Die Konstitution der Arbeitsidentität von Crowdworkern in der Plattformökonomie: Eine qualitative Netzwerkanalyse multipler sozialer Identitäten

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Publikationsdatum
2020
Typ der Arbeit
Dissertation
Studiengang
Typ
11 - Studentische Arbeit
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Übergeordnetes Werk
Themenheft
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Verlag / Herausgebende Institution
Europa-Universität Flensburg
Verlagsort / Veranstaltungsort
Flensburg
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Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wird die Konstitution der Arbeitsidentität von Crowdworkern untersucht. Crowdworking steht für virtuelles Arbeiten an beliebigem Ort, indem kurze Arbeitsaufträge über Plattformen im Internet akquiriert werden, ohne dass ein festes Anstellungsverhältnis mit der Plattform oder einem Auftraggeber vorliegt. Dieser Arbeitskontext ist geprägt durch einen hohen Grad an Virtualität und wechselnde Arbeitsbeziehungen zu Plattformen und Auftraggebern. Er zeichnet sich somit durch eine organisationale Entkoppelung aus und hat Einfluss auf die Arbeitsidentität der Crowdworker. Die Identifikation mit Gruppen aus Arbeit und Beruf steht in Zusammenhang mit Kooperation, Leistung und psychischer Gesundheit. Eine soziale Identität kann als Ressource begriffen werden, welche Orientierung, soziale Zugehörigkeit und Unterstützung ermöglicht. Unter Berücksichtigung des Social Identity Approachs wurde mit einem explorativen, qualitativen Studiendesign untersucht, welche sozialen Identitäten für Crowdworker von Bedeutung sind, und welche Rolle Crowdsourcing-Organisationen (Plattformen, Auftraggeber) sowie andere soziale Gruppen, wie z.B. Berufsgruppen, spielen. Ebenfalls untersucht wurde die Vereinbarkeit multipler sozialer Identitäten. Für die Datenerhebung kam ein visuelles Verfahren der qualitativen Netzwerkanalyse im Rahmen von 20 Einzelinterviews mit Crowdworkern zum Einsatz. Es wurde in jedem Interview eine Netzwerkkarte sozialer Identitäten gezeichnet und zusammen mit den Erzählungen ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen eine recht grosse Vielfalt in Bezug auf die Konstitution der Arbeitsidentitäten. Ein Grund dafür liegt darin, dass Crowdworking-Tätigkeiten mit anderen Jobs und Arbeitsverhältnissen, teils auch Festanstellungen, kombiniert werden. Die Plattformen haben für die Arbeitsidentität unterschiedliche Bedeutung, sie werden als Arbeitgeberinnen im herkömmlichen Sinne oder als nützliches Tool beschrieben. Eine wichtige Rolle spielen übergeordnete und abstrakte soziale Identitäten. Sie entstehen durch Selbstkategorisierung zu Berufsgruppen oder Gruppen der Freelancer. Sie sind wichtig, weil die Tätigkeiten und die lose gekoppelten Arbeitsbeziehungen des Crowdworkings stets aus Sicht dieser sozialen Identitäten betrachtet werden können. Zur Aggregation der Daten und der Herausstellung von zentralen Unterschieden in der Konstitution der Arbeitsidentität wurde eine Typologie mit den vier Typen Freelancer-, Multiple-Jobs, Crowdworking-Team- und Berufs-Identität entwickelt. Die Ergebnisse zeigen, inwiefern soziale Identitäten im Arbeitskontext des Crowdworkings eine Ressource darstellen können, aber auch, welche Identitätskonflikte durch soziale Identitäten aus verschiedenen Arbeitsbereichen, d.h. über Crowdworking hinweg, vorliegen. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf ihre Bedeutung für die psychische Gesundheit interpretiert und Implikationen für die Praxis diskutiert.
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
330 - Wirtschaft
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Sprache
Deutsch
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Nein
Publikationsstatus
Begutachtung
Open Access-Status
Lizenz
Zitation
KONRAD, Jonas, 2020. Die Konstitution der Arbeitsidentität von Crowdworkern in der Plattformökonomie: Eine qualitative Netzwerkanalyse multipler sozialer Identitäten. Flensburg: Europa-Universität Flensburg. Verfügbar unter: https://irf.fhnw.ch/handle/11654/42837