Preite, Luca

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Preite
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Preite, Luca

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  • Publikation
    „Mir sagt man, ich sei diskriminiert, nicht integriert; und dennoch spreche ich so, als hätte ich Germanistik studiert“: Postmigrantische Online-Jugendkulturen
    (27.06.2019) Preite, Luca
    Vermehrt finden sich auch in der Schweiz junge bis etablierte Komiker, die insbesondere auf sozialen Medien für Aufmerksamkeit sorgen, indem sie Stereotypen über Ausländer und Migrationshintergründe ironisieren respektive ad absurdum führen. Da wäre zum Beispiel der «Facebook Sprücheklopfer» Zeki Bulgurcu (mit Künstlernamen Swissmeme); ebenso Bendrit Bajra, der «Youtube-Star aus Schwamendingen» mit seinen Kurzvideos zum sogenannten Unterschied von Schweizern und Ausländern. Nicht zu vergessen: der selbst ernannte «Pate der Ausländer», sprich der Rapper «Baba Uslender» und seine Crew, die «Uslender Production», die zusammen mit dem nunmehr etablierten Musiker und Komiker «Müslüm» als Startpunkt dieser postmigrantischen Online-Jugendkultur in der deutschsprachigen Schweiz gesehen werden kann. Basierend auf multiplen Fallstudien bespricht der Beitrag diese Online-Comedy als eine männliche und jugendkulturelle Antwort wider gesellschaftlichen Fremdheitszuschreibungen. Gefragt wird danach, wie diese Komiker und ihre Followers mittels Videos, Memes und Kommentierungen auf sozialen Medien eigene Verlegenheits- und Diskriminierungserfahrungen zur Sprache bringen; oder in den Worten der Uslender Production: „Mir sagt man, ich sei diskriminiert, nicht integriert; und dennoch spreche ich so, als hätte ich Germanistik studiert“. Es zeigt sich in diesen Fallstudien, dass die sozialen Medien als ein relativ offener und verstärkender Diskurskanal von denen genützt werden, die anhand der Differenzkategorie „Migrationshintergrund“ in der Gesellschaft und Wissenschaft kaum selbst zu Wort kommen, nämlich: die sogenannten Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Vor diesem Hintergrund fragt der Beitrag abschliessend, was sich von dieser Online-Comedy und ihren Akteuren (Komiker und Follower) über die Differenzkategorie „Migrationshintergrund“ in bildungswissenschaftlicher Hinsicht lernen lässt.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Die Ausbildung der "Ausbildungslosen"
    (29.05.2019) Preite, Luca
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Vocational Education for Sale: a Case Study
    (09.11.2018) Preite, Luca
    When thinking about private schools in Switzerland, vocational education on the upper secondary level is rarely considered. On the contrary, the focus mainly lies on international baccalaureate school (Suter, 2013). It’s said that such private schools hand-held by global corporation are especially on the rise in cities like Zürich, Zug and Geneva. Ambitious parents would spare neither expense nor effort to push their children to the baccalaureate. Not surprisingly, such diagnoses often end in concerns and warnings about the weakening of the Swiss vocational education system and the principle of equal opportunities. Nevertheless, while looking on absolute numbers published be the Federal Statistical Office private schools on the upper secondary level are nearly likewise present in the vocational such as in the general track (BFS, 2017). Last year more than 7000 students were enrolled in private schools paying for their vocational education. Moreover, in the last five years there has been an increase of about 2500 such students. Actually, in Zürich and Basel every tenth vocational education on the upper secondary level is taking place in such a non-subsidized private school. For the students this vocational education for sale is offered for example by schools like the “Benedict Schule”, “Minerva”, “AKAD”, “NSH” and so on. Thereby, this can imply school fees and cost of about 37’000 Swiss Francs. Not to mention about the unpaid work done in the so-called practical education, which has to be held in a one or two-year hands-on training in a company mediated by the private school. Possibly wages and compensations are directly contracted by the private school and counts as “reduction” of the effective education costs. Based on a case-study of a young woman, this paper aims to get deeper insight in these rarely considered and examined “margins” (Pless, 