Preite, Luca

Lade...
Profilbild
E-Mail-Adresse
Geburtsdatum
Projekt
Organisationseinheiten
Berufsbeschreibung
Nachname
Preite
Vorname
Luca
Name
Preite, Luca

Suchergebnisse

Gerade angezeigt 1 - 4 von 4
  • Publikation
    „Mir sagt man, ich sei diskriminiert, nicht integriert; und dennoch spreche ich so, als hätte ich Germanistik studiert“: Postmigrantische Online-Jugendkulturen
    (27.06.2019) Preite, Luca
    Vermehrt finden sich auch in der Schweiz junge bis etablierte Komiker, die insbesondere auf sozialen Medien für Aufmerksamkeit sorgen, indem sie Stereotypen über Ausländer und Migrationshintergründe ironisieren respektive ad absurdum führen. Da wäre zum Beispiel der «Facebook Sprücheklopfer» Zeki Bulgurcu (mit Künstlernamen Swissmeme); ebenso Bendrit Bajra, der «Youtube-Star aus Schwamendingen» mit seinen Kurzvideos zum sogenannten Unterschied von Schweizern und Ausländern. Nicht zu vergessen: der selbst ernannte «Pate der Ausländer», sprich der Rapper «Baba Uslender» und seine Crew, die «Uslender Production», die zusammen mit dem nunmehr etablierten Musiker und Komiker «Müslüm» als Startpunkt dieser postmigrantischen Online-Jugendkultur in der deutschsprachigen Schweiz gesehen werden kann. Basierend auf multiplen Fallstudien bespricht der Beitrag diese Online-Comedy als eine männliche und jugendkulturelle Antwort wider gesellschaftlichen Fremdheitszuschreibungen. Gefragt wird danach, wie diese Komiker und ihre Followers mittels Videos, Memes und Kommentierungen auf sozialen Medien eigene Verlegenheits- und Diskriminierungserfahrungen zur Sprache bringen; oder in den Worten der Uslender Production: „Mir sagt man, ich sei diskriminiert, nicht integriert; und dennoch spreche ich so, als hätte ich Germanistik studiert“. Es zeigt sich in diesen Fallstudien, dass die sozialen Medien als ein relativ offener und verstärkender Diskurskanal von denen genützt werden, die anhand der Differenzkategorie „Migrationshintergrund“ in der Gesellschaft und Wissenschaft kaum selbst zu Wort kommen, nämlich: die sogenannten Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Vor diesem Hintergrund fragt der Beitrag abschliessend, was sich von dieser Online-Comedy und ihren Akteuren (Komiker und Follower) über die Differenzkategorie „Migrationshintergrund“ in bildungswissenschaftlicher Hinsicht lernen lässt.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Baba Uslender: Conquete d'un pouvoir d'agir et «gentrification musicale»
    (Université de Genève, 2018) Preite, Luca; Riom, Loïc; Perrenoud, Marc [in: La musique en suisse sous le regard des sciences sociales]
    Luca Preite revient sur le cas de secondos issus de l’immigration balkanique. En s’appuyant sur le cas du rappeur Baba Uslender, il décrit comment la musique sert d’espace d’expression pour ces jeunes.
    04 - Beitrag Sammelband oder Konferenzschrift
  • Publikation
    «Mir sagt man ich sei diskriminiert, nicht integriert; und dennoch spreche ich so, als hätte ich Germanistik studiert»: «Baba Uslender» als postmigrantische Jugendkultur
    (24.11.2017) Preite, Luca
    Vermehrt finden sich auch in der Schweiz junge bis etablierte Künstler (z.B. Bendrit Bajra, Zeki Bulgurcu, Müslüm), die in ihren (sub-)kulturellen Erzeugnissen auf unterschiedliche Weise mit attribuierten und vorhanden Migrationshintergründen spielen. Basierend auf wissenschaftlichen Publikationen des Autors (Preite, 2016) bespricht der Beitrag die Rap-Musik des Künstlers Baba Uslender und seiner Crew, der „Uslender Production“ als männliche und jugendkulturelle Antwort wider gesellschaftlichen Verhältnissen und Erfahrungen als sogenannter „Jugendlicher mit Migrationshintergrund“ respektive „Ausländer“ in der Schweiz. In Zentrum der Präsentation stehen performative Bezüge zur Schul- und Bildungslaufbahnen der Künstler und ihrer inszenierten Repräsentation als „Uslender“ entgegen der Fremdbezeichnung des „Aus-länders“. Insbesondere interessieren kreative Verarbeitung von Verlegenheits- und Diskriminierungserfahrungen (Kotthoff, Jashari, & Klingenberg, 2013); oder in den Worten der Uslender Production: „Mir sagt man, ich sei diskriminiert, nicht integriert; und dennoch spreche ich so, als hätte ich Germanistik studiert“. Daran anlehnend fragt der Beitrag explorativ danach, was sich von Baba Uslender und seiner Uslender Production für eine Bildungsvermittlung innerhalb der Schule einerseits und der pädagogischen Hochschule anderseits lernen lässt.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Cultural Studies und Paul Willis: «vergessen» und «unverbrauchte» soziologische Ansätze an der PH
