Untersuchung von Einflussfaktoren auf die Bestimmung der Radon-Aktivitätskonzentration und die Dosisberechnung für Personen mit Radonexposition
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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.07.2022
Projektende
30.06.2025
Projektstatus
laufend
Projektkontakt
Projektmanager:in
Beteiligte
Beschreibung
Link
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Yes
Zukunftsfelder FHNW
Hochschule
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW
Institut
Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau
Finanziert durch
Bundesamt für Bevölkerungsschutz
Projektpartner
Auftraggeberschaft
Labor Spiez
SAP Referenz
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
600 - Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
Publikationen
Abschlussbericht über die Messungen des Gleichgewichtsfaktors zwischen Radon und seinen kurzlebigen Folgeprodukten in Objekten des VBS. Eine Zusammenstellung und Auswertung von Kurz- und Langzeitmessungen der potenziellen Alphaenergiekonzentration sowie Messungen der Aerosolkonzentration
(Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW, 28.02.2024) Grapentin, Raphael
In den Jahren von 2020 bis 2023 wurden in diversen ober- und unterirdischen Objekten des VBS Messungen durchgeführt, bei welchen die Radonkonzentration und der Gleichgewichtsfaktor simultan gemessen wurden. Neben 107 Kurzzeitmessungen in 43 Objekten wurden in drei Objekten insgesamt neun Langzeitmessungen durchgeführt. Zusätzlich wurden in einem Objekt drei Messungen der Radonkonzentration, des Gleichgewichtsfaktors und der Aerosolkonzentration durchgeführt. Über alle Kurzzeitmessungen lag der Mittelwert der Radonkonzentration bei 721 Bq/m3 und des Gleichgewichtsfaktors bei 0.29, die Langzeitmessungen zeigten Radonkonzentrationen zwischen 0 bis maximal 14000 Bq/m3 und Gleichgewichtsfaktoren zwischen 0.01 und 0.6. Dabei zeigt sich, dass die mechanische Belüftung eines Objektes einen starken Einfluss auf alle Messgrössen hat. Der Zusammenhang zwischen Aerosolkonzentration und Gleichgewichtsfaktor konnte nicht abschliessend geklärt werden. Aufgrund dieser Messwerte wird empfohlen, dass für eine präzise Dosisabschätzung eine Messung des Gleichgewichtsfaktors durchzuführen ist.
05 - Forschungs- oder Arbeitsbericht
Neubestimmung von spezifischen Parametern, welche einen signifikanten Einfluss auf Radongaskonzentrationen in Räumen und der Berechnung von Personendosen haben, z.B. den Gleichgewichtsfaktor
(Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW, 07.03.2024) Grapentin, Raphael
In diesem Bericht werden Parameter geprüft, die einen Einfluss auf Radongaskonzentrationen in Räumen und der Berechnung von Personendosen haben. Dazu wird die aktuelle Gesetzeslage in der Schweiz untersucht, wobei nur radonexponierte Arbeitsplätze berücksichtigt werden. Überschreitet die Radonkonzentration an einem Arbeitsplatz den Schwellenwert von 1000 Bq/m3 müssen Massnahmen getroffen werden, um die Radonkonzentration zu senken. Liegt diese auch nach dem Umsetzen der Massnahmen über dem Schwellenwert, muss die effektive Dosis exponierter Personen an diesem Arbeitsplatz abgeschätzt werden. Diese Abschätzung muss alle fünf Jahre überprüft werden. Dabei ist die effektive Dosis E = F × cB × JIRK, wobei F der Gleichgewichtsfaktor, cB der Dosiskonversionsfaktor und JIRK die über ein Jahr integrierte Radonexposition während Personenaufenthalt ist. Die Radonkonzentration am Arbeitsplatz ist dabei abhängig von Radoneintrittspfaden und verstärkenden und hemmenden Einflüssen. Die wichtigsten Eintrittspfade sind der konvektive Radoneintritt aus dem Untergrund, die Rado-nemanation aus Baumaterial und der Radoneintritt durch Trinkwassernutzung. Dabei wird der konvektive Radoneintritt von Unterdruck im Gebäude gegenüber der Bodenluft verstärkt. Jedoch ist zu bemerken, dass die Wichtigkeit der einzelnen Einflussfaktoren bei jedem Gebäude unterschiedlich sein können und eine individuelle Betrachtung nötig ist. Für den Gleichgewichts-faktor wird in der Literatur der Wert von F = 0.4 empfohlen. Messungen in Objekten des VBS ergeben einen Mittelwert von 0.29. Wie bei der Radonkonzentration ist auch beim Gleichgewichtsfaktor eine Messung nötig, um den genauen Wert zu ermitteln. Abschliessend muss der Dosiskonversionsfaktor verwendet werden, um die Radonexposition in eine effektive Dosis um-zurechnen. In der aktuellen Gesetzgebung in der Schweiz muss der Wert cB = 3.4 mSv/(mJ h/m3) verwendet werden. Die neusten internationalen Empfehlungen geben einen Wert von 3 mSv/(mJ h/m3) für die meisten Situationen vor. Bei grosser physischer Aktivität sollte 6 mSv/(mJ h/m3) verwendet werden, da die Atemrate höher ist.
