Toletti, CarolinaBlaser, Andrea2023-01-112019-11-142023-01-11https://irf.fhnw.ch/handle/11654/29926Diese qualitativ-empirisch ausgerichtete Studie widmete sich – u.a. aus postkolonialer Perspektive – der zentralen Frage, inwiefern Hochschullehrende an Fachhochschulen und Praxisausbildende an der Herstellung resp. (Re-)Produktion von Differenzverhältnissen aufgrund von Migration und Geschlecht beteiligt sind? Dieses Vorhaben wurde am Beispiel von jeweils vier Fachbereichen an Fachhochschulen der Deutsch- und Westschweiz sowie unterschiedlicher professioneller Praxisausbil-dungsfelder angegangen. Die Forschungsergebnisse lassen die Annahme zu, dass die Heterogenität der Studierenden noch nicht als selbstverständlich wahrgenommen wird und mit Prozessen des «Othering» einhergeht. Der Blick in die Ausbildungspraxis verdeutlicht beispielhaft die fehlende kritische Betrachtung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen, in deren Folge, trotz Individualisierungsanspruch pauschalisierende und essentialisierende Zuschreibungen artikuliert werden. Dabei bleibt die Wahrnehmung von Differenz weiterhin durch stereotypisierende und ungleichheitsreproduzierende Vorstellungen geprägt. Insofern verhält sich die angestrebte Diversitätsförderung der Hochschulen qua «Diversity Policies» divergierend zu ihrer institutionellen Verankerung und der konkreten Umsetzung einer differenzsensiblen Hochschullehre. Während die Relevanz der Auseinandersetzung mit Diversitätsdimensionen im Fachhochschulkontext unterstrichen wird, stellen Konstruktions- und Reproduktionsprozesse von Differenzverhältnissen wie auch Fragen zur adäquaten Gestaltung von differenzsensiblen Studienbedingungen weiterhin ein Forschungsdesiderat dar.300 - Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie(Re-)Produktion von Differenz in der Hochschul- und Berufsausbildungspraxis – Lehrende und Praxisausbildende an Fachhochschulen im Fokus00 - Projekt