Assessment des Singens. Auf der Suche nach individuellen Förderpraktiken und validen Beurteilungsmechanismen

Abstract

Im Vortrag werden anhand einer Autoethnografie und Interviews mit Musiklehrpersonen der Sekundarstufe 1 Haltungen zur Förderung und Beurteilung des Singens untersucht. Die Analyse fokussiert auf individuelle Stimmförderung sowie Diagnose- und Bewertungsmethoden im Kontext adoleszenter Stimmentwicklung. Als Auswertungsheuristik dient ein Modell ganzheitlichen Assessments, das formative und summative Aspekte unterscheidet. Es zeigt sich, dass summative Vorsingbewertungen zwar Kompetenzen messen, aber kaum valide Indikatoren nutzen und oft Konfliktvermeidung zu Nichtbewertung führt. Formatives Training fehlt weitgehend. Lehrpersonen fördern teils die vocal identity, teils gesangliche Fähigkeiten. Abschließend wird ein Stimmportfolio als Verknüpfung individueller Förderung und Assessment vorgestellt.