2014) of the Swiss vocational education system. Therefore, on a theoretical level, the paper firstly ask about how to understand the emerging of this non-subsidized private school in the vocational track. Secondly, based on the empirical data, the question is raised about how this young woman as a so-called “uneducated” person is dealing with these private chances, promises and investments in order to achieve a vocational education. In a methodological perspective this case study is part of a broader qualitative research – a dissertation project – about the “education of the non-educated” , i.e. the so-called transitional educational programs [= dt. Übergangsausbildungen]. Therein, the young woman is one out of thirty students, who has been interviewed about her educational and vocational pathway. First results shows a connection between this private ways to deal with the situation of being formally “non-educated” and the fact, that vocational education as post-compulsory education is more and more socially expected, politically demanded while not been publicly guaranteed (Knecht und Atzmüller, 2017). In this context, paradoxically, but not surprisingly, vocational education for sale, as illustrated in the case study of the young woman might act as “prospects of salvation” (Illich, 2003) [= dt. “Heilserwartungen”] for those who already experienced the preclusive character of the vocational education system (Sacchi und Meyer, 2016). Moreover, as a privately paid so-called “magical salvation” (Bourdieu, 2009, S. 12) [= dt. “magische Heilung”] in the case of the young woman this private school of vocational education opened up the chance to be admitted to the federal vocational baccalaureate program [= dt. Berufsmaturitätsschulen], and therefore to eventually once achieve her primary ambition: the college of fine arts. Still, it was the young woman herself with the indispensable help of her single mother and her grandparents (former immigrant workers), who finally bore the costs for this educational and intergenerational upward mobility.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Die Ausbildung der Ausbildungslosen: Übergangsausbildungen und private berufliche Grundbildungen in der Schweiz
    (28.06.2018) Preite, Luca
    In den 1990er Jahren ausgebaut, um dem damaligen Abbau von Lehrstellen entgegenzuwirken, entwickelten sich Übergangsausbildungen über die letzten 25 Jahren betrachtet mehr oder weniger unabhängig von demographischen und wirtschaftlichen Prognosen sowie bildungspolitischen Intentionen zu einem festen Bestandteil des Schweizer Bildungssystems (Sacchi und Meyer, 2016). Der Begriff Übergangsausbildungen beschreibt sogenannte Brückenangebote, Motivationssemester und Vorlehren sowie weitere Zwischenlösungen, wie zum Beispiel Praktika, Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte. Aktuell ist jeder vierten beruflichen Grundbildung eine solche ein- bis zweijährige Übergangsausbildung vorgelagert; bei den niederschwelligen Attestausbildungen sogar jeder zweiten (vgl. Babel, Laganà und Gaillard, 2016). Wenn es in der Forschungsliteratur zu Übergangsausbildungen bis anhin vor allem darum ging, das Ausmass dieser sogenannten «verzögerten Übergänge» mittels quantitativer Ansätzen zu erklären (vgl. Pool Maag, 2016), wurde bisher kaum untersucht, was es für die Direktbetroffenen selbst (Jugendliche und Ausbildungsverantwortliche) bedeutet, Teil dieser «Ausbildung der Ausbildungslosen» (Preite, eingereicht) zu sein. Der Beitrag setzt an dieser Stelle an und untersucht mittels themenzentrierten Interviews einerseits sowie ethnographischen Daten (Feldbesuche, Beobachtungen, informelle Gespräche) andererseits Schilderungen und Erfahrungen von Jugendlichen in Übergangsausbildungen im Raum Nordwestschweiz. Die Resultate zeigen dabei, wie vielfältig Jugendliche mit ihrer Situation umgehen. Neben bereits erforschten «Abkühlungsprozessen» (Solga, 2009, S. 411) und Dynamiken des sogenannten «Cooling Out» (Clark, 1960; Goffman, 1952; Walther, Pohl und Walter, 2007), lassen sich auch berufliche Handlungsfähigkeiten – Agency (Emirbayer und Mische, 1998) – wider institutioneller Erwartungen erkennen (Willis, 1981). So zum Beispiel nützt einer der Interviewpartner die Übergangsausbildung im Sinne eines Puffers für seine internationale Hochschulaspiration. Ebenso finden sich Jugendliche, die in der Übergangsausbildung entgegen der Vorstellung der Lehrperson und Schule ihre Wunschlehrstellen (zu) verwirklichen (versuchen). Unabhängig dessen bleibt den untersuchten Jugendlichen in übergeordneter Perspektive betrachtet aber vor allem gemeinsam, dass sie in ihren Übergangsgeschichten mit dem bildungssystemischen Paradox einer de facto obligaten, de iure aber nachobligatorischen Ausbildung konfrontiert sind. Exemplarisch lässt sich diese Verpflichtung ohne Berechtigung und der Umgang damit im Aufkommen und der Nutzung sogenannter privater berufliche Grundbildungen analysieren. Gemeint sind damit kostenpflichtige Bildungsgänge (etwa 35'000.