Nadai, Eva

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Nadai
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Eva
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Nadai, Eva

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  • Publikation
    Health and employment: Convention theory’s perspective on work incapacity
    (Springer, 12/2022) Nadai, Eva; Gonon, Anna; Diaz-Bone, Rainer; Larquier de, Guillemette [in: Handbook of Economics and Sociology of Conventions]
    Health is an important research field for the Economics and Sociology of Conventions (EC/SC), but the implications of health in the domain of work and employment are notably absent in the debate. Yet, health in terms of a well-functioning body and mind is a crucial precondition for employment. In the workplace, health is inextricably tied to work capacity: What matters is the degree to which health enables or hampers a person to meet given productivity standards. Work incapacity due to health impairments therefore raises deeply normative questions not only for the economy but also for the welfare state. To what extent is incapacity to be tolerated in the productivity-driven world of work, and what is the just and adequate support for people with disabilities who cannot make a living through gainful work? Convention theory offers a number of useful theoretical concepts to analyze these questions, which organize the presentation of EC/SC research on health and employment in this chapter. Handling work incapacity depends on classification: What counts as standard work capacity, or, conversely, as incapacity which legitimizes special treatment? Managing health troubles triggers disputes and requires justifications in the economy and in the welfare system. The (non-)employment of people with health impairments depends on the valorization of labor, which in turn relates to a plurality of quality conventions and respective tests. Finally, dealing with work incapacity is structured by investments in forms that allow classification, valorization, and the coordination of labor market inclusion and support.
    04A - Beitrag Sammelband
  • Publikation
    Institutionelle Ethnographie
    (Springer VS, 2022) Nadai, Eva; Poferl, Angelika; Schröer, Norbert [in: Handbuch Soziologische Ethnographie]
    Die auf Dorothy Smith zurückgehende institutionelle Ethnographie ist ein Forschungsansatz, der teilnehmende Beobachtung einschließen kann, aber nicht muss. Der Ansatz geht von konkreten Alltagspraktiken aus, um soziale Ordnung empirisch zu rekonstruieren. Institutionen moderner Gesellschaften werden als Effekte von textvermittelter Handlungskoordination und Diskursen begriffen. Entsprechend steht die Analyse der Produktion, Rezeption und Zirkulation von Texten sowie die Beschreibung von miteinander verschränkten lokalen und translokalen Sequenzen von Arbeitshandeln im Zentrum.
    04A - Beitrag Sammelband
  • Publikation
    Ohne Ausbildung - ohne Aussichten? "Unqualifizierte"Arbeitskräfte und Prekarität
    (21.10.2020) Nadai, Eva
