Lötscher, Alexander2019-11-142019-11-14https://irf.fhnw.ch/handle/11654/28904Was geschieht im Klassenrat? Entlang dieser Ausgangsfrage untersucht das Projekt Klassenrat empirisch die schulische Alltagspraxis in Klassenratsstunden. Ziel ist es, auf explorativem Wege eine Typologie von Klassenräten zu erstellen, wobei Hypothesen im Laufe der Untersuchung am Datenmaterial gewonnen und überprüft werden. Parallel dazu wird eine Wirksamkeitsuntersuchung von Klassenräten durchgeführt. Dabei interessiert primär die Frage, inwiefern der Klassenrat von den beteiligten Akteuren als erfolgreich bzw. wirksam betrachtet wird. Den Hintergrund des Projektes bilden theoretische Vorstellungen und Nützlichkeitserwägungen aus der Bildungspolitik, die den Klassenrat als Instrument der Politischen Bildung und des Classroom-Managements empfehlen. Normative Überlegungen legen nahe, dass Mitsprache und Mitentscheidung zur Verantwortlichkeit und Integration in eine Gemeinschaft, in diesem Fall in den Klassenverband, führen und deshalb die Regelungen des Umgangs untereinander erleichtern. Weiter wird angefügt, dass anhand des Klassenrats demokratische Grundprinzipen vermittelt werden können. Das Bewusstsein für und die Erfahrung von Partizipation werde damit geweckt und verankert. Diese Vorstellungen sind empirisch nicht belegt, es ist offen, ob das demokratische Regelwerk des Klassenrates tatsächlich politisches Bewusstsein fördert. Das Projekt soll die hohen normativen Erwartungen mit empirischen Befunden zum praktizierten Klassenrat und zur Einschätzung des Unterrichts durch die Beteiligten konfrontieren. Auf diesen Befunden basierend können Aussagen über die Formen, die Möglichkeiten und die Grenzen des Klassenrates formuliert werden, die insbesondere der Aus- und Weiterbildung zur Verfügung gestellt werden sollen.370 - Erziehung, Schul- und BildungswesenKlassenrat empirisch00 - Projekt