2019-11-142019-11-14https://irf.fhnw.ch/handle/11654/29534Das Projekt leistet einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit zwei derzeit stattfindenden gesellschaftlichen Wandlungsprozessen, dem demographischen Wandel sowie der Ausbreitung von (technikbasierter) Selbstbedienung. Die Zunahme des Anteils Älterer in der Bevölkerung wirft die Frage auf, wie die Wirtschaft den Bedürfnissen dieser Zielgruppe gerecht werden kann. Parallel dazu erfährt der Konsum einen massiven Wandel. Konsumentinnen und Konsumenten sind zunehmend gefordert, selbst aktiv an der Erbringung von Leistungen mitzuwirken. Die Entstehung des „Typus des arbeitenden Kunden" wird diskutiert. Das Projekt möchte deshalb untersuchen, welche Konsequenzen die Ausweitung technikbasierter Selbstbedienung im Dienstleistungsbereich für den Alltag von Seniorinnen und Senioren hat und unter welchen Bedingungen solche Angebote für ältere Personen ohne Barrieren nutzbar sind. Das Projekt wird in Kooperation mit VASOS, der Stiftung Zugang für alle und ergonomie und technologie e&t GmbH sowie dem Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich durchgeführt. Es soll differenzierte Erkenntnisse zu den aktuellen Problemschwerpunkten und dem Handlungsbedarf bei der Nutzung technikbasierter Selbstbedienung durch Seniorinnen und Senioren liefern und Wissen über die Kriterien, welche diese für die Bewertung von technikbasierten Dienstleistungen heranziehen, generieren. Die Erkenntnisse können von Interessensvertretungen und Vereinen für ihre Öffentlichkeitsarbeit und Projektplanung genutzt werden. Für Unternehmen und Non-Profit Organisationen sollen die Projektergebnisse Möglichkeiten und Grenzen des Outsourcings von Leistungen auf Kundinnen und Kunden der Zielgruppe 60+ sowie Ansatzpunkte für die Entwicklung innovativer technikbasierter Dienstleistungen aufzeigen. Mittels Literaturrecherche und Experteninterviews mit Fachpersonen aus der Praxis soll der aktuelle Forschungs- und Erfahrungsstand aufgearbeitet werden. In einem weiteren Schritt sind vier Arbeitsgruppen mit Personen der Generation 60+ geplant (drei in deutscher, eine in französischer Sprache). Diese Workshops orientieren sich methodisch an Verfahren zur beteiligungsorientierten Arbeitsplatzanalyse sowie der Critical Incident Technique. Die inhaltsanalytische Auswertung erfolgt computergestützt mit der Software MAXQDA. Zur Einordnung der Bedeutung der Probleme bei der Nutzung technikbasierter Dienstleistungen und zur Abschätzung der Marktchancen möglicher innovativer Dienstleistungen sollen quantitative Daten aus (Markt)-forschungsstudien herangezogen werden.150 - PsychologieService und Selbstständigkeit – Gefährdungen der Selbständigkeit von Seniorinnen und Senioren durch die Automatisierung im Dienstleistungsbereich00 - Projekt