Berger, DanielaCalzaferri, Raphael2019-11-142019-11-14https://irf.fhnw.ch/handle/11654/29695.1Das Ziel des Projekts bestand darin, die Anwendung der in Forschungszusammenhängen entwickelten Verfahren Systemmodellierung (SM) und Real-Time Monitoring (RTM) in einer Praxisorganisation zu testen und zu eruieren, welche Voraussetzungen dazu nötig sind. Praktiker der casa fidelio, einem Rehabilitationszentrum für suchtmittelabhängige Männer, wendeten SM und RTM selber an. Die SM stellt die psycho-soziale Dynamik des Klienten in seinen Handlungssystemen (hier u.a.: Therapie, Arbeitsexternat, Bekannte und Freunde, Herkunftsfamilie) dar und visualisiert die über den bisherigen Lebensverlauf entstandenen Problemdynamiken im Lebensführungssystem. Das Zeitreihenverfahren des RTM macht die psycho-soziale Dynamik, in der sich der jeweilige Klient befindet, sichtbar und zeigt dabei auch Phasen an, in denen Veränderung und Entwicklung gut möglich sind und daher professionell unterstützt werden können. Für das Real-Time Monitoring beantwortet der Klient auf einem internetfähigen Gerät täglich Fragen. Die Daten und deren Auswertung sind Grundlage für die Planung der Nachsorge und unterstützen die Begleitung im Übergang nach draussen. Im Projekt zeigten sich sowohl die grundsätzliche Eignung der beiden Instrumente wie auch ein Weiterentwicklungsbedarf für die Systemmodellierung. Es wurden daher verschiedene Arbeitsweisen zur Erarbeitung einer Systemmodellierung entwickelt und getestet. Die dabei gewonnenen Erfahrungen sind über das Projektende hinaus und auch für andere Institutionen der Sozialen Arbeit bedeutsam. Im Projekt fand sowohl auf Seiten der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW als auch der casa fidelio vielfältiges Lernen statt. Dieses betrifft die Instrumente Systemmodellierung und Real-Time Monitoring, von da aus aber auch Gesprächsführung, Visualisierung der Falldynamik, Gestaltung von Anamnese, Fallbesprechung, interdisziplinärer Zusammenarbeit, Arbeitsbündnis und Nachsorge. Aus Sicht der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW wäre ein integriertes Nachsorgekonzept notwendig, das sowohl die Zieldimension soziale Integration als auch Rückfallvermeidung im Blick hat. Wichtig wurde für die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW auch die Frage, wie Kompetenzbildungsprozesse im Rahmen kooperativer Praxisentwicklung gewinnbringend organisiert werden können.300 - SozialwissenschaftenPraktikabilitätstest von Systemmodellierung und Real-Time Monitoring in der casa fidelio00 - Projekt