Flankierende Massnahmen zum System des Individuellen Bedarfs gemäss Konzept <Behindertenhilfe> der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft

Abstract

Infolge der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung (NFA) per 1.1.2008 sehen sich die Kantone Basel-Landschaft (BL) und Basel-Stadt (BS) in der Verantwortung für die Behindertenhilfe. Sie haben Menschen mit Beeinträchtigungen ein Angebot von Leistun-gen zu gewährleisten, das nicht nur dem jeweils individuellen Bedarf gerecht werden und auf die einzelnen Personen zugeschnitten sein muss. Zugleich haben die Kantone die Verantwor-tung, dass dieses Angebot für die betroffenen Menschen erreichbar ist. Die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben sich entschlossen, den durch den NFA eingeleiteten Paradigmenwechsel, wonach die Behindertenhilfe neu eine staatliche Aufgabe darstellt, durch einen zweiten Paradigmenwechsel zu begleiten. Unter Nutzung der Chancen, die in der neuen Zuständigkeit angelegt sind, haben sich die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt gemeinsam auf das Konzept Behindertenhilfe verständigt, das am 1. Dezember 2009 von den beiden Kantonsregierungen verabschiedet wurde. Im Zentrum dieses Konzepts steht die Entwicklung hin zu einem System des Individuellen Bedarfs, das den Bedarf der einzelnen Menschen mit Beeinträchtigungen zum Ausgangspunkt der Bemessung von Leis-tungen, der Erbringung der Leistungen und der Prozesse in der Behindertenhilfe macht. Die Analyse bisheriger Entwicklungen führte zum Entschluss, das herkömmliche System umzu-steuern und konsequent auf das Ziel der Gleichstellung von Menschen mit Beeinträchtigun-gen und ihrer Integration bzw. ihrer gesellschaftlichen Teilhabe auszurichten. Dies wird etwa in dem Bild gefasst, dass die Menschen mit Beeinträchtigungen im Zentrum (vgl. Kanton Basel-Stadt/Kanton Basel-Landschaft 2009 S. 13-14) der Behindertenhilfe stehen sollen.