabelle 3 im Anhang). 16 Im September 2019 findet ein zweites kollaboratives Arbeitstreffen mit 18 Personen statt. An diesem Treffen präsentiert die Projektleitung die Ergebnisse aus dem online durchgeführten Concept Mapping und es wird diskutiert, welche Wege der Fortführung des Projektes an den Schulen dadurch angeregt werden. Ein weiteres Thema ist die Zusammenarbeit mit profilQ: Schulen aus dem LLSM-Netzwerk werden eingeladen, interessierten Einzelpersonen oder Schulen Schulvisiten – organisiert durch profilQ – anzubieten. In der Folge treten zwei LLSM- Pilotschulen in dieses Programm ein. Bei der Konzeption eines Besuchsprogramms werden diese Schulen auf Anfrage vom Projektteam unterstützt. Abbildung 8: Profile der LLSM-Pilotschulen (Stand Juni 2022) Das zweite Netzwerktreffen mit ca. 15 Teilnehmenden findet im September 2019 pandemie- bedingt online statt. Schulvertretende berichten über aktuelle Herausforderungen durch die Pandemie. Eine Pilotschulleitung (Marco Hardmeier, Schule Wettingen) stellt ihr schulweit ein- geführtes digitales Lernmanagement-System vor. Monique Struck – neben ihrem Lehrberuf an einer Sekundar I Schule als LLSM-Coachin tätig – gibt einen Input zum von ihr entwickelten Weiterbildungsbaustein «Peerfeedback» und dessen Anwendungschancen. Als Perspektive der Verstetigung von LLSM wird erörtert, inwiefern Lehrpersonen aus den Pilotschulen eine Aufgabe als LLSM-Delegierte übernehmen könnten: anderen Schulen LLSM an Informations- veranstaltungen mit Kurzvorträgen oder in Workshops vorzustellen und ihre Erfahrungen wei- terzugeben. Auch könnten sie Unterrichtsbesuche in den eigenen Klassen ermöglichen. Damit ist der Übergang zu Phase 3 markiert. 17 Phase 3: Verstetigung des Wissens und Verbreitung der LLSM-Expertise Wolfgang Beywl und Florence Buchmann (französischsprachige Luuise-/Eeve- Coachin) präsentieren im Dezember 2019 an der profilQ-Tagung «oser l`échange» in Biel in einem Atelier das LLSM-Schulnetzwerk. Eine weitere profilQ-Tagung «Bildungsfor- schung und Bildungspraxis auf Augenhöhe» Abbildung 9: Phase 3 von LLMS findet im September 2021 in Zürich statt. Ko- operationspartnerinnen und -partner aus den LLSM-Schulen Aesch und Wettingen sowie Wolfgang Beywl stellen mit einem Videoportrait vor, wie eine Pilotschule Lehren und Lernen sichtbar macht und wie zielführende Kooperationsvereinbarungen zwischen Schulen und wis- senschaftlichen Projekten aussehen können. Einzelne Pilotschulen entwickeln Strategien und Instrumente für ein nachhaltiges Wissensma- nagement zu LLSM an ihren Schulen. Das unterstützt einerseits die Verstetigung des erwor- benen Wissens und Könnens, andererseits ermöglicht es neuen Mitarbeitenden, sich schnell und durch das Lehrpersonenkollegium unterstützt in die LLSM-Kultur der Schule einzuleben und in die Umsetzung einzusteigen. Annalena Josch (2020), Lehrperson an der Sprachheil- schule Aesch und Mitglied der schulinternen LLSM-Steuergruppe, erstellt zu diesem Zweck eine vertonte Folienpräsentation. Zwei weitere mit dem LLSM-Projekt kooperierende Schulen steuern ebenfalls solche Präsentationen bei: Ueli Nick (2022), Schulleiter Schule Bubendorf, zur Umsetzung des Luuise-Verfahrens und seiner Verankerung, sowie Monique Struck (2022), Lehrperson Schule Mellingen-Wohlenschwil und LLSM-Coachin, zur Umsetzung des Bau- steins Peer-Feedback. Im Juni 2021 findet ein Austauschtreffen mit den Schulleitungen der Pilotschulen statt. Der Austausch dient dazu, über den Fortgang des Projekts zu informieren und Anregungen von den Schulleitungen einzuholen: Für LLSM-Lehrpersonen werden Teilnahmebestätigungen ausgestellt, der Stand der Factsheet-Sammlung (vgl. Kpt. 5) wird vorgestellt und eine Ideenskizze zur Weiterbildung von LLSM-Schulleitungen zur Diskussion vorgelegt. An einem zweiten Austauschtreffen im November 2021 sind alle Schulleitungen pandemiebedingt ver- hindert. Es findet mit dem Vertreter der Förderstiftung und dem Projektteam in reduzierter Form statt. Mit einem Rückblick wird auf das Geleistete geschaut und ein Ausblick zeigt Fol- gendes auf: • Die seit 2013 bestehende LLSM-Website wird weithin und langfristig durch das Institut Weiterbildung und Beratung der PH FHNW gesichert als zentrale Informations- und Austauschplattform für Lehrpersonen, Schulleitende und weitere Interessierte aus Praxis und Forschung, die sich mit LLSM beschäftigen. Sie wird in der dritten Projektphase grundlegend umgestaltet (vgl. Kpt. 5). • Die Integration und das Sichtbarmachen datengestützter Unterrichtsentwicklung erfordern eine längerfristig angelegte, systematische Schulentwicklung. Deshalb konzipiert das Projektteam das Weiterbildungsangebot «Schule und Unterricht mit Daten entwickeln», das sich an Führungspersonen im Bildungsbereich richtet. Sie werden damit befähigt, für ihre Schule evidenzbasierte, massgeschneiderte Strategien zu skizzieren, ihr Kollegium dafür zu gewinnen und die Umsetzungsschritte einzuleiten. 18 Das Konzept wird in den CAS «Schulentwicklung und pädagogisch wirksame Schulführung» integriert. Die erste Durchführung findet im März/April 2022 statt. Neben Mitarbeitenden der PH FHNW wirken auch Schulleitungen der LLSM-Pilotschulen mit. • Am Pädagogischen Kongress der PH FHNW zum Thema «Kompetent lehren und lernen» im Juni 2022 werden sieben Workshops aus dem Projekt LLSM ausgebracht. Insgesamt 90 Personen melden sich für die Teilnahme an einem der Angebote an. • Bis Mai 2022 haben sich schweizweit fünf weitere Schulen mit Weiterbildungsbedarf gemeldet, die LLSM-Bausteine umsetzen: Zwei Primarschulen haben Bausteine zu Unterrichtsfeedback durchgeführt. Ein Gymnasium vertieft sich in Luuise und das Unterrichtsfeedback, eines in das Peerfeedback und das Thema datengestützte Unterrichtsentwicklung. Dem letzten Thema widmet sich ein weiteres Gymnasium. Produkte Dem Projekt liegt ein Konzept zugrunde, in dem die erstellten Medien und Materialien, die Öffentlichkeitsarbeit und die Kontaktpflege mit verschiedenen Beteiligten des schulischen Bil- dungssystems aufeinander abgestimmt sind. Die Zugänglichkeit der gemeinsam mit den Pi- lotschulen entwickelten und erprobten Produkte für die Öffentlichkeit ist ein wichtiges Prinzip von LLSM. Es werden gezielt Kooperationsbeziehungen mit Netzwerkschulen, Bildungsbe- hörden, Lehrerinnen- und Lehrerverbänden sowie Anbietenden von Lehreraus- und -weiter- bildung aufgebaut und gepflegt. In Zusammenarbeit mit den Kooperierenden wird eine Palette an Produkten erarbeitet, die sich an dieses breit gefächerte Publikum richtet und die datenge- stützte Schul- und Unterrichtsentwicklung unterstützt. Zentrales Informationsmedium ist seit 2013 die LLSM-Website. Ein Grossteil der Beiträge wird von oder in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen erstellt. Über die Website sind 35 Videos abrufbar, darunter viele Erklärfilme rund um das Thema Lehren und Lernen sichtbar machen. Es finden sich u. a. ein Projekttrailer sowie Erklärvideos zu den Weiterbildungsbausteinen. Publikationslisten zu LLSM und den Weiterbildungsbausteinen werden fortlaufend erweitert. Bedarfsanalysen, die 2021 mit Schulleitenden des Zyklus 1 und 2 durchgeführt wurden, zeigen, dass die Angebote der Website eher positiv bewertet werden. Besonders geschätzt wird neben den Praxisberichten aus Unterricht und Schulen die Verlinkung zum Wiki mit den Einflussfaktoren aus John Hatties Online-Datenbank. Diese Kombination der laufend aktualisierten Übersetzung der Datenbank MetaX (www.visiblelearningmetax.com) von John Hattie mit praktischen Umsetzungsmöglichkeiten für Schule und Unterricht hat im deutschsprachigen Raum Alleinstellungscharakter. 2021 wird die Navigation – gemäss der Bedarfsanalysen – neu konzipiert, sodass die neue Website im Februar 2022 live geht. Durch die Neustrukturierung können die verschiedenen Zielgruppen (Schulleitende, Lehrpersonen, Forschende und Dozierende, weitere Interessierte) auf für sie vorrangig relevante Inhalte schneller zugreifen. Lehrpersonen werden bspw. Materialien wie eine attraktive Sammlung mit Kurzbeschreibungen von LLSM-Methoden (sogenannte Factsheets) bereitgestellt, die Kolleginnen und Kollegen ausprobiert und zusammenfassend beschrieben haben. Es sind Methoden, die Lehrpersonen darin unterstützen, das Lernen und die Motivation ihrer Schülerinnen und Schüler zu stärken. Die Factsheets geben Anregungen dazu, wie Unterricht effektiver und wirkungsvoller gestaltet 19 werden kann. Die Website-Besuche haben nach der Einführung der neuen Navigation (Mitte Februar bis Mai 2022) um 26,5 % zugenommen, im Vergleich zu den dreieinhalb Monaten vor der Einführung (November 2021 bis Mitte Februar 2022). In enger Kooperation mit den Pilotschulen werden die Weiterbildungsbausteine ent- wickelt. Es sind attraktive und auf individu- elle Bedarfe von Unterricht und Schule zu- geschnittene Weiterbildungen, die die LLSM-Themen Unterrichtsfeedback, Lern- feedback, Peerfeedback, Luuise – Lehr- personen unterrichten und untersuchen in- tegriert, sichtbar und effektiv, fokussierte Beobachtung , schulentwicklungsinte- grierte Evaluation und formatives Assess- ment umfassen (s. Abbildung 10). Auf das Bedürfnis einer Pilotschule hin, sich mit Abbildung 10: Weiterbildungsbausteine von LLSM «lernwirksamen Fragen» auseinanderzu- setzen, entsteht ein achter Baustein. Jeder Baustein besteht aus drei Workshops in je mehr- wöchigem Abstand voneinander umgesetzt. Im ersten Workshop findet eine Einführung in das Thema statt und es wird ein Umsetzungsplan für den Unterricht erarbeitet. Der zweite Work- shop setzt die Überprüfung des Umsetzungsplans ins Zentrum und thematisiert Zwischener- gebnisse aus dem Unterricht. Am letzten Treffen werden die Ergebnisse im Schulkollegium präsentiert und das Wissensmanagement wird eingeleitet. Dieses dreiteilige Format ist aus dem bereits seit 2013 mit fast 800 Lehrpersonen und ca. 50 Schulen realisierten Luuise-An- gebot übernommen und hat sich bewährt. Es stützt sich auf Erkenntnisse der Forschung zu wirksamer Lehrpersonenweiterbildung (Lipowsky & Rzejak, 2021). Die unkomplizierte Dokumentenablage und der niederschwellige Dokumentenaustausch mit teilnehmenden Schulen finden über den cloudbasierten, über den hohen Sicherheitsstandard verfügenden Speicherdienst Switch Drive statt. Im Rahmen der Verbreitungsaktivitäten werden u. a. drei Luuise-Kurse (zwei schulinterne, ein öffentlich ausgeschriebener) und eine halbtägige Veranstaltung zu formativem Assessment als Online-Veranstaltungen durchgeführt. Des Weiteren wird die sogenannte «Methoden- börse» als digitales Treffen für Interessierte öffentlich ausgeschrieben. Dabei handelt es sich um einen Austausch zu Methoden des Sichtbarmachens von Lehren und Lernen. Kursmate- rialien sind wesentlich durch bzw. mit Lehrpersonen aus den LLSM-Schulen erstellt bzw. zur Verfügung gestellt. Als grundlegende Arbeitsmaterialien in den Weiterbildungen kommen vom Projektteam erar- beitete und weiterentwickelte Arbeitshefte und PowerPoint-Master zum Einsatz. Da es Ziel und Teil des Projekts ist, die Bausteine in enger Zusammenarbeit mit den Schulen weiterzu- entwickeln, können die Arbeitsmaterialien auf die jeweiligen Bedarfe angepasst werden. Für die praktische Umsetzung von Lehren und Lernen sichtbar machen im Unterrichtsalltag werden zahlreiche Materialien wie bspw. Feedback mit Pappbechern, Zufallsaufruf mit Eis- stäbchen oder Lernfeedback mit Zielanzeigern erprobt (s. Abbildung 11). Aufgrund der hohen Nachfrage werden speziell für das Projekt Zielanzeiger produziert und den Schulen als Pro- beklassensätze zur Verfügung gestellt. 20 Abbildung 11: Pappbecher, Eisstäbe und Zielanzeiger Ebenfalls auf der Website publiziert und ca. drei Mal im Jahr an Abonnentinnen und Abonnen- ten verschickt, trägt der LSM-Newsletter seit 2013 Praxisberichte aus Klassenzimmern und Schulen sowie Forschungsergebnisse an eine grosse Zahl von interessierten Lesenden. Er ermöglicht eine Verschränkung von Praxis und Theorie, indem Erfahrungsberichte zu wissen- schaftlichen Erkenntnissen in Beziehung gesetzt werden. Es wird immer wieder dazu ange- regt, miteinander in einen Dialog zu treten über Themen des Sichtbarmachens von Lehren und Lernen. Das Projekt wird von der Erstellung aktueller Publikationen begleitet. Im Zeitraum von 2013 bis Juli 2022 werden für Lehren und Lernen sichtbar machen 69 Texte veröffentlicht. Die Pub- likationen werden vornehmlich durch Teammitglieder erstellt, oftmals unter Einbezug weiterer Personen, wie bspw. Lehrpersonen von Pilotschulen, andere Forschende sowie Schul- und Weiterbildungscoachs. Insgesamt erscheinen 40 Zeitschriftenartikel, 5 Monografien und The- menhefte, 1 Beitrag in einem Sammelband und 6 Website-Artikel. Die Zeitschriftenartikel fin- den sich in verschiedenen Publikationsorganen: 15 Beiträge in pädagogischen Fachzeitschrif- ten2, 19 Artikel in Publikationsorganen von Lehrpersonenverbänden3 und 5 Beiträge in ande- ren Zeitschriften (Bildungsverwaltungspublikation, Magazin der Stiftung Mercator, Schulzeit- schriften und Lehrmittelmagazin). Von den Zeitschriften- und Website-Beiträgen sind 22 Fach- artikel, 14 Berichte über den Projektverlauf, Produkte u. Ä. und 6 Fallbeispiele (teils doppelt zugeordnet). Es sind 35 kurze Filme/Videos produziert und ein Audio-Interview aufgenommen worden (Stand Juli 2022). Von 2012 bis 2022 werden für und über das Verfahren Luuise 57 Texte veröffentlicht. Darunter befinden sich u. a. 39 Zeitschriftenartikel, ein Tagungsbeitrag, 3 Beiträge in Sammelbänden, eine Monografie, das Luuise-Coachinghandbuch und 2 Broschüren. Inhaltlich sind es 9 Be- richte mit einem oder mehreren Fallbeispielen aus diversen Schulstufen wie auch aus der (Lehrpersonen-)Weiterbildung. In drei Forschungsberichten wird über spezifische Aspekte des Luuise-Verfahrens berichtet. Auch eine Masterarbeit zur Stärkung der Selbstwirksamkeit von Lehrpersonen durch die Luuise-Weiterbildung liegt vor. Die rege Publikationstätigkeit auf verschiedenen Publikationskanälen macht Gelerntes, Erfah- rungen und Verknüpfungspunkte zwischen dem praktischen Schulfeld und wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung für ein breites Publikum zugänglich. Es ermöglicht Lehrpersonen 2 «Weiterbildung – Zeitschrift für Grundlagen, Praxis und Trends», «PÄDAGOGIK», «Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung», «Journal für Schulentwicklung». 3 «Schulblatt Aargau/Solothurn», «Schulpraxis – Berufsverband Bildung Bern», «Bildung Schweiz», «Gymna- sium Helveticum». 