- CHF) von beruflichen Grundbildungen (z.B. Kauffrau/Kaufmann; Informatik), die von Privatschulen angeboten werden und auf Jugendliche ohne Lehrstelle abzielen. In den letzten fünf Jahren fand dabei vor allem in städtischen Gebieten wie Basel und Zürich sowie von der Öffentlichkeit und Wissenschaft eher unbemerkt eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Anzahl kostenpflichtiger, privater beruflicher Grundbildungen statt (vgl. Bundesamt für Statistik, 2017). In dieser Hinsicht öffnen sich an den Rändern der Berufsbildung und des Übergangssystems mittels der Maxime «der Staat alleine kommt hier nicht weiter» (vgl. Koerfgen, 2014) vermehrt Konkurrenzräume für private Akteure/innen. Paradoxerweise verkommt diese private und kostenpflichtige berufliche Grundbildung dabei mehr denn je zu einer „modernen Heilserwartung“ (Illich, 2003, S. 70), die – wie im diesem Beitrag anhand des Fallbeispiels Mailin untersucht – exakt denen Heil verspricht, welche den Ausschlusscharakter von Bildungssystemen deutlich am eigenen Leib erfahren haben, nämlich den sogenannten Ausbildungslosen. Zusammengefasst bespricht der Beitrag also den akteurspezifischen Umgang in und mit Teilbereichen gegenwärtiger Bildungsungleichheiten im Kontext ungleicher Bildungsexpansionen.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    «Mir sagt man ich sei diskriminiert, nicht integriert; und dennoch spreche ich so, als hätte ich Germanistik studiert»: «Baba Uslender» als postmigrantische Jugendkultur
    (24.11.2017) Preite, Luca
    Vermehrt finden sich auch in der Schweiz junge bis etablierte Künstler (z.B. Bendrit Bajra, Zeki Bulgurcu, Müslüm), die in ihren (sub-)kulturellen Erzeugnissen auf unterschiedliche Weise mit attribuierten und vorhanden Migrationshintergründen spielen. Basierend auf wissenschaftlichen Publikationen des Autors (Preite, 2016) bespricht der Beitrag die Rap-Musik des Künstlers Baba Uslender und seiner Crew, der „Uslender Production“ als männliche und jugendkulturelle Antwort wider gesellschaftlichen Verhältnissen und Erfahrungen als sogenannter „Jugendlicher mit Migrationshintergrund“ respektive „Ausländer“ in der Schweiz. In Zentrum der Präsentation stehen performative Bezüge zur Schul- und Bildungslaufbahnen der Künstler und ihrer inszenierten Repräsentation als „Uslender“ entgegen der Fremdbezeichnung des „Aus-länders“. Insbesondere interessieren kreative Verarbeitung von Verlegenheits- und Diskriminierungserfahrungen (Kotthoff, Jashari, & Klingenberg, 2013); oder in den Worten der Uslender Production: „Mir sagt man, ich sei diskriminiert, nicht integriert; und dennoch spreche ich so, als hätte ich Germanistik studiert“. Daran anlehnend fragt der Beitrag explorativ danach, was sich von Baba Uslender und seiner Uslender Production für eine Bildungsvermittlung innerhalb der Schule einerseits und der pädagogischen Hochschule anderseits lernen lässt.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Cultural Studies und Paul Willis: «vergessen» und «unverbrauchte» soziologische Ansätze an der PH
    (07.11.2017) Preite, Luca
    In „Learning to Labour: How working class kids get working class jobs“ untersucht Paul Willis (1981), die (männliche) Gegenschulkultur der lads in englischen Arbeiterschulen einerseits, sowie ihr werden eines ungelernten Fabrikarbeiter anderseits. Die Studie wurde vor über 30 Jahren veröffentlicht, kontrovers diskutiert und in diversen Sprachen übersetzt. Nachdem die erste deutsche Übersetzung mit dem Titel „Spass am Widerstand – Gegenkultur in der Arbeiterschule“ (Willis, 1982) vergriffen war, wurde 2013 eine aktualisierte Fassung mit einem Vorwort von Albert Scherr und Frigga Haug herausgebracht (Willis, 2013). Von Willis ursprünglich im Kontext einer „new sociology of education“ am „Center for Contemporary Cultural Studies“ (CCCS) in Birmingham verfasst, um mit Fokus Agents