Schmid, MartinHischier, David StefanSchmidlin, Sabina2019-11-142019-11-14https://irf.fhnw.ch/handle/11654/29467Im Jahr 2014 verfügten in der Schweiz 558’000 Personen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren weder über eine abgeschlossene Berufsbildung noch über einen anderen Abschluss auf Sekundarstufe II (SBFI 2016). Dies entspricht 12,1 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung. Diese Personen sind grösstenteils in Hilfs- oder Anlerntätigkeiten und in Niedriglohn-Branchen wie der Gastronomie, Reinigung, Industrie und Bau beschäftigt. Die Zahl der Arbeitsplätze mit niedrigen Qualifikationsanforderungen hat sich im letzten Jahrzehnt in der Schweiz um 3 Prozent verringert. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Erwerbstätigen mit hohen Qualifikationsprofilen um 57 Prozent gestiegen. Verlierer dieses Prozesses sind die schlecht qualifizierten Arbeitskräfte, die den wachsenden Anforderungen der Betriebe nicht mehr gerecht werden und deshalb auch häufiger von Erwerbslosigkeit betroffen sind. Das Erreichen verschiedener staatlicher Zielsetzungen wie Förderung des wirtschaftlichen Wachstums, Bekämpfung des Fachkräftemangels, Herstellung von Chancengerechtigkeit, Abbau von Armut und Arbeitslosigkeit ist mit dem Ausbau von lebenslangem Lernen verknüpft. Dies betrifft im vorliegenden Zusammenhang die Förderung von beruflichen Erstabschlüssen für Erwachsene sowie die Um- und Weiterqualifizierung von Erwachsenen. Der Bundesrat hat im Mai 2011 eine Fachkräfteinitiative (FKI) lanciert mit dem Ziel, das inländische Potenzial an Fachkräften verstärkt auszuschöpfen. Ferner haben sich im März 2014 die Verbundpartner der Berufsbildung unter Leitung von Bundesrat Schneider-Ammann darauf geeinigt, den Berufsabschluss für Erwachsene sowie die berufliche Mobilität zu einem Handlungsschwerpunkt zu erklären. Ziel ist es, die Abschlussquote von Erwachsenen ohne arbeitsmarktrelevanten Berufsabschluss in der Grundbildung (EFZ, EBA) zu erhöhen. Vor diesem Hintergrund hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) eine Studie in Auftrag gegeben. Im Zentrum dieser Studie stehen die Bedürfnisse und Erfahrungen von Erwachsenen ab 25 Jahren, die entweder einen ersten oder zweiten Berufsabschluss erworben oder die auf dem Weg zum Berufsabschluss aufgegeben haben, sowie Erwachsene, die sich über die bestehenden Angebote informiert, dann aber doch keine berufliche Grundbildung absolviert haben. Als Berufsabschluss zählen sowohl Erstabschlüsse auf Sekundarstufe II als auch Zweitabschlüsse, die mit einem Berufswechsel zusammenhängen. Das Forschunsprojekt stützt sich auf Datenbanken von Bund und Kantonen und wendet dabei qualitative wie auch quantitative Verfahren an. Untersucht werden die erwähnten Populationen hinsichtlich ihres Zuganges zur beruflichen Nachholbildung: reguläre Grundbildung, verkürzte Grundbildung, direkter Zugang zur Abschlussprüfung sowie das Validierungsverfahren.370 - Erziehung, Schul- und BildungswesenBerufsabschluss für Erwachsene: Befragung der Absolventinnen und Absolventen00 - Projekt