05 - Forschungs- oder Arbeitsbericht
Prüfung von Einstufungsparameter für die mögliche Zulassung von Radon-Personendosimeter
(Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW, 29.09.2023) Grapentin, Raphael
In diesem Bericht wurden die Grundlagen der Radon-Personendosimetrie erläutert, es wurden verschiedene Messmethoden vorgestellt, die zur Messung oder Abschätzung der effektiven Dosis durch Radonexposition einer Person an radonexponierten Arbeitsplätzen eingesetzt werden können. Es wurden ebenfalls die aktuellen Anforderungen an Radonmessgeräte und -dosimeter, sowie für Personendosimeter für Photonen-, Beta- und Neutronenstrahlung präsentiert. Basierend auf diesen Anforderungen, weiteren Berechnungen und neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde eine Empfehlung für die Einstufungsparameter für die mögliche Zulassung von Radon-Personendosimeter aufgestellt. Dabei wird als Messgrösse die potenzielle Alphaenergieexposition empfohlen. Diese biete eine einfache Berechnung der effektiven Dosis ohne separate Messung des Gleichgewichtsfaktors. Die Anforderungen an Linearität und Reproduzierbarkeit können bei Bedarf verschärft oder gelockert werden. Das viel Diskutierte Thema des zeitlichen Ansprechverhaltens von möglichen Radon-Personendosimeter kann als Anforderung formuliert werden, jedoch ist es einfacher, diese Anforderungen im Zulassungsverfahren einfliessen zu lassen. Dafür können die Messgeräte eine variierenden Radonkonzentration ausgesetzt werden, so wird das zeitliche Ansprechverhalten über die Linearität und Reproduzierbarkeit sichergestellt. Weitere Untersuchungen zu Alterungs- und Fadingeffekten können die Qualität und Messgenauigkeit der Radon-Personendosimetrie weiter steigern. In einem nächsten Schritt müssen verschiedene Messgeräte getestet werden, um zu prüfen, ob es Geräte gibt, die diesen Anforderungen entsprechen. Anschliessend können die gesetzlichen Grundlagen formuliert und umgesetzt werden.
05 - Forschungs- oder Arbeitsbericht
Methodenentwicklung und Optimierung der METAS-Radonkammer zur Herstellung von feldtypischen Messparametern
(Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW, 06.08.2024) Grapentin, Raphael
Gemäss Schweizer Recht müssen Radonmessgeräte und Radondosimeter zugelassen werden. Dazu wird die Radonkammer des Eidgenössischen Instituts für Metrologie (METAS) genutzt. Die Radonkammer ermöglicht das Erzeugen einer Referenzkonzentration, die auf Primärstandards rückverfolgbar ist. Dabei konnten die Parameter der Luft, also Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck nicht gesteuert werden und lagen nur bedingt bei Werten, wie sie bei einer Radonmessung zu erwarten sind. Besonders radonexponierte Arbeitsplätze können eine grosse Bandbreite an Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten aufweisen, ebenso können Messungen in grosser Höhe bei deutlich geringerem Druck stattfinden als solche im Schweizer Mittelland. Damit stellt sich die Frage, ob und wie stark die Messgenauigkeit von Radonmessgeräten und Radondosimetern von den Parametern der Luft abhängt. Aus diesem Grund war es notwendig die Radonkammer des METAS anzupassen, sodass die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und der Luftdruck gesteuert werden können. Die Steuerung der Temperatur wurde über einen Wärmetauscher umgesetzt, der eine Flüssigkeit heizt oder kühlt. Diese Flüssigkeit umströmt die Hülle der Kammer in Schläuchen und überträgt so die Wärme. Mit einem Regelalgorithmus wird so die gewünschte Temperatur in der Kammer gehalten. Die Steuerung der Luftfeuchtigkeit funktioniert mit einem Ultraschallvernebler. Dieser wird elektrisch angesteuert und so die relative Luftfeuchtigkeit auf dem Zielwert stabilisiert. Eine Steuerung für den Luftdruck in der Kammer wurde zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht umgesetzt. In einer Testmessung wurden die Funktion der Steuerungen verifiziert. Bei Temperaturen von 5 °C, 20 °C und 40 °C und relativen Luftfeuchtigkeiten von 30%, 50% und 85% wurde eine Radonkonzentration von 400 Bq/m3 mit einem Luftvolumenstrom von 5.5 L/min erzeugt. Die Messungen zeigten, dass der Mittelwert der Temperatur nur in einer Messreihe um 0.01 °C von der Zieltemperatur abwich. Die Standardabweichungen der Temperatur betrugen maximal 0.05 °C. Bei der Luftfeuchtigkeit wurde mit 29.6% die grösste Abweichung des Mittelwertes vom Zielwert von 30% gemessen. Die Standardabweichungen der Messreihen betrugen maximal 1.1% relative Luftfeuchtigkeit. Damit wurde gezeigt, dass die Zielwerte für Temperatur und Luftfeuchtigkeit genau erreicht und über Messreihen von sechs Stunden stabil gehalten werden können. Abschliessend ist es weiterhin interessant eine Steuerung des Luftdrucks in der Messkammer zu realisieren, damit auch dieser Parameter kontrolliert werden kann. Anhand dieser Optimierungen können nun Messgeräte geprüft und Datengrundlagen geschaffen werden.