und Agency (Akteure und Handlungsspielräume) entgegen einer marxistisch-deterministischen Sichtweise der bildungssystemischen Benachteiligung von Arbeiterjugendlichen anzuschreiben, entwickelte sich dieses Buch im deutschsprachigen Raum zu einem Klassiker der Jugendsoziologie, verlor dazu aber ebenso seine bildungssoziologische Verortung. Als Cultural Studies handelt es sich bei „Learning to Labour“ um eine ethnographische Untersuchung des Schulalltags einerseits und deren sozio-/ethnologischen Analyse von Ungleichheitsreproduktion anderseits. Im Fokus stehen dabei die „lads“, sprich männliche Schüler, die vor allem durch ihre pauschale Gewalt und Disziplinlosigkeit im Klassenzimmer auffallen. Willis interessiert sich für diese Schüler/-innen, ihre Klassenkameraden/-innen, ihre Eltern und Lehrpersonen. Er möchte mehr darüber erfahren, weshalb die „lads“ den Unterricht stören und wie sie Lehrpersonen, Bildung und Schule wahrnehmen. Seiner Meinung nach sagt ihr widerständiges Verhalten viel über komplexe Lehr-Lern-Verhältnisse in Schulen einerseits, sowie über dialektische Ungleichheitsreproduktionen durch Bildungssystem und ihre Akteure/innen anderseits aus. Seit dem Herbstsemester 2014 lese ich Paul Willis in meinen Lehrtätigkeiten an der PH/FHNW als Lektüreseminar und mache dazu ähnlich positive Erfahrungen, wie diese von Frigga Haug in ihrem Wort zur aktualisierten Fassung beschrieben wird (vgl. Willis, 2013, S. 11ff). Aktuell lasse ich „nur“ noch die ethnographische Beschreibung des Schulalltags lesen, streiche hingegen die soziologische Analyse weg. Dies hat mehrere Gründe. Zu einem erlaubt Paul Willis mit seiner Beschreibung des Schulalltags in Analogie und zeitlicher Distanz über gegenwärtige Verhältnisse in Schulen zu sprechen und dabei einen Fokus auf die in den Erziehungswissenschaften und Fachdidaktiken vielbesprochen (Stichwort: Unterrichtsstörung, Klassenführung), aber kaum zu Wort kommenden, widerständigen Schüler/innen (wie auch Studierende) zu legen. Vor allem aber erlaubt diese ethnographische Beschreibung ohne ihre (sprachlich zum Teil komplexe und veraltete) soziologische Analyse durch Willis eine eigenständige Analyse (avant lettre) seitens der Studierenden selbst, die seitens des Lehrenden mit Wissen über Willis zeitgemäss und aktualisiert begleitet werden kann, für die Studierenden dennoch aber als selbstgemacht wahrgenommen wird. Diesbezüglich können insbesondere (praxeologische und narrative) Dynamiken des labellings (Etikettierung) sogenannter Problemschüler/innen in gegenwärtigen Schul- und Bildungskontexten besprochen werden, ebenso so auch die reziproke Bedingt- und Abhängigkeit von Schüler/innen und ihrer Lehrpersonen in der Reproduktion sozialer Ungleichheiten insbesondere beim Übergang in die nachobligatorische Ausbildung. Willis erlaubt dazu einen „niederschwellig“ wissenschaftlichen Blick indem er den Fokus auf die Handlungen und Bedeutungen der „störenden“ Jugendlichen selbst lenkt, anstatt vorschnell nach Gründen und Erklärungen dieser Störung zu mutmassen.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Übergangsausbildungen: Die Ausbildung der Ausbildungslosen
    (16.10.2017) Preite, Luca
    Seit über zwanzig Jahren übernehmen Übergangsausbildungen eine vielfach besprochene, ebenso oft kritisierte, nichtsdestotrotz aber kaum wegzudenkende Rolle und Funktion im Schweizerischen Bildungssystem: aktuell ist jeder vierte EFZ- und jeder zweite EBA-Ausbildung eine ein- bis zweijährige Übergangsausbildung vorgelagert. Gemeint sind damit sogenannte Brückenangebote, Motivationssemester und Vorlehren sowie je nach Definition auch weitere Zwischenlösungen, wie zum Beispiel Praktika, Sprach- und Au-Pair-Aufenthalte. Solange die Forschungsliteratur vor allem nach Erklärungen für diese sogenannten „aufgeschobenen Übergänge“ sucht, bleibt eher gering bis kaum erforscht, welche vielfältige (Übergangs-)Arbeiten seitens der beteiligten Akteuren/innen (Lernende und Lehrende) in dieser Ausbildung der Ausbildunglosen erbracht werden. Basierend auf der grounded theory methods analysiert die Dissertation über vierzig themenzentrierte Einzel- und Gruppeninterviews, die seit 2014 im Raum Nordwestschweiz mit Akteuren/innen der Übergangsausbildungen geführt wurden. Konkret werden dabei folgende Fragestellungen bearbeitet: 1. Wie berichten die Akteure/innen über ihre Übergangsarbeiten? 2. Wie deuten und erklären sie (ihre) Übergänge und Übergangsarbeiten?