21 ihre Unterrichtserfolge zu beschreiben und sichtbar zu machen. Zusätzlich ermöglicht es dem wissenschaftlichen Nachwuchs innerhalb des Projektteams, seine Schreibkompetenzen wei- terzuentwickeln und sich in das Konzept des gemeinsamen Publizierens mit Partnerinnen und Partnern aus dem schulischen Praxisfeld einzuarbeiten. Die Factsheets sind ein Produkt, das erstmalig im LLSM-Projekt entwickelt und erfolgreich eingesetzt ist. Mit Kurzberichten dokumentieren und reflektieren Lehrpersonen, die mit LLSM- Methoden arbeiten, ihre Umsetzung im Unterricht auf ca. einer DIN A4-Seite. Grundlage für die Erstellung ist eine Mustervorlage des LLSM-Projektteams (s. Anhang B). Ein Factsheet enthält einen Kurzbeschrieb des Projekts und des Kontextes (Schulfach, Thema, Klassenstufe etc.). Das Anliegen, die Fragestellung, die Knack- oder Zaubernuss4, die die Lehrperson be- arbeiten möchte, und das Ziel des gewählten Methodeneinsatzes sind darauf festgehalten. Es werden die Intervention, die Datenerhebung sowie die Nutzung der Ergebnisse mit den Ler- nenden kurz beschrieben, ergänzt um eine Reflexion. Abgerundet wird das Factsheet durch eine Übersicht zu den benötigten Materialien für die Umsetzung und Angaben zum Zeitauf- wand für Planung und Umsetzung der beschriebenen Methode. Die Arbeit am Factsheet ist in den jeweils letzten Workshop eines Weiterbildungsbausteins integriert. Über die Projektjahre ist aus diesen Dokumenten eine Sammlung entstanden, aus der stufen-, fach- oder methodenbezogene Praxisbeispiele abgerufen und für eigene Umset- zungen als Inspiration genutzt werden können. Die Factsheets zeugen von Erfolgen und Her- ausforderungen und bieten Hinweise aus gemachten Erfahrungen der Lehrpersonen. Sie ent- halten meistens fotografische Eindrücke der eingesetzten Instrumente. Besonders anregende Unterrichtsumsetzungen werden in Zusammenarbeit mit den betreffenden Lehrpersonen zu Praxisberichten ausformuliert. Ungefähr 80 Factsheets (Stand August 2022) sind auf der Web- site frei zugänglich, rund 223 Factsheets liegen dem Projektteam vor. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit werden Flyer (zwei Versionen) eingesetzt. Sie sind wie eine Eintrittskarte zu einer Kulturveranstaltung gestaltet; mit dem abzureissenden Teil kann eine Anmeldung zum LLSM-Newsletter eingereicht werden. Ein weiterer Flyer zur 2022 über- arbeiteten LLSM-Website wird im April 2022 mit den Quartalsinformationen5 an mehrere hun- dert Schulen verschickt. Ähnliches gilt für das Informationsblatt zu den Weiterbildungsbaustei- nen (s. Anhang B). Diese Medien informieren über Lehren und Lernen sichtbar machen und Luuise, machen auf das Weiterbildungsangebot mit den Weiterbildungsbausteinen oder auf neue Produkte des Projekts aufmerksam (s. Abbildung 16, Abbildung 17, Abbildung 18 im Anhang A). 4 Eine Knacknuss ist eine wiederkehrende, störende oder herausfordernde Situation, die mehrere Lernende einer Lerngruppe betreffen und von der Lehrperson verändert werden möchte. Die Zaubernuss dagegen ist eine konkretisierte Vision einer wünschenswerten Unterrichtssituation. 5 Unter der Bezeichnung «Quartalsinformationen» erscheinen viermal jährlich Broschüren, Flyer und Karten zu aktuellen Tagungen, Weiterbildungen, Projekten und Beratungsangeboten des Instituts Weiterbildung und Beratung der PH FHNW (QiNFO – 1. Quartal 2022 | FHNW). 22 Nutzung, Reaktionen und Auswirkungen Was das Vorgehen und die Produkte des Projekts LLSM auslösen, wird wie folgt sichtbar: 1) Daten zur Nutzung der LLSM-Produkte belegen einen regen Gebrauch. 2) Die Reaktionen auf die Weiterbildungsbausteine in den Pilotschulen erlauben Aussagen über Akzeptanz und Nutzungsabsichten im Schulfeld. 3) Die Auswirkungen der Projekttätigkeiten werden ersicht- lich durch Fact-Sheets, die Tatsache, dass einige Pilotschulen Schulvisiten anbieten und dass LLSM-Methoden in Klassenzimmern sichtbar sind. Zur Nutzung von LLSM-Produkten Die Erklärvideos zum Projekt LLSM, zu den Bausteinen, zu LLSM-Methoden und zu dem Pro- jekt zugrundeliegenden Theorien werden im Zeitraum von 2015 bis 2021 über 8.800-mal über die Links auf der Website angeschaut6. Das Faktoren-Wiki, das die Faktoren aus den Studien von John Hattie (2009 und folgende Jahre) aufführt, wird im Zeitraum von 2017 bis Mitte Mai 2022 ca. 80.000-mal angeklickt. Die LLSM-Website wird ebenfalls rege genutzt. Von März 2018 bis Juni 2022 wurde die Seite rund 98.000-mal besucht. Der Newsletter wird seit 2013 versendet, erscheint im Herbst 2022 mit der 32. Ausgabe und informiert rund 4.000 Abonnen- tinnen und Abonnenten, hauptsächlich aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Abbildung 12: Durchgeführte Bausteine an LLSM-Pilotschulen (Stand Juni 2022) Die für die Zusammenarbeit mit den Pilotschulen ausgearbeitete Kooperationsvereinbarung wird zwischenzeitlich auch als Muster von anderen Schulentwicklungsprojekten genutzt (s. Anhang B). 6 Weitere Views erfolgen über die Kanäle des Zeichners Michael Mittag. Sie wurden an dieser Stelle nicht mit- gezählt. 23 Bis Frühling 2022 werden von den Pilotschulen insgesamt 22 Bausteine abgeschlossen und 69 Workshops durchlaufen (s. Abbildung 12). Die Schulen stehen weiterhin in Kontakt mit dem Projekt LLSM, buchen zusätzliche Bausteine und nehmen Beratungen in Anspruch. Zusätzlich zu den Pilotschulen gibt es weitere Schulen und individuelle Lehrpersonen, die Luuise- und weitere LLSM-Weiterbildungsbausteine (insbesondere zu Unterrichts-, Lern- und Peerfeedback) anfragen. 2021 zeigen zusätzliche Schulen Interesse an einer systematisch aufgebauten Strategie der schulinternen Unterrichtsentwicklung mit LLSM-Bausteinen. Für das Schuljahr 2022/23 sind sieben Luuise-Weiterbildungen an weiteren Schulen geplant. Die Luuise-Weiterbildung wird seit 2020 auch als Online-Kurs angeboten. Die beiden Bausteine Luuise und Fokussierte Beobachtung werden ausserdem an zwei von zehn Kurstagen zur Ausbildung von Praxislehrpersonen eingesetzt. Anzahl abgeschlossene Anzahl durchgeführte Anzahl durchgeführte Bausteine an Pilotschu- Workshops an Pilot- Bausteine an weite-Name Baustein len schulen ren/anderen Schulen (Stand Oktober 2021) (Stand Oktober 2021) und online (Stand August 2022) Unterrichtsfeedback 7 22 2 Lernfeedback 6 18 Luuise 5 15 7 Peerfeedback 2 8 Fokussierte Beobachtung 1 3 Wirkungsvolle Fragen stellen 1 3 Formatives Assessment 0 0 SeiEval 0 0 Total 22 69 9 Tabelle 1: Überblick Bausteine an (Pilot-)Schulen Die anhaltende Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten für die schulentwicklungsintegrierte Evaluation ganzer Schulen wie auch von individuellem Unterricht zeigt, dass ein Schritt hin zur Ausbreitung von LLSM in der Bildungslandschaft getan ist. Das Luuise-Verfahren ist am weitesten entwickelt und verbreitet. Es ist in circa 1.200 Projekten an ungefähr 100 Schulen durchgeführt, auch in einigen Bundesländern Deutschlands bekannt und ein- bis zweihundert- tausendmal umgesetzt. Die PH FHNW bietet eine Qualifizierung zum Luuise-Coach FHNW an, die zur Durchführung von Luuise-Weiterbildungen berechtigt. Luuise-Coachs evaluieren ihre Arbeit datenbasiert, tauschen sich zu Erfahrungen an Schulen aus, erstellen mit anderen Luuise-Coachs exemplarische Interventions- und Datenerhebungsinstrumente und entwickeln Luuise-Angebote für Schulen mit. Für die Ausbildung von Luuise-Coachs am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung in Baden-Württemberg erschien 2019 ein Handbuch. Für das Frühjahr 2023 ist die Publikation eines Luuise-Praxishandbuchs geplant. Es richtet sich an Lehrpersonen, die Luuise in ihrem Unterricht durchführen wollen. 24 Reaktionen auf die Weiterbildungsbausteine an den Pilotschulen Die Entwicklung der Weiterbildungsbausteine und Begleitung der Pilotschulen schliesst eine systematische, formative Evaluation der erprobten Weiterbildungskurse ein. Dazu wird mehr- heitlich mit Austrittsticktes – einer ebenfalls im Rahmen von LLSM entwickelten Methode – am Schluss des jeweils ersten und dritten Workshops erhoben, was die Teilnehmenden von der Weiterbildung mitnehmen und was sie sich für den darauffolgenden Workshop bzw. Weiter- bildungsbaustein wünschen. Das Feedback zu den Bausteinen bezieht sich u. a. auf Klarheit, Struktur und Länge der einzelnen Kurse wie auch des gesamten dreiteiligen Weiterbildungs- zyklus oder Kursunterlagen, die sich die Teilnehmenden zusätzlich wünschen. Einen Eindruck über mehrfach genannte Rückmeldungen bietet Abbildung 13. Den Austrittstickets ist zudem zu entnehmen, dass sehr viele Rückmeldungen aus den Austrittstickets der Weiterbildungs- Lehrpersonen mit der Weiterbil- bausteine von LLSM zu den Fragen dung zufrieden sind. • «das nehme ich aus dem heutigen Workshop mit» und Weitere Hinweise bieten die Pro- • «was ich noch sagen wollte». tokolle, die die Kursleitungen zu − Es wurden viele Praxisideen gesammelt. den durchgeführten Weiterbil- − Der Workshop war motivierend, das Weiterbildungsthema dungszyklen führen und in das im eigenen Unterricht umzusetzen. Projekt rückspeisen. Nach den − Es wurden verschiedene Methoden zum Weiterbildungs- Weiterbildungen findet jeweils thema (bspw. Feedbackmethoden) aufgezeigt. eine Auswertungssitzung zwi- − Der Workshop regt zum Weiterdenken an. schen der Schulleitung und den − Das Workshopthema ist ein wichtiges Thema für das Lehren Schul- und Weiterbildungscoachs und Lernen/für den Unterricht oder Projektmitgliedern, die die − Der eigene Unterricht wurde auf das Workshopthema Schulen durch den Weiterbil- hin reflektiert. dungsprozess führen, statt. − Die Theorie wurde verständlich erklärt. − Der Workshop war methodisch abwechslungsreich, Das Massschneidern der Weiter- kurzweilig und interessant. bildungen und ihre Integration in den LLSM-Schulentwicklungspro- Abbildung 13: Rückmeldungen zu Weiterbildungsbausteinen zess schafft oft Akzeptanz und En- gagement bei den involvierten Lehrpersonen. Dies belegen Rückmeldungen, die zu Workshops gegeben wurden. Für eine Pilotschule mit ca. 32 Lehrpersonen zeigt bspw. eine externe Kurzevaluation vom November 2018, dass 97 % der Lehrpersonen mit dem Baustein «Unterrichtsfeedback» insgesamt zu- frieden sind. Diese Zufriedenheit äussert die überwiegende Mehrheit auch in weiteren Berei- chen, wie den gewählten Arbeitsformen im Workshop, der Menge und Qualität der Hilfsmit- tel/Unterlagen oder den Ideen für die Praxis. Bei ersten Durchführungen von Weiterbildungs- bausteinen fallen Zufriedenheit und Einschätzung des Potenzials für den Praxistransfer nicht immer so positiv aus. Es zeigt sich, dass das LLSM-Projektteam aus den Rückmeldungen gelernt und die Weiterbildungsangebote stetig optimiert hat. Auswirkungen von Lehren und Lernen sichtbar machen in den Schulen Dass Lehren und Lernen sichtbar machen ist in einigen Pilotschulen ein dauerhaft integraler Bestandteil: es wird die Funktion der «schulinternen LLSM-Ansprechperson» eingerichtet. Lehrpersonen nutzen in ihren Klassenzimmern immer wieder LLSM-Methoden, erkennbar an aufgehängten Plakaten oder Materialien zum Sichtbarmachen auf den Tischen der 25 Lernenden. Einige Lehrpersonen setzen sich zudem dafür ein, dass LLSM für weitere Schulen und eine interessierte Öffentlichkeit sichtbar und zugänglich wird. So werden Lehrpersonen aus Pilotschulen, die mindestens zwei Bausteine durchlaufen haben, im Projekt dazu ermutigt, ihre Expertise in Weiterbildungen und Vorträgen an andere Schulen weiterzugeben. Es gelang punktuell, dass Einzelne diese Aufgabe im Rahmen von Tagungen übernommen haben. Aus- serdem bieten manche Lehrpersonen in Zusammenarbeit mit profilQ Schulvisiten in ihrem Un- terricht an oder machen Gastbesuche bei Lehrpersonen der gleichen Stufe anderer Schulen. Im Peer-Tutoring der Visiten werden Kolleginnen/Kollegen auf dem Weg ihrer LLSM-Praxis begleitet. Voraussetzung dafür ist, dass Lehrpersonen aktiv LLSM-Methoden aus den Bau- steinen oder von ihnen selbst (weiter-)entwickelt einsetzen. Sie tauschen ihre Erfahrungen mit Kolleginnen und Kollegen aus. Ferner haben sie mehrere Factsheets erstellt und Fallbeispiele aus ihrem Unterricht (mit-)formuliert. Gelerntes Das Projekt bietet wichtige Erkenntnisse zur Gestaltung der Kooperation zwischen Wissen- schaft und Schulfeld für eine gelingende Schul- und Unterrichtsentwicklung. Diese können zur Schärfung wirksamer Schulentwicklung, Weiterbildung und Beratung, die auf dem Kooperati- onsprinzip fussen, beitragen. Kooperationsprinzip Das Kooperationsprinzip ist leitend für das Projekt LLSM. Es zeigt sich in drei Punkten: • massgeschneiderte Weiterbildungen (vgl. Kpt. 5), • auf Schulen zugeschnittenes Concept Mapping (vgl. Kpt. 4), • Netzwerkaktivitäten (vgl. Kpt. 4). Die Schulen bzw. Kollegien bringen Bedarfe und Themen aus dem Unterricht in die (Wei- ter-)Entwicklung der Weiterbildungsbausteine ein. Nicht nur inhaltlich, sondern auch bezüglich Dauer, Rhythmisierung, Anteil von Vorträgen versus Erfahrungsaustausch in Gruppen u. a. «reagiert» das LLSM-Projektteam auf die Bedarfe, Wünsche und Hinweise der Lehrpersonen und Schulleitungen. Die schriftliche Kooperationsvereinbarung zur Mitwirkung (vgl. Kpt. 4 u. 6) erweist sich als besonders relevant für eine verbindliche Zusammenarbeit. Auf ihrer Grundlage werden zum Beispiel mit Schulen, die aus dem Netzwerk ausscheiden oder ihre Aktivität reduzieren, klä- rende und gegebenenfalls abschliessende Gespräche geführt. Beide Seiten können dabei ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen. Aus diesem Austausch entstehen wiederum wichtige Erkenntnisse für die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Schulfeld. Die arbeitsteilige Erstellung von Produkten wie Publikationen, Berichte, Präsentationen, Facts- heets und Videos zur Vorstellung von LLSM und seinen Elementen bewährt sich. Sie dienen sowohl den Schulen als Selbstvergewisserung und Ausweis des von ihnen Geleisteten wie auch der Verbreitung und Bekanntmachung von LLSM. Das LLSM-Projektteam unterstützt Lehrpersonen dabei, solche Medien zu produzieren: beim Schreiben von Kurzbeiträgen oder der Erstellung eines Storyboards für die Folien- oder Videoproduktion. Auch hier – wie in vielen anderen Bestandteilen des LLSM-Projekts – gilt, dass die lokale und situative Expertise für die inhaltliche Darstellung bei den Schulvertretenden liegt. Das LLSM-Projektteam kann einerseits 26 durch eine beratende Haltung, andererseits durch technische Dienstleistungen unterstützen, dass diese Expertise auch sichtbar wird. Die Mitarbeit bzw. der Aufwand, der Schulen bei diesen Arbeiten anfällt, muss zumindest symbolisch, gegebenenfalls durch Geldbeträge, ent- schädigt werden. Die Akzeptanz einer datenbasierten Schul- und Unterrichtsentwicklung kann über die Jahre der Zusammenarbeit bei einem grossen Teil der Lehrpersonen aufgebaut bzw. gestärkt wer- den. In der Projektzusammenarbeit wird sichergestellt, dass die dafür notwendigen Haltungen und Kompetenzen auf beiden Seiten für eine dauerhafte Stabilisierung erarbeitet werden kön- nen. So findet eine Verzahnung von Wissenschaft und Schulfeld auf Augenhöhe statt, in der die jeweilige Expertise anerkannt wird (Beywl & Künzli David, 2020a, 2020c). Prinzipien wirksamer Weiterbildung Aufbauend auf vorgängige langjährige Erfahrungen der Projektleitung mit Weiterbildungen und einer Auseinandersetzung mit der aktuellen Forschungsliteratur hat das Projektteam von vornherein einige evaluierbare Prinzipien (Patton, 2018) für wirkungsvolle Qualifizierungen von Professionsmitgliedern beachtet (Rzejak & Lipowsky, 2020; Timperley, Wilson, Barrar, & Fung, 2007). Im Laufe der Projektdurchführung sind diese, auch angeregt durch Rückmeldun- gen der Pilotschulen, wie folgt verdichtet worden: 1. Setze Lernfortschritte der Schülerinnen und Schüler als Richtmarke. 