Motivation und Anstrengungsvermeidung in der Primarstufe (MAP)

Abstract

Das Forschungsprojekt MAP erhebt die Prävalenz von Anstrengungsvermeidung sowie Aspek-ten des Selbstkonzeptes und der Leistungsmotivation bei Primarschüler/innen der deutschspra-chigen Schweiz. Die Studie untersucht Zusammenhänge zwischen diesen entwicklungspsycho-logischen Konstrukten und familiärer und schulischer Unterstützung. In einer ersten Analyse wurde untersucht, wie soziale Faktoren innerhalb der Bezugsgruppen Eltern, Lehrperson und Peers mit (1) der Tendenz Ausdauer und Fleiss aufrecht zu erhalten, (2) der Neigung Anstrengung in schulischen Tätigkeitsbereichen zu vermeiden und (3) der subjek-tiven Wahrnehmung der eigenen schulischen Fähigkeiten zusammenhängen. Unsere Resultate deuten darauf hin, dass die Motivation von Primarschüler/innen der ersten Klasse, ob in Form von Anstrengungsbereitschaft oder Ausdauer und Fleiss, mit der Lehrperson-Kind Beziehungs-qualität zusammenhängt. Das Potenzial der Gleichaltrigengruppe darf hierbei aber nicht unter-schätzt werden, denn Kinder, die sich in der Gruppe akzeptiert fühlen, arbeiten leistungsmoti-vierter und sind von ihren schulischen Fähigkeiten überzeugter als Kinder, deren Peerbeziehung nicht durch wahrgenommene Akzeptanz charakterisiert ist. Letztlich beeinflusst ein unter-stützender elterlicher Erziehungsstil die Fähigkeitsselbstüberzeugung von Schulanfängern und Schulanfängerinnen positiv. Diese Resultate sind in einer ersten Publikation zusammengefasst. Ein zweites, sich zurzeit in Bearbeitung befindendes Manuskript befasst sich mit den oben be-schriebenen Zusammenhängen bei Schüler/innen der sechsten Klasse sowie den altersbeding-ten Unterschieden dieser Zusammenhänge. In einer dritten Analyse soll der zeitbedinge Einfluss von schulischen Fähigkeitsselbstüberzeu-gungen auf die Leistungsmotivationskomponente Anstrengung und Fleiss untersucht werden.