Gilgen, Christoph2019-11-142019-11-14https://irf.fhnw.ch/handle/11654/29724In dem Projekt wurde den Fragen nach Wirkungsmessung und Wirkungsorientierung im Justizvollzug (Strafvollzug, Massnahmenvollzug, Bewährungshilfe) nachgegangen. Hierzu wurden zwei forschungsmethodische Strategien verfolgt: Zum einen wurden mit leitenden Fachkräften des Justizvollzugs explorative Experten- und Expertinneninterviews geführt. Zum anderen wurden mittels eines systematischen Literaturreviews zentrale methodologische Herausforderungen und «blinde Flecken» von Evaluationen im Justizvollzug der vergangenen 15 Jahre strukturiert zusammengefasst und Konsequenzen für zukünftige Wirkungsevaluationen benannt. Aus den Erkenntnissen der Interviews wurden Wirksamkeits-Prinzipien abgeleitet und ein allgemeines Wirkungsmodell für den Justizvollzug erstellt. Die in den Interviews gewonnenen Haupt- und Unterthemen wurden, wo dies möglich und sinnvoll war, in einem allgemeinen Wirkungsmodell nach Kontext-, Struktur-, Prozess- und Ergebnismerkmalen geordnet. Im systematischen Literaturreview konnten Herausforderungen für Wirkungsnachweise im Justizvollzug identifiziert werden, zum Beispiel dass Bedingungsfaktoren für das Ende einer Straffälligkeits-Karriere systematisch vernachlässigt werden und Übergangsphasen vom Gefängnis in die Freiheit sowie die Programmimplementation nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die Ergebnisse dieses Projekts liefern damit eine Grundlage für eine mögliche Ausgestaltung von Wirkungsmessungen im Justizvollzug und einen Beitrag zur Debatte um eine Wirkungsorientierung in diesem Feld.300 - SozialwissenschaftenWirkungsforschung zwischen Erkenntnisinteresse und Legitimationsdruck: am Beispiel des Justizvollzugs im Kanton Solothurn00 - Projekt