Diversität und Ungleichbehandlung in der öffentlichen Verwaltungspraxis. Herausforderungen für die Sozialplanung

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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.09.2011
Projektende
30.09.2012
Projektstatus
abgeschlossen
Beteiligte
Lopez, Roberto
Madörin, Anouk
Beschreibung
Zusammenfassung
Eine zunehmend international zusammengesetzte Bevölkerung stellt die öffentliche Verwaltung vor neue Herausforderungen. Davon betroffen sind auch die staatlichen Dienste der Sozialen Arbeit. Seit Ende der 1990er-Jahre wird von offizieller Seite vermehrt eine interkulturelle Öffnung der Verwaltung propagiert. Verwaltungsabteilungen sollen sich auf Vielfalt einstellen und geeignete Massnahmen treffen, um ihre Strukturen mit der gesellschaftlichen Realität in Einklang zu bringen. Bis anhin existiert in der Schweiz eine solche Öffnungsstrategie vornehmlich auf einer programmatischen Ebene. Mit welchen konkreten Herausforderungen sieht sich die Verwaltungspraxis konfrontiert, wenn sie neue Prinzipien und Standards der Cultural Diversity einführt? Wie anschlussfähig ist die Diversity-Logik für Organisationen der staatlichen Verwaltung? Erste Analysen im Bereich der Street-Level Bureaucracy zeigten, dass die propagierte Umstellung auf Cultural Diversity hohe Anforderungen an die Verwaltungsdienste stellt. So zielt Diversity auf eine strategisch gewollte Ungleichbehandlung ab, deren Folgen im schweizerischen Verwaltungskontext bisher aber unerforscht sind. Die politisch geforderte interkulturelle Öffnung kann zu widersprüchlichen Anforderungen und zu Handlungsunsicherheiten führen. Das Vorprojekt konzentrierte sich auf die Aufarbeitung des internationalen Forschungsstandes und elaborierte theoretische Frames, die migrationsbezogene Differenzkonstruktion in organisationaler Perspektive zu fassen vermögen. Mithilfe des Förderfonds der Fachhochschule Nordwestschweiz konnte schliesslich ein Antrag an den Schweizerischen Nationalfonds ausgearbeitet werden, der bewilligt wurde.
Link
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Zukunftsfelder FHNW
Hochschule
Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Institut
Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung
Finanziert durch
Förderfonds Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Projektpartner
Auftraggeberschaft
SAP Referenz
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
300 - Sozialwissenschaften
Publikationen
Publikation
"Interkulturelle Öffnung der Institutionen" - Migrant/innen in der Polizei
(Militärakademie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH), 02.03.2013) Piñeiro, Esteban; Koch, Martina
04B - Beitrag Konferenzschrift
Publikation
Interkulturelle Öffnung der Verwaltung: Auf dem Weg zu einer neuen Cop interculture?
(Schweizerisches Polizei-Institut, 01.09.2012) Piñeiro, Esteban; Koch, Martina
01B - Beitrag in Magazin oder Zeitung
Publikation
01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift
Publikation
Tücken Uniformierter Vielfalt
(Neue Zürcher Zeitung, 04.09.2012) Piñeiro, Esteban; Koch, Martina
Die Schweizer Integrationspolitik erfuhr in den neunziger Jahren einen markanten Bedeutungsschub und fand schliesslich im neuen Ausländergesetz 2008 ihre feste Verankerung. Inzwischen ist die offizielle Schweiz dazu übergegangen, sich als ein Land der Vielfalt zu präsentieren. Ausländerinnen und Ausländer werden heute vielfach als selbstverständlich Teilhabende wahrgenommen, und damit wird vermehrt die Forderung nach einer «interkulturellen Öffnung der Verwaltung» laut. Die Eidgenössische Kommission für Migrationsfragen propagiert entsprechend einen «Diversity-orientierten» Umbau staatlicher Behörden. Dieses Öffnungsideal dürfte Abteilungen mit hoheitlichem Auftrag vor grosse Probleme stellen, insbesondere die Polizei.
01B - Beitrag in Magazin oder Zeitung