Gebäudezustand aus neuer Perspektive. Die Anwendung und Aussagekraft von luftgestützten, thermischen Schrägbildaufnahmen

Abstract

Um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen, ist ein erheblicher Beitrag aus dem Gebäudesektor erforderlich, insbesondere durch die Reduktion von Wärmeverlusten bei älteren Bauten. Die vorliegende Masterarbeit untersucht in diesem Zusammenhang die Potenziale und Grenzen luftgestützter, niedrig aufgelöster thermischer Schrägaufnahmen von Fassaden, welche eine grossflächige Erfassung des energetischen Gebäudezustands ermöglichen sollen. Zur Beantwortung dieser Frage wurde zunächst eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt, die relevante Studien und Verfahren zusammenfasst. Ergänzend fanden Expert/innen-Gespräche statt, um praktische Erfahrungen aus verschiedenen Fachbereichen einzubeziehen. Auf dieser Basis entstanden Anwendungskonzepte, die sich an den spezifischen Bedürfnissen unterschiedlicher Nutzergruppen orientieren. In einem anschliessenden Konzeptnachweis wurde zudem exemplarisch gezeigt, wie sich die entwickelten Konzepte in eine kommunale Plattform integrieren lassen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass nicht allein die Messgenauigkeit, sondern vor allem auch die Zugänglichkeit und Verständlichkeit der Daten entscheidend sind. Während Fachleute detaillierte Korrekturschritte erwarten, ist für Städte und Gemeinden eine niederschwellige Darstellung wichtiger. Diese Erkenntnis spiegelt sich in zwei angepassten Konzepten für unterschiedliche Anspruchsgruppen wider. Insgesamt trägt diese Arbeit dazu bei, die Analyse grosser Gebäudebestände weiterzuentwickeln und somit Sanierungsmassnahmen gezielter zu planen und zu priorisieren. Die vorgestellten Methoden können einen wichtigen Beitrag leisten, um thermische Schwachstellen grossflächig zu erkennen und dadurch die gesteckten Klimaziele wirksamer zu unterstützen.