Lewon, MarcPapiro, Martina2020-02-202020-02-202020https://irf.fhnw.ch/handle/11654/30516https://doi.org/10.26041/fhnw-2002Die „deutsche“ Lautentabulatur wurde nicht nur zur Notation von Bearbeitungen für Laute, sondern auch für die identisch gestimmten „grossen Geigen“ verwendet. In den deutschen Musiklehrbüchern des frühen 16. Jahrhunderts wurden daher die verwandten Tabulaturen beider Instrumentenfamilien in Nachbarschaft zueinander besprochen. Gleich im ersten dieser Bücher (Musica getutscht, 1511) bemühte sich der Autor Sebastian Virdung darum, die Tabulaturschriften für Laien zugänglich zu machen. Was dabei in Bezug auf seine Lautenintavolierung wegen mangelnder Erfahrung noch im Ansatz hängen blieb, wurde von Hans Gerle gut 20 Jahre später didaktisch vorbildlich realisiert (Musica Teusch, 1532) und auf das Gambenconsort ausgeweitet. Kurz zuvor hatte Martin Agricola (Musica instrumentalis deudsch, 1529) versucht, die deutsche Tabulaturschrift durch ein neues, logischeres System zu ersetzen. Er kam damit aber zwei Jahrzehnte zu spät: Die deutsche Lautentabulatur war bereits so fest etabliert, dass sein Reformversuch zur Fußnote der Musikgeschichte wurde.de-CHGroßgeigeLauteGambeTabulaturMartin AgricolaHans GerleSebastian Virdung"Auf die [...] grossen unnd kleinen Geygen / auch Lautten". Strategien zur Intavolierung von Vokalmusik in deutschen Lehrbüchern des frühen 16. Jahrhunderts04A - Beitrag Sammelband147-169