Hui, Serina2023-09-262023-09-262023https://irf.fhnw.ch/handle/11654/37995https://doi.org/10.26041/fhnw-5363In der Arbeit mit Familien gewinnt das Phänomen ‹Parentifizierung› (Rollenumkehr zwischen Elternteil und Kind) an Bedeutung, aber das Wissen rund um die Thematik ist gering. Sie zeichnet sich als umfassendes Spektrum von Beziehungsdynamiken in zwischenmensch-lichen Beziehungen aus. Anfangs wurde hauptsächlich die destruktive bzw. pathogene Parentifizierung wahrgenommen. Doch heutzutage wird eine Parentifizierung nicht per se als pathogen betrachtet, sondern ihr werden auch förderliche Attribute zugeteilt. In dieser MAS Thesis wird der Frage nachgegangen, welche Chancen und Risiken bei einer Parentifizierung in der Kindheit entstehen. Mittels Literaturrecherche in der Fachliteratur werden die Chancen und Risiken einer Parentifizierung untersucht. Der Fokus wird dabei auf den Zusammenhang zwischen Parentifizierung und Bindung bzw. darauf gelegt, was dieser für eine transgenerationale Weitergabe be-deutet. Zudem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eine Deparentifizierung durch Thera-peut*innen erreicht werden und welche Auswirkungen bzw. Spätfolgen eine Parentifizierung generieren kann. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis wird die Wichtigkeit der Sensibilisierung auf die Thematik in der Sozialen Arbeit hervorgehoben. Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen auf, dass dringender Handlungsbedarf betreffend Wissensvermittlung, Früherkennung und Prävention in Bezug auf parentifizierte Kinder besteht. Sowohl die Soziale Arbeit als auch andere Professionen, die mit Familiensystemen in Verbindung stehen, werden hierbei angesprochen. Denn nur wenn wir wissen, was Parentifizierung ist, haben wir auch die Möglichkeit, sie zu sehen.deParentifizierung, Familien, Kindheit370 - Erziehung, Schul- und BildungswesenParentifizierung in der Kindheit11 - Studentische Arbeit