SNF-Projekt: Herstellung und Bearbeitung von Differenz im Fachunterricht der Sekundarstufe I eine Vergleichsstudie zu Unterrichtsmilieus in inklusiven und exklusiven Schulformen
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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.11.2014
Projektende
30.04.2018
Projektstatus
abgeschlossen
Projektkontakt
Projektmanager:in
Beteiligte
Beschreibung
Zusammenfassung
Mit Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes 2004 und des Sonderpädagogik-Konkordats 2011 geht in der Schweiz eine Orientierung am Primat schulischer Integration einher. Die im Frühjahr 2014 ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention, die in Artikel 24 ein inclusive education system at all levels fordert, hebt die Bedeutung dieser Thematik weiter heraus. Dabei stellen sich für die inklusive Pädagogik im Kontext einer noch weitgehend unerforschten Praxis der Sekundarstufe I besondere Herausforderungen, u. a. aufgrund ihrer fachunterrichtlichen Ausrichtung. Im Rahmen des o. g. SNF-Projekts wird der Frage nachgegangen, wie in fachlich geprägten Unterrichtsmilieus der Sekundarstufe I interaktiv Schulleistungsdifferenzen hergestellt und bearbeitet werden und wie diese Differenzkonstruktionen mit Prozessen der Inklusion und Exklusion spezifischer sozialer Milieus von Schülern/-innen in Lehr-Lernsituationen einhergehen.
Anknüpfend an die praxeologische Wissenssoziologie werden Unterrichtsmilieus als komplexes Zusammenspiel habituell und institutionell strukturierter Praktiken verstanden und ein mehrdimensionaler Begriff von schulischer Inklusion geltend gemacht. Fokussiert werden im Projekt Schulform und Fachunterricht (Deutsch und Mathematik) in 8. Klassen, die integrativ (Integrationsklassen) bzw. exklusiv (Gymnasium) ausgerichtet sind. Der Fachunterricht wird videografiert, mit den Lehrpersonen werden problemzentrierte Interviews und mit ausgewählten Schüler/-innen Gruppendiskussionen zum Fachunterricht geführt. Die Daten werden mit der Dokumentarischen Methode komparativ ausgewertet.
Da die Studie an der Praxis des Fachunterrichts selbst ansetzt, sind wichtige Erkenntnisse zu erwarten, die für die Lehre integrativer/inklusiver Didaktik bedeutsam sind, sowohl inner- wie ausserhalb des schweizerischen Hochschulraums. Im Rahmen der Lehre der PH FHNW können die verschiedenen Bearbeitungsformen von Schulleistungsdifferenzen im Unterricht durch anschauliches Material präsentiert, analysiert und reflektiert werden, um die Aneignung von Kompetenzen für die Durchführung (inklusiven) Fachunterrichts, und damit Prozesse der Professionalisierung, zu unterstützen. Lehrpersonen in der Aus- und Weiterbildung können mithilfe der Fallbeispiele zu den fokussierten Schulformen und Unterrichtsfächern eigene Vorstellungen reflektieren und Perspektiven für die Planung und Gestaltung des Unterrichts entwickeln, die benachteiligende und Lernprozesse behindernde Praktiken zu überwinden helfen.
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T999-0503
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen