Sozialisationsprozesse beim Übergang in den Lehrbetrieb (SoLe)

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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.01.2011
Projektende
31.12.2013
Projektstatus
abgeschlossen
Projektmanager:in
Beteiligte
Gerber-Schenk, Michelle
Beschreibung
Zusammenfassung
Lehrvertragsauflösungen oder Lehrabbrüche bedeuten für Staat und Betriebe einen ökonomischen Verlust und bergen für die Jugendlichen Risiken für ihre weitere berufliche und persönliche Entwicklung (Neuenschwander, Gerber, Frank & Rottermann, 2012). Um mehr über die Bedingungen für eine gelingende Integration in den Lehrbetrieb von Schulabgängern und Schulabgängerinnen zu erfahren, sollen im Projekt SoLe die Sozialisationsprozesse während den ersten sechs Monaten im Lehrbetrieb untersucht werden. Ein Schwerpunkt liegt dabei bei sozialen Prozessen und ihren Auswirkungen auf die berufliche Passung und Zufriedenheit. Zu Grunde liegt ein theoretisches Modell zur betrieblichen Sozialisation in Anlehnung an Kammeyer-Mueller & Wanberg (2003), das für das vorliegende Projekt weiter entwickelt worden ist. Aus einer interaktionalen Perspektive haben sowohl persönliche Merkmale von Jugendlichen vor dem Übergang als auch die Sozialisationstaktiken des Betriebs einen Einfluss auf die berufliche Zufriedenheit, die berufliche Passung und die Intention, die Berufslehre abzuschliessen. Wir nehmen an, dass diese distalen Ergebnisse der betrieblichen Sozialisation durch soziale Faktoren wie die soziale Integration in den Betrieb und den Umgang mit Konflikten einerseits und durch kognitive Faktoren wie die Bewältigung der betrieblichen Aufgaben resp. Lernziele andererseits vermittelt werden (sog. proximale Ergebnisse der betrieblichen Sozialisation). In einem quasi-experimentellen Längsschnittdesign sollen in einem mehrstufigen Verfahren ca. 1000 Jugendliche am Ende des 9. Schuljahres zufällig ausgewählt und während eines halben Jahres in der Berufslehre begleitet werden. Dabei werden Jugendliche in Grossbetrieben mit denjenigen in KMUs verglichen. Am Ende der Volksschule werden mit Fragebögen für die Jugendlichen und Kurzfragebogen für ihre Eltern und Lehrpersonen Bedingungen für eine gelingende betriebliche Sozialisation analysiert. Nach dem Übergang werden die Jugendlichen monatlich online befragt, um den Verlauf des Sozialisationsprozesses zu analysieren. In der Schlusserhebung werden mit Fragebogen die Konzepte mehrperspektivisch (Jugendliche, Eltern, Berufsbildende) erfasst. Die erwarteten Ergebnisse zeigen, wie soziale Integrationsprozesse nach dem Übergang in den Lehrbetrieb ablaufen. Dies liefert Hinweise, wie die Volksschule Jugendliche auf den Übergang in die Berufslehre vorbereiten bzw. wie Lehrbetriebe deren berufliche Sozialisationsprozesse unterstützen können. Damit werden die Chancen erhöht, dass Jugendliche die begonnene Berufslehre erfolgreich abschliessen.
Link
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Zukunftsfelder FHNW
Hochschule
Pädagogische Hochschule
Institut
Institut Forschung und Entwicklung
Finanziert durch
Projektpartner
Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT
Rahn, Silvia
Auftraggeberschaft
SAP Referenz
T999-0226
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Publikationen
Publikation
Apprentice–trainer relationship and work group integration in the first months of an apprenticeship
(Springer, 01.06.2016) Nägele, Christof; Neuenschwander, Markus [in: Empirical Research in Vocational Education and Training]
Social integration is an important outcome of organizational socialization. It helps adolescents after transition to their first job to adapt rapidly to the new work and organizational situation. Positive social integration, especially a positive apprentice–trainer relationship and work group integration, helps the apprentices not only to overcome the uncertainties linked to this transition, but also to gain access to the resources needed for successful socialization and learning in the organization. The social integration develops within the first months in the new organization. First, we study how two indicators of social integration, namely the apprentice–trainer relationship and work group integration, develop over time. Second, we investigate how an individual’s reliability, the perceived person–occupation fit, and organizational resources predict the level and development of the social integration within the first months in the new job.
01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift