Studler, Rebekka
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Diglossia and bilingualism: High German in German-speaking Switzerland from a folk linguistic perspective
2017, Studler, Rebekka
Der von Ferguson (1959) eingeführte Begriff ‚Diglossie’, i.e. das funktionale Nebeneinander zweier Varietäten, ist für die Deutschschweiz kontrovers diskutiert worden. Obwohl sich die Sprachsituation, die sich durch die Koexistenz von Schweizerdeutsch und Hochdeutsch auszeichnet, auf den ersten Blick in die Definition einfügt, zeigt eine genauere Betrachtung einige Lücken in der Argumentation. Basierend auf aktuellen Daten einer Fragebogenbefragung mit 750 Teilnehmenden ist es das Ziel dieses Beitrages, das Konzept der Diglossie für die deutschsprachige Schweiz aus laienlinguistischer Perspektive zu diskutieren. Der Beitrag untersucht die aktuellen Laienmeinungen mit einem Hauptaugenmerk auf den wichtigsten Komponenten der Diglossie, i.e. den Sprachstatus, die High-Low-Unterscheidung inklusive des Begriffs ‚Prestige’ und die funktionale Verteilung der beiden Sprachformen.
Räume und Grenzen in der Laienmetasprache. Eine Metaphernanalyse zu Sprache und Sprecher
2017, Studler, Rebekka
In folk linguistic studies people provide information about their perception and evaluation of languages and their speakers. In so doing, they use different strategies of verbalization. Frequently, they conceptualize space, boundaries, and crossings in drawing on mental concepts as metaphors and metonymies. This paper shows, based on a study on language attitudes in German-speaking Switzerland, the strategies laypeople use to organize their mental (language) spaces. For this purpose, I shall discuss recent data, collected via questionnaires and interviews, which illustrate how language attitudes are conceptualized and verbalized through metaphors and metonymies, and how the relationship between language and speaker is established through the process of indexicalization and iconization.
Artikelparadigmen. Form, Funktion und syntaktisch-semantische Analyse von definiten Determinierern im Schweizerdeutschen
2011, Studler, Rebekka
Viele Dialekte des Schweizerdeutschen verfügen über drei Paradigmen für standarddeutsches der, die, das: einen reduzierten Artikel de, d, s, einen vollen Artikel dä, di, das und ein proximales Demonstrativum dää, die, daas. Die vorliegende Arbeit ist dem Nachweis gewidmet, dass sich die drei Paradigmen nicht nur in ihrer Form, sondern auch in ihrer semantischen Funktion und in ihrer syntaktischen Analyse unterscheiden – und dass für die schweizerdeutschen Daten von einer starken Korrelation zwischen Morphologie, Semantik und Syntax ausgegangen werden kann. Hierfür werden im ersten Teil der Arbeit die morphologische Ausgestaltung der Paradigmen und die semantische Funktion von definiten Determinierern referiert. Anhand der Grammatiken zu den schweizerdeutschen Dialekten und verschiedener Datenkorpora wird aufgezeigt, dass eine Morphologie-Semantik-Korrelation besteht, insofern jedes Paradigma prototypisch für eine der drei semantischen Funktionen (Bezug auf Wissen, Bezug auf Text, Bezug auf Welt) verwendet wird. Zudem lässt sich zeigen, dass diejenigen Fälle, die aus diesem Raster fallen (insbesondere Modifikationsstrukturen mit Relativsätzen), nicht willkürliche Abweichungen darstellen, sondern dass die Artikelsetzung auch in diesen Kontexten strikten semantischen Bedingungen unterliegt. Im zweiten Teil wird eine semantisch-syntaktische Analyse im Rahmen der Generativen Syntax vorgestellt, die den eruierten semantisch-syntaktischen Merkmalsstrukturen der drei Paradigmen Rechnung trägt, indem in der Nominalphrase drei funktionale Kategorien für die drei relevanten Merkmale, i.e. [DEF] für Definitheit, [ANAPH] für Anaphorizität und [Dx] für Deixis angenommen werden.