Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie

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  • Publikation
    „Und mich fragt wieder mal keiner?“ – Ein Überblick über die standardisierte Selbsteinschätzung als klientenorientierte Methode in der Aphasiediagnostik
    (Aphasie Suisse, 2013) Böhlau, Valerie; Flieger, Franziska; Hagemeister, Franziska; Jakob, Hanna; Kuntner, Katrin Petra; Leienbach, Marie; Müller, Caroline; Posch, Maria; Remiger, Teresa; Schütz, Sandra; Zeller, Cornelia; Zinger, Eva
    Eine Aphasie betrifft mehrere Dimensionen, nicht nur die Störungsebene, sondern auch die Bereiche Aktivitäten und Partizipation, wie es auch in der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) verdeutlicht wird. Daher ist eine dementsprechende Diagnostik notwendig, die nicht nur funktionsorientiert die aphasische Symptomatik, sondern auch eine Erhebung der Kommunikationsfähigkeit und die alltägliche Teilhabe erfasst. Neben der Einschätzung durch die Sprachtherapeuten und Befragung von Angehörigen stellt die Selbstbeurteilung durch den Betroffenen eine mögliche Methode dar. Diese klientenorientierte Sichtweise hat den Vorteil, dass zum einen die wahrgenommenen Fähigkeiten und Einschränkungen der aphasischen Person Berücksichtigung finden. Zum anderen können individuelle Bedürfnisse und Ziele des Betroffenen für die Therapieplanung abgeleitet werden. Diese Diagnostikmethode ist jedoch bislang im deutschsprachigen Raum noch kaum beschrieben und wenig untersucht. Hierzu wurden nur einzelne Verfahren bislang publiziert. Zudem fehlt zum Teil die Überprüfung der Testgütekriterien in Studien. Im deutschsprachigen Raum besteht also eine große Lücke in diesem Bereich. Im vorliegenden Beitrag sollen zunächst die Voraussetzungen für eine Selbstbeurteilung genannt und anschließend verschiedene Skalen zur Selbsteinschätzung vorgestellt werden. Ein interessantes Verfahren für schwerer betroffene Aphasiepatienten, das die Kommunikationsfähigkeit in den Mittelpunkt rückt, ist das «Communication Disability Profile (CDP)». Das englische Verfahren wurde unter Beachtung sprach- und kulturspezifischer Aspekte sowie vor dem Hintergrund der Ergebnisse einer Reliabilitätsstudie mit Erlaubnis der Autorinnen für das Deutsche adaptiert und «Kommunikationsorientierte Selbstbeurteilung bei Aphasie (KOSA)» genannt. Die bereits begonnene Evaluierungsstudie kann als ein Schritt in Richtung einer standardisierten Selbsteinschätzung der Kommunikationsfähigkeit bei Aphasie im deutschsprachigen Raum angesehen werden.
    01B - Beitrag in Magazin oder Zeitung
  • Publikation
    „KOmmunikationsorientierte Selbstbeurteilung bei Aphasie“ (KOSA): Validierung des Bildmaterials im deutschsprachigen Raum
    (Aphasie Suisse, 2016) Kuntner, Katrin Petra; Schütz, Sandra
    Gegenwärtig fehlt es im deutschsprachigen Raum an evaluierten und publizierten Diagnostikverfahren zur Selbstbefragung, z.B. hinsichtlich der Kommunikationsfähigkeit, bei Aphasie. Mit dem Diagnostikinstrument «KOmmunikationsorientierte Selbstbeurteilung bei Aphasie» (KOSA) soll diese Lücke geschlossen werden. Um die sprachlichen Bedürfnisse bei Aphasie zu berücksichtigen,werden die Items multimodal neben der mündlichen Darbietung auch schriftlich und mit Item-Bildern angeboten,wodurch die Kernaussagen der Items auch bei Sprachverständnisschwierigkeiten erfahren werden können. Im Rahmen einer Studie sollen die Bilder validiert werden. Zur Überprüfung, ob die Item-Bilder diese Kernaussagen gleichwertig zu den Item-Fragen ausdrücken,wurden zwei Methoden zur Bildbewertung und -beschreibung entwickelt. Die Stichprobe zur orientierenden Validierung bestand aus 60 sprachgesunden Teilnehmenden (je 30 Männer und Frauen) im durchschnittlichen Alter von 72.85 Jahren (SD = 11.58; R = 51–93) aus der Schweiz, Deutschland und Südtirol (Italien). Die Auswertung erfolgte in quantitativer und qualitativer Hinsicht. Dabei zeigten sich positive Werte bei der Bildbewertung (Skala 0–4: M = 3.18; R = 2.74–3.73) und bei der Bildbeschreibung (prozentuale Nennung geforderter Kernaussagen: M = 67.62%; R = 5–95%).Ausserdem erwiesen sich die Items für die befragten Personen aus dem deutschsprachigen Raum als verständlich. Insgesamt lässt sich ableiten, dass die Bilder zur Vermittlung der Kernaussagen gut geeignet sind und dass mithilfe der validierten Bilder in der KOSA die Partizipation am Diagnostikprozess von Menschen mit Aphasie – auch mit schwereren Formen – unterstützt werden kann.
    01B - Beitrag in Magazin oder Zeitung