Bildungsverläufe von der Primarschule in die Erwerbstätigkeit: individuelle, familiäre, schulische und betriebliche Determinanten (WiSel III)
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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
Auftragsforschung
Projektbeginn
15.06.2020
Projektende
30.04.2024
Projektstatus
abgeschlossen
Projektkontakt
Gerber, Jessica
Projektmanager:in
Neuenschwander, Markus
Schumann, Stephan
Beteiligte
Beschreibung
Zusammenfassung
In der Schweiz gehen rund zwei Drittel der Jugendlichen nach der Volksschule in eine berufliche Grundbildung. Aus der Forschung ist noch wenig bekannt, wie die Primarschule, die Berufswahlvorbereitung und die familiäre Unterstützung in der Sekundarstufe I den Erfolg in der beruflichen Grundbildung sowie den Übertritt in die nachfolgende Tätigkeit (Erwerbstätigkeit, Weiterbildung, Arbeitslosigkeit, Zwischenlösung) in der Schweiz vorhersagen. International liegen zwar verschiedene Längsschnittstudien zu Bildungsverläufen und zum Übergang von der Schule in den Beruf vor. Diese analysieren aber nicht die besondere Situation der beruflichen Grundbildung, wie sie in der Schweiz realisiert ist. Das im Jahr 2011 gestartete Längsschnittprojekt „Wirkungen der Selektion (WiSel)“ ist die erste schulbasierte interkantonale Schweizer Studie, in der Jugendliche vom 5. Schuljahr bis in die Sekundarstufe II und tertiäre Ausbildung auf der Basis eines theoretischen Modells längsschnittlich begleitet werden. Damit unterscheidet sich die Studienanlage entscheidend von anderen schweizerischen Längsschnittstudien im Themenfeld. Im Projekt werden die beiden folgenden Leitfragen bearbeitet: (1) Wie beeinflussen Personenmerkmale des Kindes und Überzeugungen und Verhaltensweisen von Lehrpersonen und Eltern in Primarschule und Sekundarstufe I den Abschluss der beruflichen Grundbildung, die subjektive Bewertung der Erwerbssituation und die Laufbahnpläne nach Abschluss der beruflichen Grundbildung? (2) Wie erklären Berufswahlprozesse und Erfahrungen im Ausbildungsbetrieb die Bedeutung von Personenmerkmalen des Kindes und von Überzeugungen und Verhaltensweisen von Lehrpersonen und Eltern in der Primarstufe und Sekundarstufe I bezüglich des Abschlusses der beruflichen Grundbildung, die subjektive Bewertung der Erwerbssituation und die Laufbahnpläne nach Abschluss der beruflichen Grundbildung?
Dem Projekt liegt auf der Basis der Erwartungs-Wert-Theorie von Eccles and Wigfield (2002) in Verbindung mit der sozial-kognitiven Laufbahntheorie von Lent, Brown und Hacket (1994) ein innovatives Arbeitsmodell zur Erklärung des Bildungsverlaufs zu Grunde. Im hier beantragten Fortsetzungsprojekt sollen die 2376 Jugendlichen, die im 9. Schuljahr befragt worden sind, fünf Jahre nach Austritt aus der Volksschule nochmals befragt werden. Geplant sind weitgehend standardisierte Befragungen online und mit CATI. Die Ergebnisse werden zeigen, ob und in welchem Ausmass leistungsrelevante Überzeugungen und Leistungen in Mathematik und Deutsch in der Primarstufe, Berufsfindungsprozesse in der Sekundarstufe I im Zusammenspiel mit Dimensionen der Ausbildungsqualität und Lernüberzeugungen zu Beginn der beruflichen Grundbildung den Ausbildungsabschluss der Sekundarstufe II sowie die nachfolgende Tätigkeit und Laufbahnplanung vorhersagen.
Das beantragte Projekt schliesst an die Vision Berufsbildung 2030 des SBFI an. Die Ergebnisse des Projekts liefern forschungsbasiertes Steuerungswissen für die Berufsberatung, die Berufsfachschulen, die Organisationen der Arbeitswelt (Oda), die kantonalen Verwaltungen und nicht zuletzt für das SBFI zur Steuerung der Berufsbildung. Es beinhaltet das Potential, insbesondere neue und bislang nicht vorliegende Erkenntnisse zu den Bedingungen von Berufsfindung und Ausbildungserfolg in der beruflichen Grundbildung unter einer Laufbahnperspektive zu betrachten. Neben dem nationalen Impact hat das Projekt voraussichtlich aufgrund seiner neuen Erkenntnisse Wirkungen auf die internationale Laufbahnforschung.
Link
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Institut Forschung und Entwicklung
Finanziert durch
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI
Projektpartner
Kooperation: Gabriel Nagy (Universität Trier)
Auftraggeberschaft
SAP Referenz
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen