Experimentelle Datenästhetik. Multi-sensorische Exploration hochdimensionaler Datensätze als Problem der Designforschung

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DOI of the original publication
Project type
angewandte Forschung
Project start
01.01.2014
Project end
31.12.2015
Project status
abgeschlossen
Project contact
Project manager
Mareis, Claudia
Contributors
Miyazaki, Shintaro
Description
Abstract
Die Medienästhetik der eigenen Denkwerkzeuge und -technologien wird in den empirischen Wissen­schaften selten durch explizit dafür geschaffene Forschungsprojekte untersucht. Dass die Darstellung von Forschungsresultaten nicht nur textuell, sondern vor allem visuell geschieht und gleichzeitig diese Darstellungsformen den Forschungsprozess stark beeinflussen, hat die Medien-, Kultur- und Designwissenschaft längst erkannt und reichlich ausgearbeitet. Die Anwendung der dort gewonnenen Einsichten zurück auf die Darstellungswerkzeuge der empirischen Wissenschaften gehört zu den aktuellsten Desiderata der Designforschung. Kerngegenstand des beantragten Projekts im Bereich anwendungsorientierte Grundlagenforschung ist die Kulturtechnik der explorativen Analyse hoch­dimensionaler Datensätze, die seit den 1960er-Jahren in den aufkommenden Computational Sciences erforscht wurde, aber selten je den Modus von reinen Datenvisualisierungen überschritten hat. Das Projekt möchte dies ändern und setzt dabei auf die Synthese von Sehen und Hören sowie auf die medienästhetische Kritik dieser Darstellungsmodalitäten. Seine Leitfragen sind: Wie lassen sich die konventionellen, standardisierten Verfahren der Visualisierung im Bereich der explorativen Daten­analyse (EDA) durch Verfahren der Sonifikation, also der Verklang­lichung, erweitern und wie lässt sich dies durch gestalterisch-experimentelle und theoretisch-historisch informierte Methoden der Design­forschung konkretisieren?Das Projekt ist an den Schnittstellen von praxisbasierter Designforschung, Medien­wissen­schaft und -ästhetik, Wissensgestaltung und Computational Sciences angesiedelt und strebt in methodischer Hinsicht eine enge Verzahnung von Entwurf, Programmierung und Analyse an. Als immanent gestalterisches Problem erweist sich dabei die Schwierigkeit, grosse Mengen an hochdimensionalen Daten so darzustellen, dass sie von den Forschenden erkannt und exploriert werden können. Für die Filterung und Extraktion erkennbarer Differenzen in den Daten wurden seit dem Aufkommen der Computer zahlreiche algorithmische Verfahren entwickelt. Obwohl sie stets effizienter und die Bildschirme immer größer wurden, stößt die Visualisierung nach wie vor an ihre Grenzen. Uns interessiert deswegen die Erweiterung der sinnlichen Darstellungsformen um das Akustische und die Frage, ob die „Augenarbeit“ der Forschenden und „Rechenarbeit“ des Computers durch die Ergänzung mit „Ohrenarbeit“ neue Lösungen in Bezug auf dieses Darstellungsproblem bieten können.Das Projekt wird von einem interdisziplinären Forschungsteam aus den Bereichen Design- und Medienwissenschaft, Medien- und Sounddesign sowie Informatik durchgeführt und ist vorerst auf zwei Jahre angelegt. Gegenstand des gestalterisch-experimentellen Forschungsteils sind hochdimen­sionale Datensätze, die von drei Experten aus dem Bereich Computational Sciences der Universität Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz.
Link
Created during FHNW affiliation
Strategic action fields FHNW
School
Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW
Institute
Institut Experimentelle Design- und Medienkulturen
Financed by
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Project partner
Contracting authority
SAP reference
Keywords
History of Science and Technology
Sonification
Data Aesthetics
Media History
Media Studies
Information Design
Auditory Cultures
Data Visualization
Design Research
Speculative Design
Computational Cultures
Subject (DDC)
Publications