05 - Forschungs- oder Arbeitsbericht
Entwicklung von messtechnischen Verfahren für Zulassungen und Typenprüfungen von Radonmessgeräten hinsichtlich der Neuregelung in der neuen Strahlen-Messmittel-Verordnung (StMmV)
(Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW, 08.08.2024) Grapentin, Raphael
Es gibt diverse Geräte zur Messung von Radon in Luft. Dabei gibt es in der Schweiz die gesetzliche Grundlage um ein Gerät als Radonmessgerät oder als Radondosimeter zuzulassen. Diese Zulassung ermöglicht anerkannten Radonmessstellen mit diesen Geräten eine anerkannte Radonmessung durchzuführen. Für die Zulassung der Radonmessgeräte oder -dosimeter müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden, welche die Messgenauigkeit und auch den Messbereich betreffen. In diesem Bericht wurde untersucht, ob die Parameter der Luft, also Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck, einen Einfluss auf die Messgeräte haben und dazu führen könnten, dass ein Gerät die Bedingungen für die Zulassung nicht erfüllt. Die relevanten Parameter der Luft können sich bei Radonmessungen stark voneinander unterscheiden. So wird Radon häufig in Wohnräumen und Kellerräumen gemessen, eben so wichtig sind Messungen an radonexponierten Arbeitsplätzen. Diese können grosse Unterschiede in der Temperatur und Luftfeuchtigkeit aufweisen. Unterschiedliche Luftdrücke sind zum Beispiel bei Messungen in grossen Höhen vorhanden. Die Messung von Radonkonzentrationen erfolgt oft über die Detektion der Alpha-Strahlung beim Zerfall von 222Rn oder dessen Folgeprodukte. Ebenso sind Messgeräte, welche die Gamma-Strahlung gewisser Folgeprodukte messen, verbreitet. Bei der Messung der Alpha-Strahlung ist dessen Reichweite und die Messgeometrie massgebend für die Kalibrierung eines Gerätes. Mit zunehmender Dichte des Mediums, also der Luft, nimmt die Alpha-Reichweite ab und umgekehrt. Es ist gegeben, dass die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck die Dichte der Luft beeinflussen und somit die Messgenauigkeit eines Messgeräts beeinflussen können. Solche Effekte können bei den meisten Messgeräten auftreten. Eine Versuchsreihe wurde durchgeführt um die theoretischen Grundlagen anzuwenden. Dabei wurden ein AlphaGUARD und ein RadonMAPPER in 27 Messreihen unterschiedlichen Parametern, Radonkonzentration, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, ausgesetzt und deren Messgenauigkeit mit der Referenzkonzentration verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Radonmapper bei 10 °C und 1000 Bq/m3 einen Mittelwert von 93% der Referenzkonzentration gemessen hat, bei einer Standardabweichung von 3%, bei 20 °C wurden 94±4% und bei 30 °C wurden 96±4% gemessen. Beim AlphaGUARD wurden umgekehrt 104±10%, 100±10% und 95±10% bei 10°C, 20°C respektive 30°C gemessen. Eine Abhängigkeit der Messwerte von der Luftfeuchtigkeit wurde nicht festgestellt. Damit wurde gezeigt, dass RadonMAPPER und AlphaGUARD eine Abhängigkeit der Messwerte sowie der Standardabweichung von der Temperatur aufweisen. Mithilfe einer linearen Extrapolation konnte jedoch gezeigt werden, dass die Anforderungen für die Eichung der Radonmessgeräte über den gesamten Betriebsbereich der Temperatur erfüllt sind. Ein Vergleich der Messdaten mit Studien zeigt, dass weitere Untersuchungen nötig sind, um abschliessend zu klären, wie die Geräte von den Parametern beeinflusst werden. Zu Radondosimetern wurde keine Messreihe durchgeführt. Auch gibt es keine Studien oder Untersuchungen, die zeigen, ob solche Dosimeter von den Parametern der Luft beeinflusst werden. Daraus ergibt sich, dass für Radonmessgeräte und Radondosimeter weitere Untersuchungen nötig sind, um den Einfluss von Umweltparametern auf Radonmessungen zu belegen. Eine Anpassung der Anforderungen an Radonmessgeräte und -dosimetern wäre zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht und nicht ausreichend belegt.
05 - Forschungs- oder Arbeitsbericht