    (07.11.2017) Preite, Luca
    In „Learning to Labour: How working class kids get working class jobs“ untersucht Paul Willis (1981), die (männliche) Gegenschulkultur der lads in englischen Arbeiterschulen einerseits, sowie ihr werden eines ungelernten Fabrikarbeiter anderseits. Die Studie wurde vor über 30 Jahren veröffentlicht, kontrovers diskutiert und in diversen Sprachen übersetzt. Nachdem die erste deutsche Übersetzung mit dem Titel „Spass am Widerstand – Gegenkultur in der Arbeiterschule“ (Willis, 1982) vergriffen war, wurde 2013 eine aktualisierte Fassung mit einem Vorwort von Albert Scherr und Frigga Haug herausgebracht (Willis, 2013). Von Willis ursprünglich im Kontext einer „new sociology of education“ am „Center for Contemporary Cultural Studies“ (CCCS) in Birmingham verfasst, um mit Fokus Agents und Agency (Akteure und Handlungsspielräume) entgegen einer marxistisch-deterministischen Sichtweise der bildungssystemischen Benachteiligung von Arbeiterjugendlichen anzuschreiben, entwickelte sich dieses Buch im deutschsprachigen Raum zu einem Klassiker der Jugendsoziologie, verlor dazu aber ebenso seine bildungssoziologische Verortung. Als Cultural Studies handelt es sich bei „Learning to Labour“ um eine ethnographische Untersuchung des Schulalltags einerseits und deren sozio-/ethnologischen Analyse von Ungleichheitsreproduktion anderseits. Im Fokus stehen dabei die „lads“, sprich männliche Schüler, die vor allem durch ihre pauschale Gewalt und Disziplinlosigkeit im Klassenzimmer auffallen. Willis interessiert sich für diese Schüler/-innen, ihre Klassenkameraden/-innen, ihre Eltern und Lehrpersonen. Er möchte mehr darüber erfahren, weshalb die „lads“ den Unterricht stören und wie sie Lehrpersonen, Bildung und Schule wahrnehmen. Seiner Meinung nach sagt ihr widerständiges Verhalten viel über komplexe Lehr-Lern-Verhältnisse in Schulen einerseits, sowie über dialektische Ungleichheitsreproduktionen durch Bildungssystem und ihre Akteure/innen anderseits aus. Seit dem Herbstsemester 2014 lese ich Paul Willis in meinen Lehrtätigkeiten an der PH/FHNW als Lektüreseminar und mache dazu ähnlich positive Erfahrungen, wie diese von Frigga Haug in ihrem Wort zur aktualisierten Fassung beschrieben wird (vgl. Willis, 2013, S. 11ff). Aktuell lasse ich „nur“ noch die ethnographische Beschreibung des Schulalltags lesen, streiche hingegen die soziologische Analyse weg. Dies hat mehrere Gründe. Zu einem erlaubt Paul Willis mit seiner Beschreibung des Schulalltags in Analogie und zeitlicher Distanz über gegenwärtige Verhältnisse in Schulen zu sprechen und dabei einen Fokus auf die in den Erziehungswissenschaften und Fachdidaktiken vielbesprochen (Stichwort: Unterrichtsstörung, Klassenführung), aber kaum zu Wort kommenden, widerständigen Schüler/innen (wie auch Studierende) zu legen. Vor allem aber erlaubt diese ethnographische Beschreibung ohne ihre (sprachlich zum Teil komplexe und veraltete) soziologische Analyse durch Willis eine eigenständige Analyse (avant lettre) seitens der Studierenden selbst, die seitens des Lehrenden mit Wissen über Willis zeitgemäss und aktualisiert begleitet werden kann, für die Studierenden dennoch aber als selbstgemacht wahrgenommen wird. Diesbezüglich können insbesondere (praxeologische und narrative) Dynamiken des labellings (Etikettierung) sogenannter Problemschüler/innen in gegenwärtigen Schul- und Bildungskontexten besprochen werden, ebenso so auch die reziproke Bedingt- und Abhängigkeit von Schüler/innen und ihrer Lehrpersonen in der Reproduktion sozialer Ungleichheiten insbesondere beim Übergang in die nachobligatorische Ausbildung. Willis erlaubt dazu einen „niederschwellig“ wissenschaftlichen Blick indem er den Fokus auf die Handlungen und Bedeutungen der „störenden“ Jugendlichen selbst lenkt, anstatt vorschnell nach Gründen und Erklärungen dieser Störung zu mutmassen.
    06 - Präsentation