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Transitional education and the vulnerable actors between expulsion risks, promises and chances of salvation
    (27.06.2017) Preite, Luca
    Bridge-year courses, motivation semesters (SEMO), case management approaches, and internships are but a few examples of transitional education programs that are gaining ground in Switzerland. At the end of compulsory education, every fourth/fifth student is currently following such a program. Conceived in the late 1990s as a temporary, exceptional measure to mitigate unemployment among young people and/or the lack of vocational training possibilities, these programs seem set to stay, irrespective of any positive changes in the country’s economic circumstances. Some school-leavers apparently figure them in as part of their “career paths”. So far, the scientific community and public authorities have been focusing mainly on explaining the reasons why some students need such measures, whereas others do not (Bayard Walpen, 2013; Landert & Eberli, 2015; Sacchi & Meyer, 2016). However, little is known about the activities deployed by the actors themselves within the framework of transitional education programs (Heinimann, 2006; Scherrer & Künzli, 2013). Based on the grounded theory methods and on an actor-centered-approach and including over 60 interviews with students, teachers, principals, public authorities, employers and other actors, my dissertation addresses the following questions: 1. How do the actors experience and describe these transitional education programs? 2. How do the educational and professional trajectories of students evolve afterwards? 3. How to understand transitional education from a superordinate perspective? First findings suggest that the vulnerable participants in such transitional education programs might have a scapegoat function. As marginalized and marginalizing program, transitional education has to guarantee exclusions as well as to promise salvation through education. Both students, teaching and public authorities have to handle this paradoxical situation of an expected and de facto obligated but no equally guaranteed post-compulsory education in their own ways. Some students engage with the measure while others fail to thrive. All actors, however, need to constantly reassure themselves as to the reasons for their success or failure and thus to exculpate themselves. In this sense chances, promises and risks are close to each other and mutually dependent. We furthermore notice that state-school-based programs are facing increasing pressure to justify their very existence, while lobbying efforts for (semi-)private vocational programs (SEMO, private apprenticeship, internships) intensify. Apparently, transitional education – the weakest and vulnerable link of the Swiss educational system – is overly susceptible to (publicly subsidized) privatization, although there is no certainty as to who will profit from this the most.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    «Non pago affitto»: «Bello FiGo» as performative reflection of the «spectacle of the other»
    (23.06.2017) Preite, Luca
    In his viral song «non pago affitto», which collected more that 11 million clicks on YouTube in less than three months, the Italian-Cameroonian rapper «Bello FiGo» describes himself as following: «I don’t pay any rent, ‘cause I am nigger», «all my friends came with boats to Italy; as soon as we arrive, we have houses, cars and bitches». This «prise de position» caused an uproar inside and outside of the «marché des biens symboliques» and was discussed in nationwide televisions and even politics. There Bello FiGo was deliberately called a «nigger» and a «refuge» who is nothing but problem for Italy. Based on “naturally occurring data” (referring to David Silverman) such as YouTube videos, Facebook comments and newspaper articles, the paper asks how self-referential jokes by representatives of ethnic minorities fascinate and irritate alike. On the basis of Goffman’s studies of «stigmas », the paper argues, that self-mockery has to be seen as a strategy. As a matter of principle, Belo FiGo refuse to label his statement as unambiguously ironic or straightforward. In doing so he leads the audience onto a slippery slope. Likewise, the Swiss-Albanian rapper «Baba Uslender» Belo FiGo’s ethnic comedy is not just meant a bit of harmless fun, but rather all done with elaborate mirrors, spotlights and stages on which the audience is called to show its real face.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Das Ringen um die Ausbildung der Ausbildungslosen
