Poor with/out the welfare state. Welfare mix and capabilities of people living in poverty

Abstract

In der Schweiz wurde in neuerer Zeit die finanzielle Unterstützung durch Sozialhilfe und Sozialversicherungen direkt oder indirekt gekürzt. Wie schaffen es Armutsbetroffene unter diesen Umständen, mit knappen Mitteln durchzukommen? Staatliche Unterstützung stellt nur eine mögliche Quelle der Existenzsicherung dar. Materielle Ressourcen und immaterielle Unterstützung können auch aus dem Arbeitsmarkt, der Familie oder nicht-staatlichen Hilfswerken stammen. Das Forschungsprojekt untersucht, wie armutsbetroffene Haushalte einen persönlichen Wohlfahrtsmix aus Ressourcen in diesen verschiedenen Bereichen erarbeiten. Welche gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen und individuellen Voraussetzungen beeinflussen ihre Strategien? Im Rahmen der qualitativen Studie wird eine Stichprobe von 40 Haushalten über einen Zeitraum von drei Jahren zweimal interviewt. Zusätzlich werden detaillierte Aufstellungen über die finanzielle Situation der Haushalte erhoben. Die Studie trägt dazu bei, die komplexen Überlebensstrategien von Armutsbetroffenen besser zu verstehen, und sie kann Lücken im sozialen Netz und Zutrittsbarrieren zu Unterstützungsangeboten identifizieren.