Didaktik des Tastaturschreibens

Abstract

Obwohl das Tastaturschreiben eine wichtige Voraussetzung für die schriftliche Textproduktion und die Partizipation an digitaler Kommunikation darstellt, existieren im deutschsprachigen Raum bislang kaum systematisch entwickelte, empirisch validierte didaktische Konzepte zu seiner Vermittlung. Die vorliegende Einführung leistet einen Beitrag zur Bearbeitung dieses Desiderates, indem sie das Tastaturschreiben als zentrale Kompetenz in unserer digital-literalen Gesellschaft begreift und dessen Vermittlung aus interdisziplinärer Perspektive beleuchtet. Der Band vereint dabei Erkenntnisse aus Informatik, Sprach- und Schreibdidaktik – auch in inklusiver Perspektive. Der didaktische Kernteil der Einführung bündelt zentrale Befunde zur Kompetenzentwicklung und Vermittlung des Tastaturschreibens sowie zur veränderten Rolle der Lehrkraft im digitalen Schreibunterricht. Die Ausführungen beziehen sich auf den gesamten deutschen Sprachraum und berücksichtigen z. B. hinsichtlich der curricularen Verankerung Vorgaben aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gerahmt wird der Kern eingangs von einem Grundlagenteil, in dem die historische Entwicklung von Tastaturen, aktuelle Forschungsergebnisse zu Tastaturschreibtechniken (bei Erwachsenen) sowie die Rolle des Tastaturschreibens im Kontext moderner Mensch-Maschine-Interaktion dargestellt werden. Außerdem wird ein Vergleich motorischer Lernprozesse beim Handschrift- und Tastaturschreiben diskutiert. In einem abschließenden Praxisteil werden in zwei weiterführenden Beiträgen konkrete Umsetzungsbeispiele geliefert – zur individuellen Anpassung von Tastaturen in inklusiven Lernkontexten und zur Implementierung des Tastaturschreibens an Schweizer Primarschulen. Die Einführung richtet sich an Studierende und Lehrende in der Lehramtsausbildung sowie an Forschende, die ihr Wissen zum Themenfeld aktualisieren bzw. erweitern möchten. Der Band bietet nicht nur einen kompakten Überblick über den aktuellen, internationalen Forschungsstand, sondern lädt durch Aufgaben, Reflexionsanregungen und ein begleitendes Glossar zugleich zur aktiven Auseinandersetzung mit der bislang „übersehenen Kulturtechnik“ des Tastaturschreibens ein.