Kinder psychisch kranker Eltern

Abstract

Kinder von Eltern mit einer psychischen Erkrankung werden von der Sorge um den betreffenden Elternteil oft sehr absorbiert. Sie fühlen sich verantwortlich für das erkrankte Familienmitglied und teilweise auch schuldig an der Erkrankung. Da die Familie dadurch absorbiert ist, bleiben die Kinder und Jugendlichen oft mit den Entwicklungsaufgaben ihrer jeweiligen Lebensphase alleine. Dies gilt insbesondere, wenn kein zweiter, gesunder Elternteil vorhanden ist. Bei schwerwiegenden Erkrankungen besteht weiter die Gefahr einer Parentifizierung, d.h. dass ein unbewusster Rollentausch von Eltern und Kind erfolgt. Das Kind sorgt sich fortan für die Mutter bzw. den Vater und muss somit die eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Das Projekt untersucht anhand von Leitfadeninterviews betroffenen Jugendlichen deren Belastungen und die Bewältigungsstrategien. Daraus werden Konsequenzen für Interventionsformen der Sozialen Arbeit abgeleitet.