2. Lege Fortbildungen mehrteilig an. 3. Richte sie als Werkstätten ein, sodass Lehrpersonen bereits während der Fortbildungszeit an der Weiterentwicklung des Unterrichts arbeiten können. 4. Rege an, dass Teilnehmende die Lösungen in Teams erarbeiten. 5. Biete Coaching an, um den Transfer in den Unterricht zu unterstützen. 6. Rege an, Lernende in Erhebung, Auswertung und Lösungssuche einzubeziehen. 7. Siehe vor, dass Weiterbildungen die Erreichung ihrer Ziele (im Unterricht) erheben. Abbildung 14: Prinzipien wirksamer Weiterbildung Wenn weitere Schulen beim LLSM-Projektteam in der dritten Projektphase und danach Wei- terbildungen anfragen, bieten diese Prinzipien eine Grundlage, um die konkreten Rahmenbe- dingungen zu besprechen und möglichst lernförderliche Arrangements zu vereinbaren. Factsheets und gemeinsame Veröffentlichungen Lehren und Lernen sichtbar machen wird dann integraler Bestandteil der Unterrichts- und Schulkultur werden können, wenn Lehrpersonen (und Schulleitungen) mit schriftlichen Bele- gen transparent machen, was sie im Unterricht und in der Schulentwicklung leisten. Aufgrund wenig Übung im Erstellen solcher Texte bzw. sehr hohen Zeitbedarfs dafür findet dies nur selten statt. Das LLSM-Projekt hat daher darauf gesetzt, Beiträge und Artikel – meist in schul- nahen Medien – in gemeinsamer Autorenschaft mit Lehrpersonen, Schulleitungen und Behör- denmitgliedern zu veröffentlichen. Dies ist in vielen Fällen gelungen und bringt für beide Seiten Gewinne. Lehrpersonen stärken ihre Selbstwirksamkeit, denn von ihnen erstellte Veröffentli- chungen im Rahmen von LLSM stossen genau bei dieser Zielgruppe auf hohe Glaubwürdig- keit, was mehrfach zurückgemeldet wird. 27 Eine im LLSM-Projekt «gewachsene» Innovation sind die Factsheets. In mehrfachen Abstim- mungsschleifen und Erprobungen ist ein Muster entwickelt worden, auf dessen Basis die Lehr- personen bei geringem Zeitaufwand über ihre Unterrichtsentwicklung und -erfolge berichten können. Die Kooperationsvereinbarung und die Absprache mit Schulleitungen und Kollegien schaffen einerseits eine Grundlage, eine gegenseitige Verbindlichkeit der schriftlichen Bericht- erstattung zu erreichen. Auf der anderen Seite verpflichtet sich das LLSM-Projektteam, die Factsheets zu erfassen, redaktionell zu unterstützen, über die Zuordnung zu Kategorien für die Pilotschulen auffindbar zu machen und – wenn von den Verfassenden gewünscht – über die Website der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese Belege dazu, was durch die ge- meinsame Arbeit an Lehren und Lernen sichtbar machen im Unterricht bewegt werden kann, sind Ausdruck der intensiven Zusammenarbeit zwischen den Schulen und dem LLSM-Projekt- team. Agilität Mit diesem Wort ist ein wünschbares Merkmal von Organisationen oder Projekten angespro- chen. Es zeigt sich im LLSM-Projekt wie folgt: Von Beginn demonstrieren alle Beteiligten hohe Anpassungsfähigkeit und Beweglichkeit im Dreieck zwischen der fördernden Stiftung, den Pi- lotschulen und dem LLSM-Projektteam. Wirkungsmodell und Kooperationsvereinbarung, beide recht detailliert ausgearbeitet, sind dafür Basis. Im Dialog zwischen den drei beteiligten Gruppen werden bei Veränderung von Rahmenbedingungen (u. a. die Pandemie), und ange- sichts neuer Erkenntnisse, was die Dringlichkeit und Realisierbarkeit von LLSM-Innovationen betrifft, immer wieder Anpassungen vorgenommen. Diese stossen auf Akzeptanz. Möglich wird dies durch das aufgebaute Vertrauen – insbesondere zwischen den Schulleitungen und der LLSM-Projektleitung. Dieses wird speziell in der Anfangsphase immer wieder auf die Probe gestellt. Auch wenn dies nicht in einer Art Meta-Diskurs ausdiskutiert und auch nicht explizit in Dokumenten festgehalten ist, so ist das gegenseitige Verständnis über die jeweiligen Begrenzungen der Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten gewachsen, sowohl aufseiten der Schulen als auch des Projektteams an der Pädagogischen Hochschule. Umgang mit Fluktuation In der Projektlaufzeit finden viele personelle Wechsel im LLSM-Projektteam und bei Bera- tungspersonen statt. Kontinuität der Arbeit kann gewährleistet werden durch regelmässige Projektbesprechungen mit Tagesordnungen und Protokollen, systematisch geführte Notizen sowie eine strukturierte Ablage. Es liegen klare Rollen- und kontinuierlich nachgeführte termi- nierte Aufgabenzuweisungen vor. Die Projektkoordinierenden sind wichtige Schlüsselperso- nen: Sie terminieren und koordinieren die verschiedenen Abstimmungsgefässe, bereiten die Projektsitzungen inhaltlich vor, führen das Protokoll, halten die Erledigung zugewiesener Auf- gaben nach und erinnern gegebenenfalls an Überfälliges. Sie sind in der Regel nicht in die Ausbringung von Weiterbildungen und Beratungen einbezogen und können sich auf das Pro- jektmanagement konzentrieren. Übergaben an Nachfolgende werden gut vorbereitet und ver- bindlich durchgeführt. Ähnliches gilt für die Übergaben der Schul-Prozessberatungen bei Aus- scheiden von Beratungspersonen aus dem Projekt. Von anfangs acht Pilotschulen scheidet eine früh aus, u. a. wegen mehrfachem Schulleitungs- wechsel. Eine kleine Schule zieht sich mit der Pensionierung der Schulleiterin zurück. Schliesslich wünscht eine weitere keine Vertiefung in LLSM. Fünf Schulen verstetigen LLSM. Mit dreien davon wird die Zusammenarbeit auch nach Projektschluss im Rahmen von 28 Einzelvereinbarungen weitergeführt. Es zeigt sich, dass die Partizipation und deren Intensität stark von den schulleitenden Personen abhängt. Von Vorteil ist, dass bereits in der Koopera- tionsvereinbarung eine Vertretungsperson für die Schulleitung benannt ist. Da die Schulleitun- gen aufgrund ihrer hohen Arbeitslast kurzfristig immer wieder schwer erreichbar sind, ist die Einrichtung eines direkten Kontakts zum Schulsekretariat eine weitere Option. Begrenzungen Die fortlaufende Ausrichtung der Projektinhalte erfordert eine stete Adaption an bildungspoli- tische Reforminitiativen, die die Schulen jeweils umzusetzen haben. Zu Beginn des Projekts wird der Lehrplan 21 eingeführt, was Schulleitungen und Lehrpersonen stark fordert. Später werden in einigen Kantonen Neuerungen zur formativen Beurteilung eingeführt. Diese sind einerseits mit den Grundsätzen von LLSM gut vereinbar, aktualisieren bei den Lehrpersonen andererseits jedoch das schon immer vorhandene starke Spannungsfeld mit dem summativen Notengeben. Das LLSM-Projektteam ist immer wieder gefordert, solche Reforminitiativen in den Weiterbildungsangeboten zu berücksichtigen, ohne dass diese den Kern, das Besondere des «Lehren und Lernen sichtbar Machens», überschreiben. Begrenzte Zeitressourcen bei Lehrpersonen und Schulleitungen zeigen sich häufig und an verschiedenen Stellen im Projektverlauf: • Dies betrifft zum einen die Terminierung von Weiterbildungsveranstaltungen – nicht selten müssen diese zum Beispiel von einem halben Tag auf anderthalb Stunden gekürzt werden, damit diese in die bereits bestehenden Zeitgefässe wie Sitzungen der Unterrichtsteams eingepasst werden können. • Die Fülle an Aufgaben und der daraus resultierende zeitliche Stress führen insbesondere bei Schulleitenden immer wieder zu kurzfristigen Absagen bei Projekttreffen. • Zeitliche Engpässe verdichten sich in bestimmten Phasen des Schuljahres, zum Beispiel, wenn viele Prüfungen anstehen, Zeugnisse erstellt werden, Übergangsentscheidungen anstehen oder turnusmässig Elterngespräche zu führen sind. Die verschiedenen Kontaktgefässe mit dem LLSM-Projekt (Weiterbildungen, Treffen etc.) müssen hier frühzeitig eingepasst werden. • Auch eine gewünschte wiederkehrende Nutzung der Website durch die Lehrpersonen ist prekär. Obwohl die inhaltliche Qualität der Website von Lehrpersonen sehr geschätzt wird (vgl. Kpt. 5 u. 6), erlauben es ihnen die knappen Zeitressourcen kaum, sich vertieft und regelmässig mit Angeboten auf der Website zu beschäftigen. Es gibt zahlreiche andere gute Angebote im Internet, die mit denen der Website konkurrieren. Hier liegt auch eine Grenze für eine Verstärkung von Flipped-Classroom-Elementen, also einer zeit- und ortsunabhängigen intensiveren individuellen Vorbereitung (bspw. mit kurzen Texten oder Erklärfilmen) auf eine Weiterbildung und entsprechend gekürzte Präsenzveranstaltungen. • Das Erstellen der schulscharfen Concept Maps, um das Schulprofil herauszuarbeiten, stellt sich für Schulen trotz des erheblichen Arbeitsaufwandes als anregend heraus. Gleichzeitig zeigt sich, wie schwierig es ist, dass die Schulen die Erkenntnisse aus diesem Prozess angesichts unvorhersehbarer (bspw. pandemiebedingte Lockdowns) 29 oder neuer Anforderungen der Bildungsbehörden (bspw. nach Verstärkung formativer Beurteilung) konsequent für ihre Schulentwicklung nutzen können. Längerfristige in- nengesetzte Perspektiven müssen daher in recht kurzen Zyklen auf Passung zu exter- nen Erfordernissen abgestimmt werden. Einigen Pilotschulen gelingt dies, andere müssen externen Anforderungen zumindest temporär Priorität geben. Das Projekt fällt anfangs der zweiten Phase in die Zeit der Pandemie. Einerseits führt das zu gewissen Erschwernissen: Persönliche Treffen sind kaum mehr möglich und wichtige Veran- staltungen wie die Abschlusstagung fallen trotz mehrerer Terminierungsversuche ganz aus. Andererseits führt besonders der beschleunigte digitale Wandel dazu, dass Einzelgespräche mit Schulleitungen selbstverständlich online durchgeführt werden. Das führt zu einer Entlas- tung aller Beteiligten. Dies gilt auch für online durchgeführte Einzelgespräche/-beratungen oder Gruppentreffen sowie Weiterbildungen. Bei der Dokumentation und Berichterstattung zum Projekt dominiert das Ziel, den Pilotschulen gegenüber Transparenz zu schaffen. Dazu tragen speziell auch Berichte in Medien des Schul- feldes (wie bspw. kantonale Schulblätter, die Zeitschrift Bildung Schweiz7 etc.) bei. Wegen der Konzentration auf diese Mediengattung verknappen sich die Ressourcen, um korrespondie- rende Beiträge für die Scientific Community zu erstellen. Dies ist besonders bedauerlich in Bezug auf die für Schulen im deutschsprachigen Raum erstmalig gemachten Erfahrungen mit dem Einsatz des Concept Mappings. Ein Schulnetzwerk kommt zustande, wenn Bedarf und Bereitschaft zur aktiven Teilhabe der beteiligten Akteure vorhanden sind. Der extern, in diesem Fall durch das LLSM-Projektteam initiierte Gründungsversuch ist nicht gelungen. Der Anspruch, übergreifend über die Schulstu- fen (zu Beginn war auch eine Sekundarstufe II Schule im Netzwerk dabei) und über Kantone hinweg eine nachhaltige Kooperation zwischen Schulen um eine Innovation (LLSM) zu etab- lieren, erweist sich als wenig realistisch. Netzwerke von Schulen scheinen zu gelingen, wenn von Anfang an grössere Ähnlichkeiten in der pädagogischen Ausrichtung vorhanden sind; dies gilt für einige der Netzwerke, die an gelegentlichen Meta-Netzwerktreffen von profilQ teilnehmen. Verstetigung an den LLSM-Pilotschulen und Ausbreitung Eine der ursprünglich vorgesehenen Ansätze, die im Modell entwickelten Verfahren der Un- terrichtsentwicklung zu verbreiten, war, dass Lehrkräfte der Pilotschulen als «Delegierte» an- deren Schulen LLSM vorstellen. Dies liess sich während der Projektlaufzeit lediglich ansatz- weise für die drei Pilotschulen Aesch, Wettingen und Mammern realisieren. Es wird deutlich, dass für eine solche Tätigkeit in den Schulen kaum geeignete, mit Zeitres- sourcen versehene Funktionsstellen vorhanden sind. Auch ist nicht absehbar, dass an solchen Aufgaben interessierte Lehrpersonen (abseits der Schulleitungslaufbahn) Laufbahnen ange- boten werden. Daher kam auch das ursprünglich vorgesehene umfangreichere Weiterbil- dungsangebot für interessierte Lehrpersonen nicht zustande. Ein Teil davon konnte als 7 Bildung Schweiz ist die Zeitschrift des Dachverbandes Lehrerinnen und Lehrer Schweiz. 30 zweitägiges Modul in die Schulleitungsweiterbildung integriert werden. Ein weiterer Teil wird als ebenfalls offen ausgeschriebenes Weitbildungsangebot für Lehrkräfte realisiert (vgl. Kpt. 8). Die Besuchsschulen, an denen über profilQ organisierte Visiten möglich sind, nehmen weiter- hin Weiterbildungen und Beratungsleistungen in Anspruch. Es finden zudem eine Zusammen- arbeit in der Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsame Auftritte an Tagungen und CAS-Weiterbil- dungen statt. Gleichwohl erweisen sich diese Kooperationen als fragil: Sie hängen stark von den Schulleitungspersonen und ihrem Zeitbudget ab oder auch davon, inwieweit die Delega- tion von Schulführungsaufgaben (insbesondere der «pädagogischen») in einer Schule fortge- schritten ist. Punktuell konnte dies durch das LLSM-Projekt erleichtert werden. Die Vorstellung von Peerschulen, die in das Netzwerk der LLSM-Schulen hineinwachsen wür- den, musste verworfen werden. Stattdessen wird gelegentlich die Schulvisite genutzt und es finden fortlaufend Workshops an interessierten Schulen statt. Ausblick In Lehren und Lernen sichtbar machen haben Schulen und die Pädagogische Hochschule über mehrere Jahre zusammenge- arbeitet. Resultate zeigen sich in nachhaltigen Veränderungen in der schulweit organisierten Unterrichtsentwicklung und vie- len neuen Erkenntnissen für alle Beteiligten. Die Kooperation besteht über die geförderte Projektlaufzeit weiter und auch weitere Schulen nutzen die erprobten Weiterbildungskonzepte Abbildung 15: Ausblick von LLSM und Impulse für die Unterrichtsentwicklung. Die neu struktu- rierte und oft besuchte LLSM-Website wird weiterhin unterhal- ten und inhaltlich aktualisiert. Hier werden weiterhin Belege von Lehrpersonen zu den Erfolgen ihrer Unterrichtsarbeit veröffentlicht und für Interessierte zugänglich gemacht. Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit zu datengestützter Schul- und Unterrichtsforschung fliessen in die Weiterbildungsangebote der Pädagogischen Hochschule und über Publikationen sowohl in das Praxisfeld als auch in die Scientific Community ein. Weitergehende Kooperation mit Pilotschulen Auf Anfrage von Pilotschulen und weiteren Interessierten bietet die Pädagogische Hochschule im Frühjahr 2023 einen Weiterbildungskurs für Luuise-erfahrene Lehrpersonen an. Im bewähr- ten mehrteiligen Kurs erwerben die Teilnehmenden die Kompetenz, selbstständig Luuise-Pro- jekte an ihren eigenen Schulen zu begleiten. Die Erweiterung ihrer LLSM-Expertise sowie die Vertiefung der Kenntnisse zur Luuise-Methodik werden durch die praktische Durchführung eines eigenen Projekts ergänzt. Die Teilnehmenden sind damit für die Aufgaben als «schulin- terne Luuise-Begleitpersonen» für den Einsatz an ihrer eigenen Schule gerüstet. Für Anfang 2023 ist ein Online-Treffen mit Schulleitungen und Steuergruppenmitgliedern der Pilotschulen und gegebenenfalls weiterer Schulen geplant. Im Mittelpunkt steht ein Austausch über die kollektive Wirksamkeitserwartung durch schulweites Sichtbarmachen von wirkfähigen Methoden des Unterrichtens, die einen Unterschied bei den Lernfortschritten der Schülerinnen und Schüler machen. 31 Weitere Aktivitäten des Projekts Die Professur für Bildungsmanagement und Schulentwicklung wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Weiterbildung und Beratung die LLSM-Website pflegen, aktualisieren und er- weitern. Es werden regelmässig Rückmeldungen von Lehrpersonen eingeholt und für die Weiterent- wicklung der Website genutzt. Im Zusammenhang mit Workshops oder Tagungen wird die Website mit einer Folienpräsentation vorgestellt und es werden Rückmeldungen dazu einge- holt. Beispiel ist ein Workshop am pädagogischen Kongress der PH FHNW im Juni 2022. Ein Wunsch von Lehrpersonen ist es bspw., die Methodensammlung so zu ergänzen, dass aus- gehend von bestehenden unterrichtlichen Knacknüssen nach dokumentierten Fallbeispielen oder Methoden mit ähnlichen und/oder gleichen Herausforderungen gesucht werden kann. Häufig bearbeitete Knacknüsse sind durch externe Einflüsse (bspw. Pandemie) bedingte Un- terrichtsanpassungen, grosse Klassen wegen Lehrpersonenmangels oder der erhöhte Deutsch-als-Zweitsprache-Bedarf. Voraussetzung für ein schnelles Finden eines passenden Factsheets ist eine feingliedrige Systematisierung der vorliegenden und neu hinzukommen- den Factsheets und Fallbeispiele. Im Optimalfall wird diese Verbesserung wiederum gemein- sam mit Lehrpersonen vorbereitet. Ein weiterer Wunsch geht in die Richtung, dass automa- tisch per E-Mail auf Neues auf der Website hingewiesen wird. Die zunehmende Nutzung der Website, der niederschwellige Kontakt mit unterschiedlichen Ansprechgruppen, die breite Pa- lette an Nutzungsmöglichkeiten und die stete Qualitätssicherung zeichnen sie als einzigartiges Online-Portal für Schulleitende, Lehrpersonen, Forschende, Dozierende und weitere Interes- sierte aus. Mitglieder des LLSM-Projektteams werden für Vorträge oder Workshops zu Lehren und Ler- nen sichtbar machen angefragt. Ein Beispiel ist das für März 2023 angesetzte Schulleitungs- symposium des Bildungsraums Nordwestschweiz. Datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklung Datengestützte Schul- und Unterrichtsentwicklung findet zunehmend Unterstützung bei Bil- dungsbehörden und Akzeptanz bei Schulen. Es gibt zahlreiche Produkte von Lehren und Ler- nen sichtbar machen, die hierfür mit Erfolgsaussicht eingesetzt werden können. Das gleichnamige Modul im CAS «Schulentwicklung und pädagogisch wirksame Schulfüh- rung» (vgl. Kpt. 4) findet grossen Zuspruch und wird künftig in der Weiterbildung für Schullei- tungen als Pflichtmodul angeboten. Wenn möglich, soll das wiederum in Kooperation mit Schulleitungen von Pilotschulen geschehen. Kollektive Wirksamkeitserwartung und LLSM Für die Verbreitung datengestützter Unterrichtsentwicklung und darauf abgestimmte Weiter- bildungen scheint es geeignet, Lehrpersonen einer Schule anstelle einer einheitlichen Pflicht- weiterbildung individuell zu wählende Wahlpflichtmenus anzubieten. Lehrpersonen führen demgemäss pro Schuljahr oder pro mehrere Schuljahre eine vereinbarte Anzahl selbstgewähl- ter Projekte zur Unterrichtsentwicklung durch. Solche selbstgesteuerten, formativen Evaluati- onen des eigenen Unterrichts können die Selbstwirksamkeit der Lehrpersonen fördern, denn sie liefern nachvollziehbare Belege für erfolgreiches Unterrichten und Lernzuwächse der 32 Lernenden. Wenn viele Lehrpersonen einer Schule diese Unterrichtsentwicklung bei gegen- seitiger Transparenz aktiv tragen, kann über den Gewinn für Einzelne hinaus die kollektive Wirksamkeitserwartung8 eines Lehrpersonenteams bzw. einer Schule gestärkt werden. Ein Schlüsselelement hierfür ist, dass Lehrpersonen in Austauschgefässen von ihren Projekten berichten. Derart thematisch-inhaltlich individualisierte, dabei in Bezug auf Teilnahme und Austausch verbindliche unterrichtszentrierte Schulentwicklung stellt die Ermächtigung der Ein- zelnen, die Teamleistung, die gegenseitige Informiertheit, der Kollegiums-Zusammenhalt und den Austausch von effektiven Interventionsverfahren in den Mittelpunkt (vgl. Beywl 2019). In den meisten Publikationen und Weiterbildungen des LLSM-Projekts wird ein Anschluss an die Forschungsarbeiten von John Hattie hergestellt, die am Anfang des Projektes im Jahr 2013 mit den Übersetzungen dreier seiner Bücher und zahlreichen Vorträgen bei Schulen und Ver- bänden des Bildungswesens standen. Die Verbindung zu John Hattie ist über die Jahre wei- tergeführt worden und zeigt sich zum Beispiel im fortlaufend aktualisierten Faktoren-Wiki auf der LLSM-Website und der für 2023 geplanten gemeinsamen Veröffentlichung zu «Lernen sichtbar machen – praktisch». Seine für 2023 geplante Herausgabe der zweiten, vollständig überarbeiteten und erweiterten Auflage von «Visible Learning» wird auf der Website und in den Weiterbildungen zu LLSM zu weiteren Aktualisierungen führen. 8 Kollektive Selbstwirksamkeitserwartung meint die Selbstwahrnehmung der Lehrpersonen einer Schule, bei ihren Lernenden einen pädagogischen Unterschied machen zu können, mindestens in der Höhe, wie Eltern- haus und Sozialraum Einfluss nehmen – und darüber hinaus (Tschannen-Moran & Barr, 2004: 190, zitiert nach Beywl, 2019: 51). 33 Literatur- und Medienverzeichnis Bartsch, Samera, Beywl, Wolfgang, & Niestroj, Melanie. (2016). Der Programmbaum als Evaluationsinstrument. In Susanne Giel, Katharina Klockgether, & Susanne Mäder (Eds.), Evaluationspraxis. Professionalisierung – Ansätze – Methoden (2. korr. und erg. Aufl. ed., pp. 89-111). Münster: Waxmann. Beywl, Wolfgang. (2019). Vom Miteinander überzeugte Lehrpersonen steigern die Lernerfolge. Kollektive Wirksamkeitserwartung als Angelpunkt der Schulentwicklung. journal für schulentwicklung, 23(Nr. 1), 50-53. Beywl, Wolfgang, & Künzli David, Christine. (2020a). Augenhöhe von Forschung und Praxis im Bildungsbereich. Potenziale instrumentell-inklusiver Forschung für Pädagogische Hochschulen. Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 38(1), 54-66. Beywl, Wolfgang, & Künzli David, Christine. (2020b). Gewinnbringende Zusammenarbeit. Forschung und Praxis auf Augenhöhe, integriert in Weiterbildung. In Wolfgang Beywl & Christine Künzli David (Eds.), Themenheft der Weiterbildung "Bildungsforschung und Bildungspraxis auf Augenhöhe" (Vol. 30, pp. 10-13). Köln: Wolters & Kluwer. Beywl, Wolfgang, & Künzli David, Christine. (2020c). Themenheft "Bildungsforschung und Bildungspraxis auf Augenhöhe". Weiterbildung, 30(Heft 2). Beywl, Wolfgang, & Odermatt, Miranda. (2019). Luuise – ein Verfahren zur Qualitätsentwicklung in Schule und Unterricht. Lehrpersonen unterrichten und untersuchen integriert, sichtbar und effektiv. In Ulrich Steffens & Peter Posch (Eds.), Lehrerprofessionalität und Schulqualität (Vol. Band 4, pp. 213-235). Münster: Waxmann. Hattie, John A. C. (2014). Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen: Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning for Teachers". Besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. (englischsprachige Erstveröffentlichung 2012). Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren. Hattie, John A. C. (2015). Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Erweiterte Auflage mit Index und Glossar (erweiterte 3. Auflage ed.). Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren. Hattie, John A. C., & Yates, Gregory C. R. (2015). Lernen sichtbar machen aus psychologischer Perspektive. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning and the Science of How we Learn", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren. Hawkins, Andrew J. (2020). Program Logic Foundations: Putting the Logic Back into Program Logic. Journal of MultiDisciplinary Evaluation, 16(37), 38-57. Josch, Annalena. (2020). Lehren und Lernen sichtbar machen – Schulinterne Präsentation im Kollegium. In: Sprachheilschule Aesch. Kane, Mary, & Trochim, William M. K. (2007). Concept mapping for planning and evaluation. Thousand Oaks: Sage. 34 Lipowsky, Frank, & Rzejak, Daniela. (2021). Fortbildungen für Lehrpersonen wirksam gestalten. Ein praxisorientierter und forschungsgestützter Leitfaden. Gütersloh: Bertelsmann Stiftung. Nick, Ueli. (2022). Luuise an der Schule Bubendorf ( vertonte Folienpräsentation). https://tube.switch.ch/videos/5FAsHJNjNm. Patton, Michael Quinn. (2018). Principles-focused evaluation: the guide. New York: Guilford Press. Rzejak, Daniela, & Lipowsky, Frank. (2020). Fort- und Weiterbildung im Beruf. In Colin Cramer, Johannes König, Martin Rothland, & Sigrid Blömeke (Eds.), Handbuch Lehrerinnen- und Lehrerbildung (pp. 644-651). Bad Heilbrunn: Verlag Julius Klinkhardt. Schuler, Manuela, & Beywl, Wolfgang. (2019). Schlussbericht Online Concept Mapping (OCM). Windisch: Pädagogische Hochschule FHNW. Struck, Monique. (2022). Peer-Feedback, Wenn Lernende einander Feedback geben (ver- tonte Folienpräsentation). https://tube.switch.ch/videos/H46dNH8ZAI. Timperley, Helen, Wilson, Aaron, Barrar, Heather, & Fung, Irene (2007). Teacher Professional Learning and Development. Best Evidence Synthesis Iteration [BES]. Wellington. Tschannen-Moran, Megan, & Barr, Marilyn (2004). Fostering Student Learning: The Relationship of Collective Teacher Efficacy and Student Achievement. Leadership and Policy in Schools, 3(No. 3), 189-209. 35 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Übersicht zur Entstehung von LLSM……………………………………………… 11 Abbildung 2: Die 4 Phasen des Projekts LLSM…………………………………………………. 12 Abbildung 3: Phase 1 von LLSM………………………………………………………………….. 12 Abbildung 4: Die Pilotschulen von LLSM………………………………………………………… 13 Abbildung 5: OCM - Analyse der Abstimmungen……………………………………………….. 15 Abbildung 6: OCM - besondere und umsetzungsprioritäre Aussagen………………………... 15 Abbildung 7: Phase 2 von LLSM………………………………………………………………….. 16 Abbildung 8: Profile der LLSM Pilotschulen (Stand Juni 2022)……………………………….. 17 Abbildung 9: Phase 3 von LLMS………………………………………………………………….. 18 Abbildung 10: Weiterbildungsbausteine von LLSM…………………………………………….. 20 Abbildung 11: Pappbecher, Eisstäbe und Zielanzeiger………………………………………… 21 Abbildung 12: Durchgeführte Bausteine an LLSM Pilotschulen (Stand Juni 2022)…………. 23 Abbildung 13: Rückmeldungen zu Weiterbildungsbausteinen………………………………… 25 Abbildung 14: Prinzipien wirksamer Weiterbildung……………………………………………... 27 Abbildung 15: Ausblick von LLSM………………………………………………………………… 31 Abbildung 16: LLSM-Flyer (Rückseite)…………………………………………………………… 38 Abbildung 17: 2. LLSM-Flyer (Vorderseite)……………………………………………………… 38 Abbildung 18: Flyer für die neu gestaltete Website (Vorder- und Rückseite)………………... 39 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Überblick Bausteine an (Pilot)Schulen ………………………....…………..……….24 Tabelle 2: Mitarbeitende des Projekts LLSM (Stand August 2022) ……………………….….37 Tabelle 3: Ansprechpersonen der weiterhin aktiven Pilotschulen mit LLSM-Schwerpunkt (Stand August 2022)………………………………………………………………………………..37 Tabelle 4: Von LLSM-Coachs durchgeführte Weiterbildungen (Stand Oktober 2021)……...38 36 Anhang A – Tabellen und Abbildungen zum Projekt LLSM Name Funktion Zeitraum Berner, Fiona Studentische Assistentin Februar 2019 bis Dezember 2020 Beywl, Wolfgang Co-Projektleiter/Coach 2017 bis heute Blättler, Béatrice Wissenschaftliche Assistentin August 2018 bis September 2019 Blum, Kathrin wissenschaftliche Mitarbeiterin (Coachin ab 2022) Oktober 2021 bis September 2022 Boussengue, Marie-Joëlle Studentische Assistentin September 2017 bis August 2018 Brühlmann, Jürg Prozessberater 2017 bis August 2019 Diebold, Nina Studentische Assistentin Januar 2021 bis Juli 2021 Follmer Zellmeyer, Helena Wissenschaftliche Mitarbeiterin/Coachin August 2017 bis September 2019 Joss, Anna-Regula Prozessberaterin 2017 bis Dezember 2020 Knuchel, Melanie Projektkoordinatorin November 2019 bis September 2020 Mittag, Michael Illustrator (bis 2019 Coach) 2017 bis heute Odermatt, Miranda Co-Projektleiterin/Coachin 2017 bis Dezember 2019 Pinti, Viviane Studentische Assistentin Juli 2021 bis heute Pirani, Kathrin Co-Projektleiterin/Coachin ab Januar 2020 bis heute Schuler, Manuela Studentische Assistentin (ab 2020 Coachin) Februar 2019 bis August 2021 Strasser, Janine Projektkoordinatorin September 2018 bis heute Weber, Simone Projektkoordinatorin Januar 2018 bis Januar 2019 Zust, Luzia Assistentin 2017 bis heute Total: 18 Aktuell: 5 Tabelle 2: Mitarbeitende des Projekts LLSM (Stand August 2022) Schule Ansprechperson Pilotschule Funktion GSR. Zentrum für Gehör, Sprache und Sturzenegger, Claudia Leiterin Sprachheilschule Kommunikation GSR. Zentrum für Gehör, Sprache und Josch, Annalena Steuergruppenmitglied LLSM, Klassen- Kommunikation lehrperson Primarschule Zehntenhof Wettingen Hardmeier, Marco Schulleitung Schule Mammern Bärtsch, Manuela Schulleitung Schule Mammern Geisinger, Sheila Ansprechperson LLSM Tabelle 3: Ansprechpersonen der weiterhin aktiven Pilotschulen mit LLSM-Schwerpunkt (Stand August 2022) 37 Name Anzahl Bausteine Anzahl Workshops Beywl, Wolfgang 4 15 Follmer Zellmeyer, Helena 7 21 Härri, Roland 1 3 Maienfisch, Karin 3 9 Mittag, Michael 6 18 Odermatt, Miranda 2 6 Pirani, Kathrin 5 14 Schmid, Philipp 1 3 Schuler, Manuela 2 6 Struck, Monique 3 9 Weber, Simone 1 3 Wyss, Monika 3 9 Total: 38 116 Tabelle 4: Von LLSM-Coachs durchgeführte Weiterbildungen für Pilotschulen (Stand Oktober 2021) Abbildung 16: LLSM-Flyer (Rückseite) Abbildung 17: 2. LLSM-Flyer (Vorderseite) 38 Abbildung 18: Flyer für die neu gestaltete Website (Vorder- und Rückseite 39 B – Dokumente aus dem Projekt LLSM 40 1. Wirkungsmodell nach Muster der Stiftung Mercator Schweiz 41 42 43 2. Vereinbarung zur Mitwirkung im Projekt Lehren und Lernen sichtbar machen (LLSM) 44 Vereinbarung zur Mitwirkung im Projekt Lehren und Lernen sichtbar machen (LLSM) Zwischen Verantwortliche Organisation für das Gesamt- Pädagogische Hochschule FHNW projekt: Institut Weiterbildung und Beratung Professur für Bildungsmanagement sowie Schul- und Personalentwicklung (im Folgenden: Professur BMSEPE) Bahnhofstrasse 6 5210 Brugg-Windisch Verantwortliche Person: Prof. Dr. Wolfgang Beywl, Leiter der Professur Ansprechperson Miranda Odermatt, Co-Projektleiterin LLSM miranda.odermatt@fhnw.ch 056 202 84 53 und Pilotschule: Klicken oder tippen Sie hier, um Text einzuge- ben. Für das Projekt verantwortliche Person: Klicken oder tippen Sie hier, um Text einzuge- ben. Ansprechperson für den Fall der Verhinderung Klicken oder tippen Sie hier, um Text einzuge- der projektverantwortlichen Person ben. Stand: 1.5.2018 Seite 1 von 9 Inhalt 1 Zweck………………………………….