2019-11-142019-11-14https://irf.fhnw.ch/handle/11654/28071In der Studie zur Analyse von Karrieren sozialer Probleme über lange Zeiträume stand die Ausgestaltung sozialer Versorgungsstrukturen im Vordergrund. Insbesondere interessierten hierbei Erklärungen für Unterschiede in Versorgungsstrukturen, welche dasselbe soziale Problem adressieren. Bisherige Modelle der Karriere sozialer Probleme wurden meist linear und monozyklisch dargestellt. Diese Beschreibung monozyklischer Verlaufsphasen ist nur beschränkt adäquat: Die gesellschaftliche Bearbeitung sozialer Probleme zeichnet sich vielmehr durch multiple Akteurinnen und Akteure mit je spezifischen Rollen und Handlungsweisen, durch multiple Arenen (z.B. politische, mediale) mit je spezifischen Kontextbedingungen sowie durch nicht-lineare bis antizyklische Phasenverläufe (z.B. Vor- und Rückwärtsbewegungen, Phasenauslassung) aus (Groenemeyer 1999). Am Beispiel der kommunalen Drogenpolitiken von ausgewählten Schweizer Städten, die sich im Zeitverlauf markant unterscheiden (Kübler 1999), wurde vor dem Hintergrund der Problemsoziologie (Groenemeyer 2010, Schetsche 2008) herausgearbeitet, welche kontext- und situationsspezifischen Faktoren sich, bei Betrachtung über einen Zeitverlauf von 20 Jahren, identifizieren lassen und wie diese die Definition des gesellschaftlich-politischen Handlungsbedarfs sowie die Entwicklung und Anpassung der Problemlösungsvorschläge beeinflusst haben.300 - SozialwissenschaftenKarrieren sozialer Probleme00 - Projekt