    Der Strukturwandel des Arbeitsmarkt als Folge von technologischen Umwälzungen und Globalisierung hat dazu geführt, dass in der Schweiz ein Grossteil der sogenannt ‘einfachen’ Jobs, für die es keine Ausbildung braucht, über die letzten Jahrzehnte abgebaut wurde. Gleichzeitig ist der Anteil an Erwachsenen ohne post-obligatorische Bildung geschrumpft auf aktuell noch rund 12% der Bevölkerung. Im Schweizer Arbeitsmarkt ist ein Berufsabschluss oder eine höhere Bildung die Norm. Die zunehmend marginale Gruppe der Ausbildungslosen gilt als sozialpolitisches Problem und wird als «nicht beschäftigungsfähig» stigmatisiert. «Unqualifizierte» sind tatsächlich überdurchschnittlich oft von Arbeitslosigkeit, prekärer Beschäftigung und Armut betroffen. In meinem Beitrag diskutiere ich den Zusammenhang von Qualifikation und Prekarität anhand einer laufenden Studie zur Beschäftigungsfähigkeit von Unqualifizierten. Qualifikation ist einerseits ein formaler Nachweis über den Erwerb von Wissen und Fähigkeiten. Sie ist anderseits auch ein soziales Verhältnis: ein Ausdruck von gesellschaftlichen und betrieblichen Wertzuschreibungen. Umgangssprachlich werden Personen ohne formalen Abschluss oft als «ungelernt» bezeichnet. Aber natürlich können und wissen sie nicht einfach nichts. Vielmehr verfügen sie über Arbeitsvermögen, das von Betrieben in spezifischen Funktionen produktiv und profitabel genutzt wird – z.B. in Tätigkeiten, die sich nicht oder nur mit hohen Kosten automatisieren lassen. Dieses Wissen und Können wird jedoch systematisch entwertet, was die Arbeitskraft billiger und austauschbar macht. Arbeitsvermögen, dass nicht mit einem Diplom nachgewiesen werden kann, lässt sich im Arbeitsmarkt schlecht transferieren. Dieses Manko kann durch Stellensuche über persönliche Netzwerke kompensiert werden, aber zunehmend rekrutieren Betriebe über Temporärbüros oder Online-Kanäle. Das erhöht die Hürden zum Arbeitsmarkt und verstärkt die Unsicherheit der Beschäftigung. Die Studie bestätigt die Risiken der Ausbildungslosigkeit: die Mehrheit der Befragten ist ein- oder mehrmals arbeitslos, viele arbeiten zu Tieflöhnen oder sind phasenweise unterbeschäftigt. Aber nur bei einem Drittel des Samples ist der gesamte Erwerbsverlauf durchgängig oder mehrheitlich durch Prekarität gekennzeichnet. Die grösste Gruppe hat einen stabilen Erwerbsverlauf: sie sind kontinuierlich beschäftigt, aber in Jobs mit tiefem Lohn und ohne Entwicklungschancen. Einem Teil der Befragten gelingt ein meist betriebsinterner beruflicher Aufstieg in eine anspruchsvollere Position mit Führungsverantwortung und höherem Lohn. Das zeigt, dass die Grenzen zwischen unqualifizierter und qualifizierter Arbeit je nach betrieblichem Bedarf anders gezogen werden. Die Prekarität der Erwerbssituation hängt stärker von den Personaleinsatzstrategien der Betriebe ab als von Orientierungen und vom Bildungsverhalten der unqualifizierten Arbeitskräfte. Entsprechend kann die sozial-politische Strategie der Förderung individueller Beschäftigungsfähigkeit nur eine begrenzte Wirkung haben.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Werten und Verwerten. Konventionen der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen in Wirtschaft und Wohlfahrtstaat
    (Springer VS, 2019) Nadai, Eva; Canonica, Alan; Gonon, Anna; Rotzetter, Fabienne; Lengwiler, Martin
    Der Wohlfahrtstaat kann die Arbeitsmarktinklusion von Menschen mit Behinderungen fördern, aber die Entscheidung über die Beschäftigung liegt bei der Wirtschaft. Diese Studie untersucht die Koordination von Arbeitgebern und Invalidenversicherung in der Schweiz und fragt, wie die Wertbestimmung von Arbeitskraft in politischen und betrieblichen Arenen verhandelt wird. Sie rekonstruiert historisch und ethnografisch die Strukturen und widersprüchlichen Rechtfertigungen der beruflichen Eingliederung, die im Konzept der begrenzten freiwilligen sozialen Verantwortung von Arbeitgebern zum Ausdruck kommen.
    02 - Monographie
  • Publikation
    Die Beschäftigung von Behinderten zwischen „sozialer Verantwortung“ und „ökonomischer Realität“. Betriebliche Kalküle und Formate zur Wertbestimmung von Arbeitskräften
    (10.06.2016) Nadai, Eva
    Im Zuge der rekommodifizierenden Transformation des Wohlfahrtsstaats der letzten Jahrzehnte wurden die Grenzen der Arbeitsfähigkeit ausgedehnt. Insbesondere sind gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht mehr die „besten Passierscheine (...) um in den Genuss von Fürsorge zu kommen“, wie Robert Castel einst postulierte. International setzt die Behindertenpolitik verstärkt auf die Reintegration von Behinderten in den Arbeitsmarkt. Der Erfolg dieser Politik ist indes abhängig von der Bereitschaft von Unternehmen, tatsächlich Arbeitskräfte (weiter) zu beschäftigen, deren Leistungsfähigkeit infrage steht. Aus wirtschaftssoziologischer Perspektive stellt sich das soziale Problem der Beschäftigung von Behinderten als Frage der Wertbestimmung von Arbeitskraft dar; sozialpolitisch als Frage der adäquaten Steuerungsinstrumente. Die Behindertenpolitik laviert gegenwärtig zwischen (finanziellen) Anreizen und rechtlichen Auflagen für Arbeitgeber. Weil letztere in der Schweiz weitgehend fehlen, setzen Politik und Invalidenversicherung (IV) auf Überzeugungsarbeit. In Öffentlichkeitskampagnen und im direkten Kontakt zwischen IV-Stellen und Unternehmen lässt sich eine Gemengelage von ökonomische Argumenten und Appellen an soziale Verantwortung beobachten. Die Beschäftigung von „leistungseingeschränkten“ Arbeitskräften wird als ökonomisch und sozial profitable „win-win“-Situation dargestellt. Gleichzeitig wird argumentiert, dass die soziale Gesinnung von Arbeitgebern nicht durch Appelle und Anreize erzeugt werden könne, sondern schon gegeben sein müsse, damit Unternehmen sich auf die Anstellung von Behinderten einlassen. Von Unternehmen wird primär auf „soziale Verantwortung“ rekurriert, die jedoch durch „ökonomische Realitäten“ begrenzt wird. Der Beitrag diskutiert die Legitimationen und betrieblichen Konstruktionen von sozialer Verantwortung und ökonomischer Realität. Die empirische Basis bildet eine ethnografische Studie zu den Praktiken von IV-Stellen und Unternehmen.
    06 - Präsentation
  • Publikation
    Fremdkörper im Feld. Ethnographische Positionen in der Organisationsgesellschaft
    (23.02.2016) Nadai, Eva
    Ethnographie ist die widersprüchliche Kunst sich auf planlos-systematische Weise das Fremde vertraut zu machen und davon auf glaubwürdige Weise Zeugnis abzulegen. Zu diesem Zweck muss sich die Ethnographin mit ihrer ganzen Person dem ausgewählten Feld aussetzen und mehr oder weniger langfristige Beziehung zu den Mitgliedern dieses Felds eingehen, ohne indes ein gewisses Mass an professioneller Distanz aufzugeben. In den ausgedehnten methodischen Erörterungen zum Verhältnis des Forschers zum Feld gilt im Allgemeinen das Erlangen eines Insiderstatus. Ethnographie in pädagogischen und sozialen Feldern findet zu einem grossen Teil im Kontext formaler Organisationen und bezieht sich auf professionalisierte Praxen. Aus strukturellen Gründen - selbst gesetzten Parametern und vom Feld auferlegten Beschränkungen - bleibt die Ethnographin hier jedoch tendenziell ein Fremdkörper. Vor dem Hintergrund der ökonomisierten „audit society“ (Michael Power) wird Forschung zum einen oft als Evaluation respektive Prüfung codiert, zum anderen mit Nutzenerwartungen konfrontiert. Dies hat Folgen für die Positionierung der Ethnographin in Bezug auf den Feldaufenthalt und in Bezug auf die Beschreibung des Feldes. Entsprechende Kontroll- und Distanzierungsstrategien des Feldes erschweren die Bewegungsfreiheit der Forschenden und den Beziehungsaufbau erheblich, geben aber zugleich Auskunft über Organisationsroutinen, Wissensbestände und Relevanzen. Insofern die Forschung als Prüfung gerahmt wird, werden ambivalente Erwartungen an die Darstellung der Forschungsergebnisse gerichtet, die vor allem dann zu Konflikten führen, wenn die Ethnographen die „Leichen im Keller ausgraben“, d.h. implizites Wissen und (widersprüchliche) Praktiken sichtbar machen.
    06 - Präsentation