………………………………….………………………………….……………………….3 2 Projektbeschrieb LLSM (Vertragsgegenstand) ………………………………….…………………………………3 3 Ziele des Projekts………………………………….………………………………….…………………………………………3 3.1 Projektteam LLSM………………………………….………………………………….………………………………….……3 3.2 Pilotschule………………………………….………………………………….………………………………….……………….4 4 Erwartete und geplante Aktivitäten der Projektpartner………………………………….………………….4 4.1 Das Projektteam LLSM … ………………………………….…………………………….………………………………….4 4.2 Pilotschule………………………………….………………………………….…………………………………………………..5 5 Dokumentation und Evaluation………………………………….………………………………………………………5 5.1 Das Projektteam LLSM … ………………………………….………………………………….……………………………5 5.2 Die Pilotschule … ………………………………….………………………………….………………………………………..6 6 Finanzielle und zeitliche Regelungen und Verpflichtungen………………………………….……………..6 6.1 Projektphase I: Aufbau Pilotschulen………………………………….…………….………………………………...6 6.1.1 Das Projektteam LLSM … ………………………………….…………….………………………………….……………..6 6.1.2 Die Pilotschule … ………………………………….…………….………………………………….………………………...7 6.2 Projektphase II: Transfer an Peerschulen………………………………….…………….…………………………7 6.2.1 Das Projektteam LLSM … ………………………………….…………….………………………………….…………….7 6.2.2 Die Pilotschule … ………………………………….…………….………………………………….………………………..7 6.3 Projektphase III: Transfer und Verstetigung………………………………….…………….…………………...8 6.3.1 Das Projektteam LLSM … ………………………………….…………….………………………………….……………8 6.3.2 Die Pilotschule … ………………………………….…………….………………………………….………………………..8 7 Mitwirkende………………………………….…………….………………………………….…………………………….…8 7.1 Projektteam LLSM………………………………….…………….………………………………….……………………...8 7.2 Pilotschule………………………………….…………….………………………………….……………………………….…8 8 Weitere Projektdokumente………………………………….…………….………………………………….………..8 9 Weiterentwicklung der Vereinbarung………………………………….…………….………………………….…9 10 Konfliktlösung und Kündigungsmöglichkeiten………………………………………………………………….9 11 Dauer der Vereinbarung………………………………………………………………………………………………….9 Seite 2 von 9 1 Zweck Die Professur BMSEPE der Pädagogischen Hochschule FHNW (nachfolgend PH FHNW) und PILOT- SCHULE vereinbaren hiermit eine Zusammenarbeit, die auf eine professionelle und miteinander abgestimmte Vorgehensweise zur Erreichung der Projektziele des Gesamtprojekts sowie der Ziele der Projektpartner ausgerichtet ist. 2 Projektbeschrieb LLSM (Vertragsgegenstand) Basis für das Projekt bildet der Projektbeschrieb «Lehren und Lernen sichtbar machen LLSM» vom 31.10.2017, welcher von der mitfinanzierenden Stiftung Mercator Schweiz gutgeheissen wurde. LLSM steht für «Lehren und Lernen sichtbar machen». Das dreijährige Projekt befähigt Lehrper- sonen von Pilotschulen aus der Deutschschweiz, mit vielfältigen Methoden das Lernen ihrer Schülerinnen und Schüler und ihr eigenes Unterrichten sichtbarzumachen und auf dieser Basis zu stärken. Im Zentrum stehen die wechselseitigen Rückmeldungen von Lernenden an die Lehrper- son und umgekehrt sowie Rückmeldungen der Lernenden untereinander. Dies bietet grosse Chancen für optimale Lerngewinne und hochwirksamen Unterricht. Aktuelle Themen wie Kom- petenzorientierung oder Digitalisierung sind wichtige Bezugspunkte von LLSM. Das Projekt arbeitet auf den vier Ebenen Unterricht, Pilotschule, Pilotschulnetzwerk und Öffent- lichkeit. Das Projekt ist auf den Zeitraum von August 2017 bis Januar 2021 angelegt. 1. Projektphase I bis Sommer 2019: Entwicklung LLSM-Profil der Pilotschule 2. Projektphase II ab Frühling 2019: Dokumentation und Kommunikation, evtl. entwickeln Pilotschulen ein Label für LLSM-Schu- len Qualifikation und Übernahme Peer-Tutoring durch Pilotschulen für Peerschulen sowie Er- möglichung von Gastbesuchen 3. Projektphase III ab Herbst 2019: Intensivierte Vernetzung von Pilotschulen und mit Interessierten an Gastbesuchen, mit Tuto- ren/Tutorinnen, bei Netzwerktreffen oder Vernetzungstagungen 3 Ziele des Projekts 3.1 Projektteam LLSM Das Projekt und das Projektteam leisten einen Beitrag zur Erreichung folgender Ziele: • Das Lernen der Schülerinnen und Schüler im Unterricht wird durch wechselseitige Rück- meldungen sichtbar und damit erfolgreicher. • Der Unterricht der Lehrpersonen und dessen Erfolge werden für die Beteiligten transpa- rent und damit effektiver. Seite 3 von 9 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 sowie Schul- und Personalentwicklung 5210 Windisch • Die Kooperation innerhalb der Schulgemeinschaft und in der Öffentlichkeit zum Thema Lehren und Lernen wird verstärkt und veranschaulicht. • Die beteiligten Lehrpersonen und Pilotschulen werden gestärkt und qualifiziert (Professi- onalisierung). • Pilotschulen und Peerschulen vernetzen sich miteinander. • Nützliches Wissen aus den Pilotschulen wird über das Netzwerk hinaus verbreitet. 3.2 Pilotschule Die Pilotschule leistet ihren Beitrag zur Erreichung folgender Ziele: • Instrumente, Methoden sowie Ansätze des Lehrens und Lernens werden in möglichst vielen Schulzimmern der Pilotschule sichtbar und damit effektiver. • Lehrpersonen sind im Umgang mit wechselseitigen Rückmeldungen, Feedback sowie bei der Nutzung von Daten von Selbstevaluationsvorhaben gestärkt. • Schülerinnen und Schüler kommen mit Lehrpersonen verstärkt in den Dialog über Lehren und Lernen und erleben einen direkten Nutzen der Instrumente, Methoden und Ansätze. • Die unterrichtsbezogene Zusammenarbeit der Lehrpersonen ist intensiviert. • Vorgehen und Resultate dieser Schul- und Unterrichtsentwicklung werden schulintern dem Kollegium und evtl. weiteren Interessierten gegenüber sichtbar. • Der Dialog über Lernen und Unterricht wird auch im Kollegium, mit Eltern, mit Peerschu- len und in der weiteren Öffentlichkeit intensiviert. • Die für Unterricht und Lernen nützliche interne (Selbst-)Evaluation leistet einen nachvoll- ziehbaren Beitrag zur Qualitätsentwicklung der Schule. • Die Pilotschule verfügt über ein LLSM-Profil, mit dem sie sich im Bildungsraum Schweiz ausweisen kann. 4 Erwartete und geplante Aktivitäten der Projektpartner 4.1 Das Projektteam LLSM … • stellt die Gesamtkoordination und Finanzierung sicher; • stellt den Beteiligten Evaluations- und Feedback-Instrumente zur Verfügung; • berät Schulleitung und Lehrpersonen bei der Umsetzung und Implementierung der LLSM-Ansätze; • konzipiert und realisiert Weiterbildungsbausteine im Rahmen des vorgesehenen Bud- gets; • berät bei Dokumentation, Begründungen und Präsentationen; • unterstützt die Schule – soweit nötig – in ihrer organisationalen Entwicklung bei der In- tegration der Projektelemente (Prozessberatung durch definierte Beratungsperson); • organisiert Transfertagungen und Vernetzungstreffen (finden voraussichtlich entweder im April/Mai oder im September/Oktober 2019/20 statt, genaue Termine werden mittels Doodle festgelegt); • stellt bei Bedarf Plattform und digitale Mittel für Information, Dokumentation und Aus- tausch bereit; • übernimmt die Produkteentwicklung (Erhebungsinstrumente). Seite 4 von 9 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 sowie Schul- und Personalentwicklung 5210 Windisch 4.2 Pilotschule Die Schulleitung … • holt sich – falls notwendig – das Einverständnis und die Unterstützung der vorgesetzten Behörde; • stellt eine Beteiligung von mindestens 50 % der Lehrpersonen des Gesamtkollegiums si- cher; • nimmt Prozessberatungen seitens des LLSM-Projektteams in Anspruch; • gewährleistet Abläufe und Strukturen, welche die Projektabwicklung sicherstellen, samt dafür erforderlicher Arbeitszeit der Lehrpersonen/Beteiligten; • wählt entsprechend der Ausgangslage mind. zwei bis max. vier Weiterbildungsbausteine aus; • stimmt LLSM-Bausteine zwischen Schulleitung und den teilnehmenden Lehrpersonen ab; • ermöglicht interessierten Lehrpersonen die Teilnahme an Transfertagungen und Vernet- zungstreffen, nimmt bestenfalls selbst daran teil; • interessiert sich für die präsentierten Inhalte auf der Website von LLSM und weist in ei- gener Kommunikation das Kollegium der Pilotschule auf diese hin. Die Lehrpersonen/Beteiligten … • vergewissern sich des Lernstands und -fortschritts der einzelnen Lernenden und machen dies anonymisiert und zusammengefasst weiteren Beteiligten zugänglich; • verstärken didaktisches Feedback und fördernde Bewertungen individueller Lernleistun- gen und Lernzuwächse mithilfe visueller Hilfsmittel (auch seitens der Lernenden/Peers untereinander); • setzen Rückmeldemethoden und -instrumente (analog und/oder digital) während des Unterrichtens ein, um unmittelbare Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler zum Unterricht (Vermittlung, Lernarrangement, Stoff) einzuholen, sodass Unterrichtsgestal- tung und Klassenmanagement präzise zugeschnitten werden können; • nehmen – nach Möglichkeit – an Transfertagungen und Vernetzungstreffen teil; • darüber hinaus sind Lehrpersonen dazu eingeladen, sich an längeren oder zusätzlichen Workshops, Tagungen, schulinternen Abstimmungs- und Auswertungssitzungen zu betei- ligen, an Gastbesuchen teilzunehmen und Peer-Tutoring zu leisten (jährlicher zusätzli- cher Aufwand ca. 6h). 5 Dokumentation und Evaluation Die erhobenen Daten stehen beiden Partnern im Rahmen der Vorgaben des Datenschutzes zur Verfügung. Die Daten der einzelnen Schulen und Lehrpersonen werden vertraulich behandelt und nur vollständig anonymisiert veröffentlicht, es sei denn, etwas anderes wird schriftlich ver- einbart. Die Details zur Verwendung der Daten und zur Dokumentation werden im beiliegenden Dokument «Einverständniserklärung» geregelt. 5.1 Das Projektteam LLSM … • berät und unterstützt die Schulleitung sowie teilnehmende Lehrpersonen bei der Doku- mentation, Evaluation und Implementierung von LLSM; Seite 5 von 9 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 sowie Schul- und Personalentwicklung 5210 Windisch • führt die Gesamtevaluation und Begleitforschung durch (Online-Befragung, Kurzinter- views u. a.); • archiviert die Erhebungsinstrumente, Methoden und Tools; • berichtet in regelmässigen Abständen über Umsetzungen, Erfahrungen und Auswirkun- gen; • erprobt den Aufbau einer kollaborativen Austauschplattform von Erhebungsinstrumen- ten, Methoden und Tools und entwickelt sie ggf. weiter. 5.2 Die Pilotschule … Die Schulleitung … • führt mit Unterstützung durch das Projektteam schulinterne Präsentationen auf den Stu- fen, in den Fachschaften und für das gesamte Kollegium durch; • dokumentiert unaufwändig Ergebnisse und Aktivitäten z.H. des Gesamtprojekts; • unterstützt die Begleituntersuchungen des LLSM-Projektteams (beginnend beim Einho- len der Einverständniserklärungen bei Lehrpersonen). Die Lehrpersonen/Beteiligte … • stellen zu mindestens einem eingesetzten Instrument oder einer Methode unaufwändig Materialien bereit (z. B. Fotos oder Factsheet, ca. 1h Aufwand); • nehmen an Evaluationen im Zusammenhang mit schulweiten LLSM-Entwicklungsvorha- ben teil; • schaffen Transparenz zu Ergebnissen gegenüber Eltern und Interessierten der lokalen Öffentlichkeit. 6 Finanzielle und zeitliche Regelungen und Verpflichtungen 6.1 Projektphase I: Aufbau Pilotschulen 6.1.1 Das Projektteam LLSM … • berät Schulleitung und ggf. die Projektgruppe beim Schul- und Unterrichtsentwicklungs- prozess mit LLSM; • übernimmt die Planung, Durchführung, Beratung und Evaluation von mind. 2 bzw. max. 4 Weiterbildungsbausteinen je Pilotschule (darüber hinaus Zusatzfinanzierung durch Schu- len erforderlich); • leistet die Machbarkeitsprüfung, den Aufbau und die Pflege einer kollaborativen Aus- tauschplattform; • organisiert Transfer- und Netzwerktagungen (Übernahme der Kosten für Tagungsverpfle- gung und Reisespesen der teilnehmenden Lehrpersonen, SBB 2. Klasse, Halbtax); • finanziert Arbeitsleistungen sowie Reisespesen und Materialkosten für die Kursleitung (Workshops Weiterbildungsbausteine) und die Beratungsperson. Seite 6 von 9 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 sowie Schul- und Personalentwicklung 5210 Windisch 6.1.2 Die Pilotschule … Die Schulleitung … • stellt Räumlichkeiten sowie Verbrauchsmaterial während Sitzungen, Präsenzveranstal- tungen (Flipcharts, Kopien, Moderationskoffer u. Ä.) bereit; • sichert zeitliche und personelle Ressourcen der Lehrpersonen sowie der schulintern pro- jektverantwortlichen Person(en); • richtet Zeitfenster möglichst innerhalb von bestehenden Gefässen für Weiterbildung, Austausch und Entwicklung ein; • prüft, ob eine gemeinsame durch das Projektteam LLSM bereitgestellte digitale Aus- tauschplattform nützliche Beiträge für die pädagogische Zusammenarbeit in der Schule und zwischen den Pilotschulen leisten kann; wenn ja, unterstützt bei der inhaltlichen Ausgestaltung. Die Lehrpersonen/Beteiligten … • besuchen pro Weiterbildungsbaustein alle Präsenzveranstaltungen (i.d.R. 3 Workshop- Teile, insgesamt ca. 8h Präsenzzeit); • entwickeln die Erprobung und bereiten die Umsetzung in der sowie die Reflexion mit der Klasse vor (ca. 4h). 6.2 Projektphase II: Transfer an Peerschulen 6.2.1 Das Projektteam LLSM … • erarbeitet einen Vorschlag für besuchsdidaktisches Konzept z.H. der Pilotschule und der Tutoren/Tutorinnen. Entwurf des Vorschlags: o Kurzinput durch Tutor/Tutorin, Projektverantwortliche Pilotschule, Schulleitung oder LLSM-Projektteam o Unterrichtsbesuch in unterschiedlichen Klassen o Moderierter Austausch im Anschluss o Umfang: morgens oder nachmittags (ca. 4h) • finanziert o maximal 4 Gastbesuche pro Pilotschule à Fr. 500.- pro Besuch (Total: Fr. 2’000.-) o pro Gastbesuch Snack/Apéro à Fr. 200.- (Total: Fr. 800.-) o maximal 4 Tutorenbesuche an Peerschulen à Fr. 250.- /Besuch (Total: Fr. 1’000.-) o Reisekosten (pauschal, Basis SBB 2. Klasse, Halbtax) für zwei Netzwerktreffen/Ta- gungen für fünf Personen (Schulleitung, Tutorinnen/Tutoren) à Fr. 50.- (Total: maximal Fr. 500.-) 6.2.2 Die Pilotschule … • legt Zeitfenster für max. 4 Gastbesuche fest; • gewinnt intern Tutorinnen oder Tutoren für den Kurzinput, den Unterrichtsbesuch und den moderierten Austausch sowie Peer-Tutoring an Peerschulen; • organisiert Zeitfenster möglichst innerhalb von bestehenden Gefässen für Austausch und Entwicklung; • ermöglicht Teilnahme für Lehrpersonen an Austauschtreffen und Netzwerktagung; • dokumentiert Aktivitäten an der Schule unaufwändig z.H. des LLSM-Projektteams (vgl. Einverständniserklärung). Seite 7 von 9 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 sowie Schul- und Personalentwicklung 5210 Windisch 6.3 Projektphase III: Transfer und Verstetigung 6.3.1 Das Projektteam LLSM … • qualifiziert Lehrpersonen als Tutorinnen und Tutoren (Konzept in Erarbeitung sowie Prü- fung von Anrechnung mit ECTS-Punkten für spätere Weiterbildungen wie z. B. CAS); • berät Schulleitung im Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozess; • erleichtert den Austausch durch Organisation von Austauschtreffen, Netzwerktagungen etc. sowie Erschliessung von Finanzierungsquellen; • entwickelt kollaborative Austauschplattform weiter; • übernimmt Konzeption und Ausrichtung von Tagungen; • erstellt Publikationen. 6.3.2 Die Pilotschule … • ermöglicht Gastbesuche für Peerschulen; • nimmt an Austauschtreffen und Netzwerktagungen teil; • bietet Peer-Tutoring an; • delegiert Lehrpersonen für die Qualifikation als Peer-Tutor; • stellt schulintern aggregierte anonymisierte Daten. 7 Mitwirkende 7.1 Projektteam LLSM Wolfgang Beywl, Gesamtleitung, Workshops, Prozessberatung Jürg Brühlmann, Prozessberatung Anna-Regula Joss, Prozessberatung Miranda Odermatt, Co-Leitung, Workshops, Prozessberatung Simone Weber, Koordination Bei Workshops wirken weitere erfahrene Kursleitende / Coaches aus dem erweiterten Projekt- team mit. 7.2 Pilotschule Die Angaben zu den teilnehmenden Lehrpersonen werden in der beigefügten Excel-Liste «An- meldung Pilotschule und Lehrpersonen» mit folgenden Angaben erfasst: Vor- und Nachname, E- Mail-Adresse, Angabe zur Teilnahme am Weiterbildungsbaustein. 8 Weitere Projektdokumente Folgende Dokumente sind Bestandteil für diese Vereinbarung: • «10 Fragen ans Projektteam» • «Projektbeschrieb» vom 30. Oktober 2017 • Checkliste z.H. der Schulleitung Seite 8 von 9 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 sowie Schul- und Personalentwicklung 5210 Windisch • Einverständniserklärung der teilnehmenden Lehrpersonen • «Anmeldung Pilotschule und Lehrpersonen» • «Vorlage zur Erstellung des Fact-Sheets» 9 Weiterentwicklung der Vereinbarung Alle Beteiligten stimmen darin überein, dass sich die konkreten Ziele des Projekts mit zunehmen- den Erfahrungen die Zusammenarbeit verändern können, dass dies veränderte Aktivitäten/Vor- gehensweisen erfordern kann. Die Inhalte der Vereinbarung werden daher in ca. jährlichem Ab- stand mit beiden Vertragspartnern daraufhin überprüft, ob Anpassungen erforderlich und mög- lich sind. 10 Konfliktlösung und Kündigungsmöglichkeiten Sind Differenzen im Gespräch nicht lösbar, können beide Vertragsparteien per sofort die Verein- barung kündigen. Ein Abschlussgespräch ist in jedem Fall erstrebenswert. Bis dahin entstandene Kosten werden gemäss Vereinbarung vergütet. 11 Dauer der Vereinbarung Diese Vereinbarung tritt am 01.05.2018 in Kraft und endet am 31.01.2021. Ort, Datum Ort, Datum Unterschrift Professur BMSEPE Unterschrift Pilotschule Seite 9 von 9 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 sowie Schul- und Personalentwicklung 5210 Windisch 3. Vorlage Factsheet 54 Kategorien: Methode Knacknuss Ziel Zeitbedarf Vorbereitung: Durchführung: Datenauswertung: Material Methode detailliert Erfolg Herausforderungen Rückmeldungen SuS Hinweise der LP Informationsgewinn für LP: Gewinn für SuS/Unterricht: Urheberschaft Die Methode wurde entwickelt, erprobt und dokumentiert von x im Fach x mit SuS der x Klasse an der Schule x. Einverständniserklärung zur Nutzung des Fact-Sheets im LLSM-Netzwerk: ☐nein ☐ja, ohne meinen Namen ☐ja, mit meinem Namen: 48 4. Lehren und Lernen sichtbar machen – die Weiterbildungen (Informationsblatt) 56 5. Projekt «Lehren und Lernen sichtbar machen-Schulnetzwerk» (LLSM-Schulnetzwerk) – Dokumentation mit Kennzahlen aus den Jahren 2017-2022 59 Fachhochschule Nordwestschweiz Pädagogische Hochschule Projekt «Lehren und Lernen sichtbar machen- Schulnetzwerk» (LLSM-Schulnetzwerk) Dokumentation mit Kennzahlen aus den Jahren 2017-2022 Stand: September 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Pilotschulen ..................................................................................................................................... 2 1.1 Pilotschulen - Basisinformationen .......................................................................................... 2 1.2 Vereinbarungspapiere ............................................................................................................ 3 1.3 Mailkontakt ............................................................................................................................. 3 1.4 Switch Drive ............................................................................................................................4 1.5 Kollaborative Arbeits- und- / Netzwerktreffen ....................................................................... 4 2 Weiterbildungsveranstaltungen ..................................................................................................... 5 2.1 Bausteine an den Pilotschulen ................................................................................................ 5 2.2 Bausteine bei anderen Veranstaltungen ................................................................................ 6 2.3 Verbreitung der LLSM-Weiterbildungsbausteine an weiteren Schulen ................................. 6 3 Produkte .......................................................................................................................................... 8 3.1 Publikationen .......................................................................................................................... 8 3.2 LLSM-Fact-Sheets .................................................................................................................... 8 3.3 Fallbeispiele ............................................................................................................................ 9 3.4 Switchtube-Kanal .................................................................................................................... 9 3.5 LLSM-Weiterbildungsmaterial .............................................................................................. 11 3.6 LLSM-Methoden-Wiki ........................................................................................................... 12 3.7 Faktoren-Wiki ........................................................................................................................ 13 4 Tagungen ....................................................................................................................................... 14 5 Öffentlichkeitsarbeit ..................................................................................................................... 15 5.1 Website ................................................................................................................................. 15 5.2 Newsletter ............................................................................................................................. 15 5.3 LLSM-Flyer ............................................................................................................................. 16 5.4 LLSM abgebildet im Kursbuch 2020 ...................................................................................... 17 6 Personal ........................................................................................................................................ 18 6.1 Projektteam .......................................................................................................................... 18 6.2 Kursleitende (Coachs) ........................................................................................................... 19 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 1 1 Pilotschulen Die Forschenden unterstützen, begleiten und bilden Mitarbeitende ausgewählter Pilotschulen bei der Umsetzung der LLSM-Ansätze weiter. Möglichst viele verschiedene erprobte Instrumente des Sichtbarmachens von Lehren und Lernen sollen in einer Schule zur Anwendung kommen. In der ersten Phase (Februar 2018 bis April 2020) werden mehrere Pilotschulen durch Weiterbildung, Beratung und interne Evaluation unterstützt, ein eigenständiges LLSM-Profil zu entwickeln. Die meiste Kontaktzeit zwischen den Pilotschulen und dem LLSM-Team findet während der Weiterbildungsbausteine in den Schulen vor Ort statt. Zusätzliche Austausch- und Kommunikationsgefässe stehen über die LLSM-E- Mail-Kontaktadresse, auf SWITCHdrive sowie während kollaborativen Arbeits- oder dem Netzwerktreffen zur Verfügung. In der Verstetigungsphase soll die Website inhaltlich und im Layout so angepasst werden, dass die erarbeiteten Inhalte übersichtlich, intuitiv, prägnant und FHNW- konform dargestellt werden. Das LLSM-Team hat im Frühsommer 2021 ein Konzept für eine LLSM- Weiterbildung, zugeschnitten auf Führungspersonen in Schulen, entwickelt. Eine Besonderheit ist, dass Schulleitungen der LLSM-Pilotschulen an der Weiterbildung mitwirken werden. Das Konzept für diese Weiterbildung wird im CAS «Schulentwicklung und pädagogisch wirksame Schulführung» integriert. Das Modul kann als Bestandteil des CAS oder einzeln gebucht werden. Aufgrund der Corona-Schutzkonzepte verzögert sich der Start auf 2022. 1.1 Pilotschulen – Basisinformationen Seit Februar 2018 lassen sich acht, aktuell noch sechs allgemeinbildende Schulen durch das LLSM- Team unterstützen. Aktuell sind drei Primarschulen, eine Sprachheilschule und zwei Schulen der Sekundarstufe I beteiligt. Eine Primarschule und eine SEK II-Schule sind verbunden mit einem Schulleitungswechsel ausgeschieden. Tabelle 1: Überblick Pilotschulen (Stand November 2019, GSR SHS Aesch Stand Oktober 2021) Schule SL SiA LP Logo u. a. Total SuS GSR SHS Aesch BL 1 3 26 23 52 (eine SiA ist ≈ 114 gleichzeitig auch LP) SEK l/ll Ftan GR* 1 1 13 - 15 ≈ 90 Sek l Goldach SG 1 1 39 - 41 ≈ 300 Sek l Oberägeri ZG 1 1 22 - 24 ≈ 140 PS Mammern TG 1 1 12 - 14 ≈ 80 PS Tegerfelden AG* 1 1 15 - 17 ≈ 120 PS Wettingen AG 1 1 43 - 45 ≈ 400 PS Zofingen AG 1 1 30 - 32 ≈ 270 Total 8 8 206 9 231 ≈ 1’500 * Ftan ist seit Mai 2019 und Tegerfelden seit August 2019 nicht mehr Mitglied des Netzwerks. Quelle: Dokument «Überblick_Teilnehmende_LLSM» (Zugriff am 12.11.19), OneNote (Zugriff am 6.12.19) und Dokument «ZusammenstellungSuSLP» (Zugriff am 9.12.19); Aktualisierungen durch Pilotschulen 10/2021 Direkte Ansprechpersonen der Schulen sind jeweils eine Schulleitung (SL) und eine schulinterne Ansprechperson (SiA; auch als Stellvertretung). Bisher beteiligten sich rund 200 Lehrpersonen und Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 2 neun Logopädinnen an der LLSM-Profilentwicklung ihrer Schule. Zusammengezählt waren bis zu diesem Zeitpunkt rund 230 erwachsene Personen und insgesamt ca. 1'500 Schüler und Schülerinnen (SuS) pro Schuljahr aus den acht Pilotschulen im LLSM-Projekt involviert (Tab. 1). 1.2 Vereinbarungspapiere Mit dem Dokument «Vereinbarung zur Mitwirkung im Projekt» wurde die Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Pilotschulen geschaffen. Jede Schule hat diese Vereinbarung unterschrieben. Dazu zählen auch die durch die Lehrpersonen unterschriebene Einverständniserklärung (Gruppenblatt) und eine Checkliste für die Umsetzung und Implementierung als LLSM-Pilotschule. Ausserdem liegt seit September 2019 ein Informationsblatt über den Einsatz von Delegierten an Schulen sowie die Bedingungen der Schulvisiten vor. Dieses ist Bestandteil der Vereinbarungen. 1.3 E-Mail-Kontakt Die Pilotschulen und das Projektteam kommunizieren mehrheitlich über die LLSM-E-Mail- Kontaktadresse llsm.ph@fhnw.ch. Über diesen Kanal werden Termine vereinbart, Fragen gestellt und beantwortet, Rückmeldungen und Inputs gegeben und entgegengenommen oder Produkte aus den Workshops dem LLSM-Team zugeschickt oder durch dieses verteilt. Seit Januar 2018 wurden auf diesem Weg rund 2’045 Nachrichten zwischen den Pilotschulen, dem LLSM-Projektteam und den LLSM-Coachs hin oder her verschickt. Über die LLSM-E-Mail-Adresse wird auch innerhalb des LLSM-Teams sowie mit Personen aus anderen Bereichen kommuniziert. So werden seit August 2017 rund 6’500 Nachrichten versandt und empfangen (Tabelle 2). Hinzu kommt die zwischen den Mitgliedern des LLSM-Teams und den Mitgliedern der Schulen bilateral geführte Korrespondenz im Umfang von ca. weiteren 30 % der in der Tabelle aufgeführten Zahlen. Tabelle 2: Übersicht E-Mail-Kontakt mit den Pilotschulen Schule Beginn Anzahl Nachrichten (15.10.2021) PS Wettingen 8. Januar 2018 285 GSR SHS Aesch 31. Januar 2018 257 PS Mammern 20. Januar 2018 253 PS Zofingen 15. Januar 2018 233 Sek I Goldach 9. Januar 2018 536 Sek I Oberägeri 27. März 2018 217 PS Tegerfelden 4. Dezember 2017 163 Sek I/II Ftan 11. Dezember 2017 101 Total: 2’045 Quelle: Outlook llsm.ph@fhnw.ch (Zugriff am 15.10.21) Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 3 1.4 SWITCHdrive Die Kommunikation und der Datenaustausch mit den Schulleitungen und Lehrpersonen werden über den cloudbasierten Speicherdienst SWITCHdrive gesteuert. SWITCHdrive ist eine schweizerische Cloudlösung (analog Dropbox), die über einen hohen Sicherheitsstandard verfügt. SWITCHdrive ermöglicht einen schnellen, unkomplizierten und niederschwelligen Datenaustausch mit den Schulen. Alle Lehrpersonen der Pilotschulen haben über ein Passwort Zugriff auf die Dokumentenablage ihrer eigenen Schule. Die Dokumentenablagen der Schulen sind ähnlich aufgebaut. Es gibt vier Unterordner (Vereinbarungen, Prozessplanung, Informationen, Bausteine), in welchen jeweils Dokumente aus der Zusammenarbeit mit den einzelnen Pilotschulen abgelegt sind. 1.5 Kollaborative Arbeits- und Netzwerktreffen Im Herbst 2018 fanden zwei kollaborative Arbeitstreffen zur Schärfung des Profils LLSM mit Schulleitungen, schulinternen Ansprechpersonen, interessierten Lehrpersonen und Vertretenden aus dem Projektteam in Winterthur und Brugg statt. Gemeinsam mit den 15 anwesenden Personen in Winterthur und den elf in Brugg wurden erste Ideen ausgetauscht und eine innovative Methode (Concept Mapping) zur Profilschärfung von LLSM analog erprobt. Am 11. Mai 2019 trafen sich 19 Vertretende der Pilotschulen, acht Personen aus dem Projektteam sowie Daniel auf der Maur von der Stiftung Mercator am ersten LLSM-Netzwerktreffen in Brugg, um sich in Diskussionen und in Form von Kurzpräsentationen von LLSM-Umsetzungen einzelner Lehrpersonen fachlich auszutauschen. Das Projektteam informierte zudem über den Projektstand, weitere Umsetzungsvorhaben sowie Weiterentwicklungen von Bausteinen. Im September 2019 fand ein weiteres kollaboratives Arbeitstreffen in Brugg statt, an welchem sieben Schulleitungen und sieben Lehrpersonen aus den Pilotschulen, fünf Personen aus dem Projektteam sowie Ursula Huber von profilQ teilgenommen haben. Die weiteren Treffen fanden aufgrund der Covid-Situation und den darauffolgenden Massnahmen digital via Zoom statt. Ein solches online gehaltenes kollaboratives Arbeitstreffen fand im September 2020 mit den Pilotschulen Zofingen, Wettingen, Mammern und Aesch statt. Im Jahr 2021 fanden keine Netzwerktreffen statt. Zwei Austauschtreffen mit den Schulleitungspersonen wurden im Januar und im Juni 2021 online durchgeführt. Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 4 2 Weiterbildungsveranstaltungen Im Projekt «Lehren und Lernen sichtbar machen» sollen ca. sieben Weiterbildungsbausteine (Abb. 1) mit den Pilotschulen erprobt werden. Abbildung 1: Übersicht über die sieben Weiterbildungsbausteine Jeder Baustein ist dreiteilig angelegt und besteht jeweils aus drei Präsenzterminen (Workshops I–III) mit der Schule vor Ort: I. Einführung und Erarbeitung eines Umsetzungsplans für den Unterricht II. Überprüfung des Umsetzungsplans und Zwischenergebnisse aus dem Unterricht III. Präsentation von Ergebnissen im Schulkollegium und Einleitung des Wissensmanagements Dieses Muster ist aus dem bereits seit 2013 mit fast 800 Lehrpersonen und ca. 50 Schulen realisierten Luuise-Angebot übernommen {Beywl, 2019 #5149}. Es stützt sich auf Erkenntnisse der Forschung zu Lehrpersonenweiterbildungen {Lipowsky, 2015 #3861}. Das Weiterbildungsformat mit den drei Workshops bildet das Grundgerüst für die Weiterbildungsbausteine. Die Inhalte und Termine der Weiterbildungsbausteine werden durch die Prozessberatung mit der Schulleitung und meist der Steuergruppe für die Pilotschule abgestimmt. Jeder Schule wird dadurch ein massgeschneidertes Angebot ermöglicht. 2.1 Bausteine an den Pilotschulen Im August 2018 startete die Umsetzung der Weiterbildungsbausteine sowie der Prozessberatungen in den Pilotschulen. Die Schulen absolvierten mindestens zwei und maximal vier aus Projektmitteln finanzierte Bausteine. Bis zum 28.04.2021 waren insgesamt 22 Bausteine abgeschlossen und 69 Workshops durchgeführt worden (Tab. 3). Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 5 Tabelle 3: Übersicht Bausteine Pilotschulen (Stichtag: 15.07.22) Name Baustein Anzahl abgeschlossene Anzahl durchgeführte Bausteine Workshops Unterrichtsfeedback 7 22 Lernfeedback 6 18 Luuise 5 15 Peerfeedback 3 9 Fokussierte Beobachtung 1 3 Wirkungsvolle Fragen stellen 1 3 Formatives Assessment 0 0 SeiEval 0 0 Total 22 69 Quelle: Dokument «Überblick_Bausteine_Pilotschulen» (Zugriff am 15.07.2022) 2.2 Bausteine bei anderen Veranstaltungen Neben Luuise werden auch die weiteren LLSM-Weiterbildungsbausteine inzwischen durch andere Schulen bzw. individuell durch Lehrpersonen nachgefragt. Dies gilt insbesondere für die Bausteine Unterrichtsfeedback, Lernfeedback und Peer Feedback. Von diesen sind in den Jahren 2018 und 2019 ca. 40 meist schulintern umgesetzt worden. Allerdings erfolgt dies nicht immer im Muster der drei aufeinanderfolgenden Workshops. Der Baustein »fokussierte Beobachtung« ist fester Bestandteil der Qualifizierung von Praxislehrpersonen an der pädagogischen Hochschule FHNW. Er wird dort zweiteilig durchgeführt, ebenfalls mit einer Erprobung in der Praxis. Hierbei arbeiten Praxislehrpersonen in der Regel mit Studierenden der Pädagogischen Hochschule zusammen und realisieren ein Projekt der fokussierten Beobachtung oder auch ein Luuise-Projekt. Allein hier wurden in ca. 47 Kursen etwa 705 Praxislehrpersonen qualifiziert. Damit werden die LLSM-Methoden in zahlreichen Schulen insbesondere des Bildungsraums Nordwestschweiz verbreitet. Ausserdem kommt es dadurch bereits zu einer Nutzung im Rahmen der hochschulischen Erstausbildung von Lehrpersonen. So wurde an der Pädagogischen Hochschule Bern das Luuise-Verfahren in der fachdidaktischen Erstausbildung Englisch auf der Sekundarstufe I erprobt. In zwei Kursen wurden ca. 15 Projekte von Studierenden durchgeführt. Die Evaluation der Ergebnisse führten zu einer Weiterführung des Ansatzes durch die beteiligten Fachdidaktikerinnen. 2.3 Verbreitung der LLSM-Weiterbildungsbausteine an weiteren Schulen Seit 2019 wurden vielfach ganze LLSM-Weiterbildungsbausteine oder Teile von LLSM- Weiterbildungsbausteinen an anderen Schulen, meist Volksschulen durchgeführt, mit Schwerpunkt in den vier Nordwestschweizer und auch in anderen Schweizer Kantonen. Laufend erhält das LLSM-Team – ausgelöst durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit und zahlreiche Publikationen (vgl. 3.1) – Anfragen für Weiterbildungsbausteine. So ist mit dem Kanton ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm in Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 6 Vorbereitung, das vorbehaltlich der Finanzierung ab 2023 umgesetzt wird. Im Jahr 2021 zeigen zwei Schulen der Sekundarstufe II Interesse an einer systematisch aufgebauten Strategie der schulinternen Unterrichtsentwicklung mit LLSM-Bausteinen. Die Kantonsschule Trogen (AR) startet im November 2021 eine Initiative, welche für das ganze Kollegium eine Teilnahme an den LLSM-Bausteinen Luuise und Unterrichtsfeedback ermöglicht. Am Gymnasium Immensee (SZ) soll der Baustein Luuise nach einer Hinführung zum Thema Lehren und Lernen sichtbar machen im Frühjahr 2022 starten. Die Schulleitungen und ihre Steuergruppen werden in der Gestaltung ihrer Weiterbildungsoffensive durch Mitglieder des LLSM-Teams begleitet. Damit werden die erarbeiteten Produkte auch im Bereich Sekundarstufe II für ca. 120 Lehrpersonen zugänglich gemacht. Die zwei Schulen ergänzen das Netzwerk seit Juni 2021 als lose angebundene LLSM-Peerschulen. Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 7 3 Produkte Seit Projektbeginn entstehen durch das Projektteam, die Coachs und vor allem auch in Zusammenarbeit mit den Pilotschulen Materialien, welche dem LLSM-Schulnetzwerk, aber auch einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Neben den neu entstehenden Produkten (z. B. Fact Sheets, Fallbeispiele, LLSM-Weiterbildungsmaterial, LLSM-Methodenwiki) werden auch bestehende Materialien (z. B. SWITCHtube-Kanal, Faktoren-Wiki, Glossar) aus den vorgängigen Projekten www2 und LSM weiterentwickelt. 3.1 Publikationen Aus den beiden Projekten www2 und LLSM liegen insgesamt 86 Zeitschriften- und Buchbeiträge, Projekt- und Evaluationsberichte der Teammitglieder der Professur Wolfgang Beywl vor. Diese sind zu über 80 % veröffentlicht, darunter besonders häufig in praxisnahen Medien wie kantonalen Schulblättern, Periodika von Lehrpersonenverbänden und Schulverlagen, im Journal für Schulentwicklung und der Pädagogik. Knapp 60 % haben einen Schwerpunkt bei Luuise. Andere beschäftigen sich mit der Grundlage von «Lehren und Lernen sichtbar machen». In den letzten beiden Jahren erscheinen vermehrt Publikationen zu den Weiterbildungsbausteinen des LLSM-Projekts, insbesondere Lern- und Unterrichtsfeedback, und auch schulentwicklungsintegrierte Evaluation. Besonders erwähnenswert sind die beiden Beiträge im Schweizer Wissenschaftsmagazin «Horizonte» Nr. 122, 2019 sowie die Reportage mit Interview in der «Bildung Schweiz» Nr. 6, 2020. In den Publikationslisten LLSM und Luuise sind alle Publikationen aufgeführt. 3.2 LLSM-Fact Sheets Jede Lehrperson erarbeitet jeweils für den Workshop III ein kurzes Fact Sheet, auf dem das LLSM- Umsetzungsinstrument skizziert und die reflektierten Erfahrungen damit dokumentiert werden. Die Lehrpersonen erhalten zur Vorbereitung via SWITCH-Plattform die Vorlage sowie ein Musterbeispiel für das Fact Sheet. Das Fact Sheet umfasst in der Regel eine A4-Seite und soll mit möglichst geringem Aufwand erstellt werden. Die Fact Sheets dienen innerhalb der Schulen und für das erweiterte Netzwerk als Ideenpool und Grundlage für den Erfahrungsaustausch. Die Lehrperson kann entscheiden, ob sie das Fact Sheet mit oder ohne ihren Namen freigeben möchte und ob das Fact Sheet weiterverwendet werden darf. Damit die Lehrpersonen nachhaltig bereit sind, diese Fact Sheets zu erstellen, kommuniziert ihnen das LLSM-Team folgende Begründungen: • Das Team kann auf deren Basis den WS III zielgenau vorbereiten (z. B. Gruppenbildung für den Workshop). • LP halten auch "für sich" etwas fest; es dient dazu, sich der Erfolge/der eigenen Fachlichkeit zu versichern; es macht Freude, man "sieht", wie man vorankommt … • Der Austausch zwischen den Lehrpersonen wird unterstützt, man kann auf etwas zurückgreifen; es ist nicht flüchtig, sondern gesichert, man kann auf ein Fact Sheet schauen, das oft nur eine Seite lang ist, und hat schon verstanden, um was es geht. • Neu in die Schule eintretenden Lehrpersonen kann etwas in die Hand gegeben werden, sodass sie erste Informationen über LLSM erhalten. Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 8 • Lehrpersonen, die in der eigenen Schule die LLSM-Methode "hüten", verfügen damit über eine Infobasis, in der sie sich schnell orientieren und auf deren Basis sie interessierte Lehrpersonen unterstützen können. • Manche Lehrpersonen/Schulen machen mit deren Hilfe auch den Eltern etwas transparent, dies gibt Einblick in den Unterricht und stärkt deren Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der Schule. • Das LLSM-Team kann auf Basis der Fact Sheets die Weiterbildungsbausteine schrittweise verbessern. • Mit den Fact Sheets gibt es eine Quelle für Fallbeispiele, die die Lehrpersonen allein oder mit uns veröffentlichen (vgl. dazu ausführlich die LLSM-Publikationenliste). • Ein weiterer Weg der Veröffentlichung ist die LLSM-Website, dort insbesondere das Wiki zu den LLSM-Methoden sowie der Newsletter des Projekts. Die bisher 223 eingegangenen Fact Sheets dokumentieren kreative, vielseitige und interessante Umsetzungen im Unterricht (Tab. 4). Alle Dokumente sind den Lehrpersonen der jeweiligen Schule über einen internen SWITCH-Ordner auf SWITCHdrive zugänglich. Die Fact Sheets sind ein zentraler Ansatzpunkt, die Nachhaltigkeit von LLSM in den beteiligten Pilotschulen zu sichern und die Ausbreitung auf viele Schulen und die breitere Fachöffentlichkeit zu fördern. Das ursprüngliche Format der Fact Sheets wurde durch ein neues ersetzt, bei dem die Darstellung übersichtlicher und einladender gestaltet wurde. Der Inhalt blieb jedoch unverändert. Tabelle 4: Anzahl Fact Sheets Mögliche Anzahl Fact Sheets Erhaltene Fact Sheets Anzahl beteiligte LP an Fact Sheets ca. 450 235* ca. 250 * Achtung: z. T. wurden Fact Sheets in Zweier-, Dreier-, Vierer- oder Fünfergruppen erstellt; im Schnitt überschlägig durch 1,2 Personen (damit 450/1,2 = 375). Quelle: Dokument «Überblick_Teilnehmende_LLSM» (Zugriff am 15.10.21) 3.3 Fallbeispiele Zwei besonders anregende Fact Sheets wurden bisher in Absprache mit der jeweiligen Lehrperson ausgewählt und schriftlich ausformuliert. Durch die Veröffentlichung werden diese erprobten Methoden für andere (Lehr-)Personen sichtbar gemacht. Das erste Fallbeispiel stammt von Urs Wüthrich aus Goldach SG und erschien unter dem Titel «Effektives Lernfeedback durch passende Rückmeldungen» (Baustein Lernfeedback) im Newsletter des Projekts vom September 2019. Das Fallbeispiel von Ruth Sandmeier aus der Primarschule Wettingen wurde unter dem Titel «Zwei Methoden für ein wirksames Unterrichtsfeedback» (Baustein Unterrichtsfeedback) im Newsletter vom Dezember 2019 veröffentlicht. Die Fortsetzung der Reihe ist geplant. 3.4 SWITCHtube-Kanal LLSM ist auf SWITCHtube mit einem eigenen öffentlichen Kanal (Lehren und Lernen sichtbar machen – LLSM) vertreten. Bisher wurden 35 Videos hochgeladen, welche über das Projekt oder die Bausteine informieren (Tab. 5). Weiter werden in den kurzen Erklärfilmen auch LLSM-Methoden oder die dem Projekt zugrundeliegende Theorie vorgestellt. Die Gesamtzahl der Views im Zeitraum von 2015 bis Oktober 2021 beträgt 7’324. Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 9 Tabelle 5: Übersicht Anzahl Episoden auf dem SWITCHtube-Kanal Name Episode Dauer Hochgeladen Views (15.07.2022) Datenspuren - Kern von LLSM 1 – LLSM-Überblick 1:16 04.12.2019 169 KURZ: Netzwerktreffen LLSM- 1 – LLSM-Überblick 5:00 13.09.2020 29 Pilotschulen am 12.09.2020 Kurzfassung LANG: Netzwerktreffen LLSM- 1 – LLSM-Überblick 12:34 13.09.2020 45 Pilotschulen 12.09.2020 Making of LLSM 1 – LLSM-Überblick 2:19 17.12.2019 112 Was beabsichtigt das LLSM- 1 – LLSM-Überblick 5:00 25.11.2019 68 Schulnetzwerk? LLSM: Konzeption, Umsetzung, 1 – 35:55 05.03.2021 239 Erfolge Einführungsvortrag Fokussierte Beobachtung 2 – Bausteine-Info 0:40 06.02.2019 402 Formatives Assessment 2 – Bausteine-Info 0:25 06.02.2019 177 Lernfeedback 2 – Bausteine-Info 0:51 06.02.2019 744 Luuise 2 – Bausteine-Info 0:29 06.02.2019 1’817 Peerfeedback 2 – Bausteine-Info 0:28 06.02.2019 199 Schulentwicklungsintegrierte 2 – Bausteine-Info 1:07 06.02.2019 101 Evaluation Unterrichtsfeedback 2 – Bausteine-Info 2:55 11.09.2018 313 Unterrichtsfeedback - Kurzversion 2 – Bausteine-Info 0:33 06.02.2019 716 Die Nussknackerin 3 – Bausteine- 2:38 20.01.2021 131 Vertiefung Lernfeedback 1 – Einstiegsaufgaben 3 – Bausteine- 5:57 11.07.2018 211 Knobelaufgabe mit Streichhölzern – Vertiefung Anleiten von Novizinnen/Novizen Lernfeedback 2 – Schwierige 3 – Bausteine- 2:34 11.07.2018 133 Knobelaufgabe mit Streichhölzern Vertiefung Lernfeedback – Anleiten von Novizinnen/Novizen Luuise als Ansatz der Forschungs- 3 – Bausteine- 14:40 01.09.2020 58 Praxis-Partnerschaft-SGBF-Tagung Vertiefung 2020 Luuise-Fehlerstaubsauger 3 – Bausteine- 1:33 10.02.2021 169 Vertiefung Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 10 Schulentwicklungsintegrierte 3 – Bausteine- 24:07 15.09.2015 295 Evaluation – Demonstration einer Vertiefung Evaluationsberatung zum Peer- Coaching-am Bundesgymnasium Vöcklabruck, Österreich Steev – (Luuise’s English “Cousin” 3 – Bausteine- 1:45 06.03.2021 25 Vacky – the vacuum cleaner that Vertiefung loves mistakes Unterrichtsfeedback und offener 3 – Bausteine- 3:07 11.09.2018 143 Unterricht Vertiefung Dylan Wiliam – Methoden 4 – Methoden 5:46 11.09.2018 248 Dylan Wiliam – 50 formative 4 – Methoden 5:46 24.11.2018 270 Methoden Feedbackmethoden von Angelo 4 – Methoden 2:11 11.09.2018 327 und Cross Fragebogenkonstruktion 4 – Methoden 3:52 11.09.2018 83 Die Hattie Studie 5 – Theorie 5:21 11.09.2018 243 Dylan Wiliam 5 – Theorie 2:04 11.09.2018 131 Feedback und der Reflexive 5 – Theorie 3:12 11.09.2018 85 Praktiker John Dewey 5 – Theorie 3:09 11.09.2018 99 Selbstbestimmungstheorie der 5 – Theorie 3:33 11.09.2018 200 Motivation Was ist eine Effektstärke? 