Pässler, Katja2018-01-232018-01-232017-09http://hdl.handle.net/11654/25878Berufliche Interessen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Studien- und Berufswahl. Unterschiede in den Interessen von Frauen und Männern gelten als wesentlicher Faktor zur Erklärung der anhaltenden Ungleichverteilung von Frauen und Männern in bestimmten Studiengängen und Berufsgruppen. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, wie sich geschlechtsspezifische Unterschiede in beruflichen Interessen über die Lebensspanne entwickeln und festigen. Substanzielle Geschlechtsunterschiede in beruflichen Interessen lassen sich bereits am Ende der Grundschulzeit nachweisen und verstärken sich während der Schulzeit. Unser Projekt untersucht im Rahmen einer Längsschnittstudie die Entwicklung geschlechtsspezifischer Interessen im Kindergarten- und Grundschulalter. Dazu wurden 782 Kinder in 18 Kindergärten und Grundschulen in der deutschsprachigen Schweiz befragt. Die Messung kindlicher Interessen erfolgte anhand des etablierten RIASEC-Modells von John Holland mithilfe eines Bilderinteressentests. Die Daten der ersten beiden Messzeitpunkte zeigen, dass die Geschlechtsunterschiede im Kindesalter geringer als im Erwachsenenalter ausfallen und dass zudem die Geschlechtsunterschiede im Kindergartenalter geringer sind als im Grundschulalter. Zusätzlich zeigen erste Analysen eine Diskrepanz in der Selbst- und Fremdwahrnehmung kindlicher Interessen: Lehrpersonen und Eltern beurteilen die kindlichen Interessen deutlich geschlechtsstereotypischer als die Kinder in ihrer Selbstwahrnehmung. Die Implikationen unserer Ergebnisse werden u.a. in Hinblick auf die Gestaltung von Programmen zur Förderung von bestimmten Interessenbereichen (z.B. MINT) diskutiert.deGeschlechtsspezifische InteressenEntwicklung von InteressenEntwicklung geschlechtsspezifischer Interessen im Kindergarten- und Grundschulalter - Ergebnisse einer Längsschnittstudie06 - Präsentation