    (22.06.2017) Preite, Luca
    Trotz traditionellem Glauben an den Markt der dualen Berufsbildung finden seit Mitte der 1990er Jahren in der Schweiz pro Jahr etwa 20-25% aller Jugendlichen im Anschluss an die obligatorische Schule keine Lehrstelle. Dies, obschon sich diese Jugendlichen mehrfach für eine Lehrstelle beworben haben. Als Folge davon beginnen diese Jugendliche eine Übergangsausbildung, von wo aus sie mehrheitlich in ein bis zwei Jahren „verzögert“ in die nachobligatorische Ausbildung übertreten. Wenn diese Übergangsausbildung dabei in ihrer Etablierung Mitte der 1990er Jahren durch den Bund als „Mix“ zwischen (halb-)privaten und öffentlich-kantonalen Bildungsangeboten installiert wurden, so gewinnen aktuell vermehrt und unbemerkt die (halb-)private Übergangsausbildungen an Überhand, wenn es darum geht, die Ausbildung der Ausbildungslosen zu verheissen. Gemeint sind damit neben Anbietern von (halb-)privaten und demnach kostenpflichtigen Lehrstellen, Vorlehren und Vorkursen (z.B. Bénédict-Schule) insbesondere in städtischen Räumen auch Vermittlungsagenturen, Stiftungen und Berufsberatungen (z.B. Yousty, LIFT), die als private Akteure/innen um ihre Vorzüge werben und so in den Verteilungskampf um öffentliche Bildungsgelder eintreten. Ein Blick auf die Werbung in öffentlichen Verkehrsmittel genügt, um sich dieses Ringen um die Ausbildung der Ausbildungslosen zu veranschaulichen: wie kaum um ein zweites Gut wird mit und um Bildungsprädikanten geworben. Paradoxerweise verkommt Bildung dabei exakt für diejenigen Jugendlichen zur „Heilsversprechung“ (Illich, 2003) (z.B. Yousty: „Noch keine Lehrstelle? Hier kommt die Lösung!“), die in ihrer Bildungslaufbahn den Selektions- und Ausschlusscharakter dieser Institution am deutlichsten erfahren haben. Im Gegensatz dazu geraten die öffentlich-kantonalen Übergangsausbildungen (kantonale Brückenangebote, 10. Schuljahr) öffentlich unter Druck. Denken wir in diesem Zusammenhang zum Beispiel an aktuelle kantonale Abstimmungen, bei denen es um die Abschaffung von Brückenangeboten ging (Basel-Land, Aargau, Zürich). Ebenso aber beispielsweise auch an Stellungnahmen von Vertretern des Gewerbeverbands oder der Bildungswissenschaften, die ebendiesen kantonalen Brückenangeboten ein Eigenversorgungs- und Selbsterhaltungsinteresse unterstellen. Nicht von ungefähr ist diesen Brückenangeboten je nach kantonalem Auftraggeber (Erziehungsdepartement) ein Werbe- und Informationsverbot sowohl in der Öffentlichkeit wie auch in den Schulen vorgeschrieben. Ebenso überwacht und stetig infrage gestellt werde die Triage-Verfahren und Ihre Verantwortlichkeiten hinsichtlich der Schüler/innenverteilung. Der Beitrag rückt diese Kämpfe und Verhandlungen am „unteren“ Ende der Schweizer Berufsbildung ins Zentrum der empirischen Analyse. Als Datengrundlage dienen über sechzig themenzentrierte Interviews, die mit Akteure/innen von Übergangsausbildungen der ersten Ordnung (Jugendliche), zweiten Ordnung (Lehrpersonen, Ausbildungsverantwortliche, Eltern) und dritten Ordnung (Verwaltung, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft) über die letzten drei Jahre in der Nordwestschweiz geführt wurden. Des Weiteren findet auch sogenannte „naturally occuring data“ (Silverman, 2008) wie zum Beispiel Werbung, institutionelle Selbstbeschreibungen und öffentliche Stellungnahmen Einzug in die Analyse. Anhand dieser Daten versucht der Beitrag das umkämpfte Feld der Übergangsausbildungen zu rekonstruieren und die umkämpften Relationen zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft sichtbar werden zu lassen. Noch zu klären gilt es dabei, welche Akteure/innen der Zivilgesellschaft tatsächlich gemeint wie auch involviert sind. Zum Beispiel könnte es sich hier um Eltern und/oder auch Lehrpersonen in ihrer extraschulischen Arbeit hinsichtlich der Lehrstellensuche ihre Schüler/Jugendlichen handeln.
    06 - Präsentation