5 – Theorie 9:29 07.04.2016 981 Wolfgang Beywl: Wirkungsvoller 5 – Theorie 39:48 29.04.2016 248 Umgang mit Feedback – Das Lernen sichtbar machen Partizipative LLSM- 6 – Evaluation 7:58 04.12.2019 59 Schulentwicklung mit sechs Schulen LLSM – Online Concept Mapping Lehren und Lernen sichtbar machen 33:55 21.04.2021 16 (letzter Zugriff Oktober 2021) Gewinnspiel Jubiläumsnewsletter 1:42 03.06.2022 14 2022 Quelle: https://tube.switch.ch/channels/774ab007 (Zugriff am 15.07.2022) 3.5 LLSM-Weiterbildungsmaterial Die Weiterbildungsbausteine werden durch die Prozessberatung mit der Schulleitung und meist der Steuergruppe auf die Pilotschule zugeschnitten. Sie sind kein fixfertiges Produkt, sondern es ist Ziel und Teil des Projekts, die Bausteine in enger Zusammenarbeit mit den Schulen zu entwickeln bzw. Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 11 weiterzuentwickeln. Inhaltlich passen sich die Weiterbildungsbausteine den Interessen und Voraussetzungen der jeweiligen Schule an. Das LLSM-Projektteam entwickelt als Ausgangsbasis stark strukturiertes und mit dem Fortschreiten der Erprobungen auch standardisiertes Arbeitsmaterial für alle Weiterbildungsbausteine. Es kann bei Bedarf (z. B., da weniger Weiterbildungsstunden zur Verfügung stehen) jeweils für die Workshops angepasst verwendet werden. Kernelemente sind meist 16-seitige »Arbeitshefte« in Broschürenform mit einem recht einheitlichen Gliederungsmuster, ausserdem werden für jeden Weiterbildungsbaustein Master-PowerPoint- Präsentationen erstellt, die kollaborativ von allen Mitgliedern des LLSM-Teams gepflegt werden. Das jeweilige Material zu den einzelnen Workshops wie Arbeitshefte, PowerPoint-Präsentationen oder erarbeitete Produkte werden auf SWITCHdrive abgelegt und sind so der einzelnen Schule mittels Passworts zugänglich. Zu jedem Weiterbildungsbaustein wird zudem mindestens ein Erklärfilm erstellt. Diese Trailer sind auf dem SWITCHtube-Kanal frei zugänglich. Die Workshops zu den Weiterbildungsbausteinen werden in der Regel in der Schule durch mindestens einen, oft zwei LLSM-Coachs geplant und durchgeführt. Mit der Pilotschule Ftan wurde erstmals ein Workshop als Webinar durchgeführt. Dieses Format ist bei der Schule auf hohe Akzeptanz gestossen. 3.6 LLSM-Methoden-Wiki Das LLSM-Methoden-Wiki gibt einer interessierten Öffentlichkeit einen Überblick über die Vielfalt der erprobten Methoden. Nebst einer Kurzpräsentation der einzelnen Methode wird auch über Erfahrungen, die sowohl Lehrpersonen als auch Schülerinnen und Schüler damit gemacht haben, berichtet. Bisher wurden 19 LLSM-Methoden beschrieben und veröffentlicht. Im Zeitraum von März bis Oktober 2021 wurde die Oberflächenseite des Methodenwikis rund 7’000-mal aufgerufen. Alle Methoden wurden zusammengezählt insgesamt 34’207-mal angeklickt. «Ampelbecher» mit 3’953 Klicks ist meistbesucht, gefolgt von «Austrittsticket» mit 3’028 Aufrufen (Stand: 8.10.21) (Tab. 6). Tabelle 6: Webanalytik zum Methoden-Wiki Methode Veröffentlicht seit Anzahl Zugriffe Ampelbecher 31. Januar 2019 5’823 Austrittsticket 17. Januar 2019 4’548 Zufallsstäbchen/Eisstäbchen 3. Mai 2019 3’183 Schülerreporterin/Schülerreporter 17. Januar 2019 2’879 Mini-Whiteboards 3. Mai 2019 2’791 Arbeiten nach Anleitung 22. September 2019 3’188 Wochenplan und Lernfeedback 11. Oktober 2019 2’892 Punktabfrage 22. September 2019 3’047 Plickers 22.Oktober 2019 2’882 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 12 Verdeckte Rückmeldung 3. Mai 2019 2’407 Lerntandem 9. Oktober 2019 2’498 Zielanzeiger für die Lehrperson 10. Juni 2020 2’620 Zielanzeiger 22. September 2019 2’130 Zeitgeber 11. Oktober 2019 2’327 Perlengläser 11. Oktober 2019 2’092 Bestes Beispiel Diskussion 22. September 2019 1’924 Lapbook 11. Oktober 2019 1’836 Silbenrabe 9. Oktober 2019 1’395 Wettbewerb: Der beste Akzent 11. Oktober 2019 1’270 Total: 51’732 Quelle: https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Kategorie:Methoden (Zugriff am 05.08.2022) 3.7 Faktoren-Wiki Über 250 Faktoren aus den Studien von John Hattie (2009 und folgende Jahre) sind mit den jeweiligen Effektstärken im Faktoren-Wiki aufgeführt. Die Einträge enthalten jeweils eine Definition des Faktors, wenn möglich Hinweise auf Zusatzmaterialien und weiterführende Literatur. Die Übersichtsseite des Faktoren-Wikis (https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Wiki) wurde von August 2012 bis Ende Oktober 2021 (Stand 22.10.21) 637'001-mal angeklickt. Für den Zeitraum von Januar 2017 bis Ende Oktober 2021 sind in dieser Grafik die täglichen Seitenansichten abgebildet. Insgesamt wurde die Seite in diesem Zeitraum 411’535-mal besucht. Pro Tag wird die Seite ca. 240-mal angeklickt. Abbildung 2: Tägliche Seitenansichten im Zeitraum Januar 2017 bis 22. Oktober 2021 Vom Faktoren-Wiki (https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Wiki) wird seit August 2012 mittels der Webanalytik-Plattform Matomo eine Statistik über die Besuche geführt. Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 13 4 Tagungen An der Luuise-Tagung im November 2018 in Muttenz, Basellandschaft, konnten einige Lehrpersonen aus den LLSM-Pilotschulen von ihren Umsetzungen berichten und somit das Projekt unter den anwesenden Schulleitungen bekannt machen. An der EMSE-Tagung im April 2019 konnte nochmals ein breites Publikum (insbesondere Bildungsbehörden, Lehrpersonen-Weiterbildungseinrichtungen, Bildungsforschende) über das Projekt informiert werden. An der zweisprachigen Tagung «Oser l’échange» im Dezember 2019 mit rund 200 Teilnehmenden aus der Bildungslandschaft Schweiz konnte das LLSM-Projekt vorgestellt und verbreitet werden (https://oserlechange.ch/). An der Tagung «Bildungsforschung und Bildungspraxis auf Augenhöhe – so funktionierts!» im September 2021 von profilQ berichteten zwei Vertreterinnen der GSR Sprachheilschule Aesch über ihre gewinnbringende Zusammenarbeit mit dem LLSM-Team der Pädagogischen Hochschule FHNW. Zusammen mit dem Schulleiter der LLSM-Pilotschule Wettingen wurde ein gut besuchter Workshop zum Thema «Vereinbarungen zwischen Forschen und Schulen treffen» durchgeführt. Hier sind weitere Informationen dazu zu finden. Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 14 5 Öffentlichkeitsarbeit Primär wird über die Webseite (https://www.lernensichtbarmachen.ch) über LLSM kommuniziert und informiert. Zudem wird im Newsletter von «Lernen sichtbar machen» auf LLSM aufmerksam gemacht sowie über den aktuellen Projektstand informiert. Bisher sind zwei Flyer à je 2'500 Stück gedruckt worden, welche über das Projekt LLSM informieren. Zudem ist LLSM im Kursbuch 2020 des Instituts für Weiterbildung und Beratung der PH FHNW als Hauptthema abgebildet. 5.1 Website Die Website (https://www.lernensichtbarmachen.ch) wird regelmässig genutzt. Im Zeitabschnitt von November 2017 bis Oktober 2021 wurde die Seite rund 21’000-mal besucht, pro Monat sind das ca. 470 Klicks auf der Oberseite von LLSM. Betrachtet man die Klickverteilung auf der gesamten LSM-Website, kann festgestellt werden, dass nur die beiden Reiter «Hattie-Studien» und «Faktoren-Wiki» ähnlich häufig abgerufen werden (Tab. 9). Über die Website (https://www.lernensichtbarmachen.ch) wird seit April 2018 mittels der Webanalytik-Plattform Matomo Statistik über die Besuche geführt. Tabelle 7: Webanalytik über die LLSM-Webseite Jahr Besuche Klicks pro Monat 2017 (November, Dezember) Hochrechnung: ca. 450 x 2 = 900 ca. 450 2018 (April-Dezember) 16’166 (in 9 Monaten) ca. 1’796 2019 22’418 ca. 1’868 2020 21’796 ca. 1’816 2021 23’433 ca. 1’952 2022 (Januar-August) 17’339 (in 8 Monaten) ca. 2’167 Total: ca. 102’052 ca. 9’326 Quelle: Matomo Webanalytik-Plattform: https://method- lab.org/matomo/index.php?module=CoreHome&action=index&idSite=4&period=day&date=yesterday#?perio d=range&date=2022-01-01,2022-06-30&idSite=4&category=General_Visitors&subcategory=General_Overview (Zugriff am 09.09.2022) 5.2 Newsletter Im Newsletter «Lernen sichtbar machen» mit rund 5’400 Abonnentinnen und Abonnenten wird auf LLSM aufmerksam gemacht sowie über den aktuellen Projektstand informiert. Der Newsletter wird hauptsächlich an interessierte Personen in der Schweiz, Deutschland und Österreich versandt. Nachfolgend auf die 28 Newsletter des Vorgängerprojektes sind seit Oktober 2017 zehn Newsletter mit Beiträgen zu LLSM erschienen: 1) Newsletter Nr. 20/17, Oktober 2017 2) Newsletter Nr. 22/18, Dezember 2018 3) Newsletter Nr. 23/19, März 2019 4) Newsletter Nr. 24/19, September 2019 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 15 5) Newsletter Nr. 25/19, Dezember 2019 6) Newsletter Nr. 27/21, Januar 2021 7) Newsletter Nr. 28/10. Juni 2021 8) Newsletter Nr. 29/26, November 2021 9) Newsletter Nr. 30/11, März 2022 10) Newsletter Nr. 31/10, Juni2022 Quelle: https://www.lernensichtbarmachen.ch/newsletter/ (Zugriff am 15.07.22) 5.3 LLSM-Flyer Das LLSM-Projektteam gestaltete bis zu diesem Zeitpunkt zwei LLSM-Flyer mit einer Auflage von je 2’500 Exemplaren, welche an interessierte Personen abgegeben werden. Zudem wurden 1’800 Stück des 1. Flyers dem Quartalsversand im Januar 2019 beigelegt. Abbildung 3: 1. LLSM-Flyer (Rückseite) Dem Quartalsversand vom September 2019 wurden 1’800 Stück des 2. Flyers hinzugefügt. Abbildung 4: 2. LLSM-Flyer (Vorderseite) Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 16 Der Quartalsversand wird vom Institut für Weiterbildung und Beratung der Pädagogischen Hochschule FHNW versendet und erreicht im Schnitt ca. 1’800 Schulleitungen der Volksschule und Sek ll aus den Kantonen Aargau und Solothurn. 5.4 LLSM abgebildet im Kursbuch 2020 Das Kursbuch aus dem Institut für Weiterbildung und Beratung der PH FHNW wird jeweils einmal im Jahr unter einem Thema mit einer Auflage von ca. 17’500 Exemplaren veröffentlicht. Im Kursbuch 2020 ist Lernen und LLSM das Thema. Das Projekt LLSM ist mit Bildern im Kursbuch abgebildet und wird zusätzlich in Textform vorgestellt. Abbildung 5: Kursbuch 2020 Titelseite Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 17 6 Personal Lehren und Lernen sichtbar machen (LLSM) in möglichst vielen Klassenzimmern – das Hauptanliegen des Projektes – initiierten die beiden Co-Projektleiter Wolfgang Beywl und Miranda Odermatt mit dem LLSM-Projekt. Bei der Umsetzung des Projektansatzes werden die beiden Co-Projektleiter vom LLSM- Projektteam, den LLSM-Coachs und den Delegierten aus dem LLSM-Schulnetzwerk unterstützt. 6.1 Projektteam Das LLSM-Projekt entwickeln und begleiten seit Beginn bis zu diesem Zeitpunkt total 15 Personen in unterschiedlichen Funktionen und Anstellungsverhältnissen. Momentan arbeiten zehn Personen im Team mit. Tabelle 8: LLSM-Projektteam (Stand 15.07.2022) Name Funktion Zeitraum LLSM-Coach Wolfgang Beywl Co-Projektleiter 2017 bis heute  Kathrin Pirani Co-Projektleiterin Januar 2020 bis heute  Miranda Odermatt Co-Projektleiterin 2017 bis Dezember 2019  Simone Weber Projektkoordinatorin Januar 2018 bis Januar 2019  Janine Strasser Projektkoordinatorin September 2018 bis heute - Helena Follmer wiss. Mitarbeiterin August 2017 bis September  Zellmeyer 2019 Béatrice Blättler wiss. Assistentin August 2018 bis September - 2019 Melanie Knuchel wiss. Assistentin November 2019 bis heute - Marie-Joëlle stud. Assistentin September 2017 bis August - Boussengue 2018 Fiona Berner stud. Assistentin Februar 2019 bis Dezember - 2020 Nina Diebold stud. Assistentin Januar 2021 bis Juli 2021 - Viviane Pinti stud. Assistentin Juli 2021 bis heute Manuela Schuler stud. Assistentin Februar 2019 bis August 2021  Luzia Zust Assistentin 2017 bis heute - Michael Mittag Illustrator 2017 bis heute  Anna-Regula Joss Prozessberaterin 2017 bis heute - Jürg Brühlmann Prozessberater, 2017 bis August 2019 - Projektberater August 2019 bis heute Kathrin Blum wiss. Mitarbeiterin Oktober 2021bis heute - Total: 18 Aktuell: 10 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 18 6.2 Kursleitende (Coachs) Seit August 2018 besuchen insgesamt zwölf Coachs die Pilotschulen und leiten dort die Workshops zu den von den Schulen ausgesuchten Bausteinen. Je nach Grösse der Pilotschule sind ein bis zwei Coachs für die Umsetzung eines Weiterbildungsbausteins vor Ort verantwortlich. Tabelle 9: LLSM-Coachs (Stand: 08.10.21) Name Anzahl Bausteine Anzahl Workshops Retraite (1./2.3. 2019) Wolfgang Beywl 4 15  Kathrin Pirani 5 14  Miranda Odermatt 2 6  Helena Follmer Zellmeyer 7 21  Simone Weber 1 3 - Manuela Schuler 2 6  Michael Mittag 6 18 - Karin Maienfisch 3 9  Philipp Schmid 1 3  Roland Härri 1 3 - Monika Wyss 3 9 - Monique Struck 3 9 - Quelle: Dokument «Überblick_Bausteine_Pilotschulen» und «Kalkulation_LLSM_v3» (Zugriff am 08.10.21) Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 19 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Übersicht über die sieben Weiterbildungsbausteine ........................................................ 5 Abbildung 2: Tägliche Seitenansichten im Zeitraum Januar 2017 bis 22. Oktober 2021 ..................... 13 Abbildung 3: 1. LLSM-Flyer (Rückseite) ................................................................................................. 16 Abbildung 4: 2. LLSM-Flyer (Vorderseite) ............................................................................................. 16 Abbildung 5: Kursbuch 2020 Titelseite ................................................................................................. 17 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Überblick Pilotschulen (Stand November 2019, GSR SHS Aesch Stand Oktober 2021) ......... 2 Tabelle 2: Übersicht E-Mail-Kontakt mit den Pilotschulen ..................................................................... 3 Tabelle 3: Übersicht Bausteine Pilotschulen (Stichtag: 15.07.22) .......................................................... 6 Tabelle 4: Anzahl Fact Sheets.................................................................................................................. 9 Tabelle 5: Übersicht Anzahl Episoden auf dem SWITCHtube-Kanal ..................................................... 10 Tabelle 6: Webanalytik zum Methoden-Wiki ....................................................................................... 12 Tabelle 7: Webanalytik über die LLSM-Webseite ................................................................................. 15 Tabelle 8: LLSM-Projektteam (Stand 15.07.2022) ................................................................................ 18 Tabelle 9: LLSM-Coachs (Stand: 08.10.21) ............................................................................................ 19 Institut Weiterbildung und Beratung Campus Brugg-Windisch T +41 56 202 80 38 llsm.ph@fhnw.ch Professur für Bildungsmanagement Bahnhofstrasse 6 T +41 56 202 84 53 und Schulentwicklung 5210 Windisch 20