Das frei verfügbare Einkommen älterer Menschen in der Schweiz

Abstract

Das Projekt „Einkommenssituationen im Alter in der Schweiz“ hat auf der Basis eines schon in einer Pilotstudie entwickelten Berechnungsmodells die wirtschaftlichen Auswirkungen der ambulanten und stationären Langzeitpflege auf die Einkommenssituation von Rentnerinnen und Rentnern in allen Kantonen untersucht. Zwei Aspekte standen dabei im Vordergrund. Der erste Aspekt beleuchtet das frei verfügbare Einkommen bei unterschiedlichem Pflege- und Betreuungsbedarf im interkantonalen Vergleich. Im Fokus stand deshalb die Frage: Welche Rolle spielt der Wohnort für das frei verfügbare Einkommen pflege- und betreuungs-dürftiger Rentnerinnen und Rentner in der Langzeitpflege? Der zweite Aspekt thematisiert die Kosten für Hilfen zur Alltagsbewältigung sowie hauswirtschaftlicher und betreuerischer Leistungen Dritter, für welche die bedürftigen Rentnerinnen und Rentner selbst aufkommen müssen. Daraus folgte die Frage: Wie setzen sich die Auslagen von pflege- und betreuungsbedürftigen Rentnerinnen und Rentner in den Kantonshauptorten zusammen? Die Resultate des Projekts zeigen, dass die kantonalen Unterschiede bei allen Falltypen sowohl was die selbstgetragenen Gesundheitskosten als auch was das verfügbare Einkommen betrifft sehr gross sind. Dabei sind vor allem die Haushalte mit Einkommen und Vermögen gemäss dem dritten Quintil in besonderer Weise betroffen. Sie haben keinen Anspruch auf Ergänzungsleistungen und müssen vor allem am Beginn des Fragilisierungsprozesses alle Gesundheitsausgaben selber tragen. Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen einer ambulanten und einer stationären Versorgung. Wer daheim sein kann, verbraucht deutlich weniger an Vermögen als Personen in Pflegeheimen.