Schneider, Nadine2018-12-052018-12-052018-10http://hdl.handle.net/11654/26811Berufliche Interessen sind wichtige Determinanten der Ausbildungs- und Studienwahl. Geschlechtsunterschiede in beruflichen Interessen werden zur Erklärung der Ungleichverteilung von Frauen und Männern in MINT-Berufen herangezogen. Allerdings weiss man bisher sehr wenig darüber, wie sich individuelle Unterschiede in den Aktivitäts- und Tätigkeitspräferenzen von Kindern entwickeln. Um dies zu untersuchen, wurden 800 Vorschul- und Primarschulkinder in der Schweiz zu ihren Interessen befragt. Analysen zeigen, dass bereits am Ende der Primarschule signifikante Unterschiede in den Interessen von Mädchen und Jungen bestehen. Diese Unterschiede fallen aber geringer aus als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Anders als bei älteren Stichproben berichten Mädchen über ein signifikant höheres Interesse an intellektuell-forschenden Tätigkeiten als Jungen. Die Ergebnisse verweisen ausserdem auf eine reziproke Entwicklung von Kompetenzwahrnehmung und Interessen. Kinder entwickeln Interesse für Tätigkeiten, in denen sie sich selbst als kompetent erleben. Gleichzeitig motiviert ein hohes Interesse, mehr Zeit in jene Tätigkeiten zu investieren, für die sich Kinder interessieren, was in einer erhöhten Kompetenzwahrnehmung resultiert. Allerdings fiel der Einfluss der Kompetenzwahrnehmung auf die Interessen stärker aus als umgekehrt. Für die Gestaltung von MINT-Förderprogrammen legen die Ergebnisse nahe, möglichst frühzeitig zu beginnen, bevor sich Geschlechtsunterschiede verfestigen. Ausserdem sollten Förderprogramme sowohl die Kompetenzwahrnehmung als auch das Interesse für MINT-Aktivitäten stärken.deKindliche InteressenMINTGeschlechtsunterschiedeEntwicklung geschlechtsspezifischer MINT-Interessen im Vorschul- und Primarschulalter – Ergebnisse einer Längsschnittstudie06 - Präsentation