Gesellschaftliche Einflüsse in der Beratung von Jugendlichen mit Anorexia nervosa

Abstract

In der Sozialen Arbeit werden Probleme oft der individuellen Ebene zugeschrieben, ohne zu berücksichtigen, dass diese Probleme in gesellschaftliche Strukturen eingebettet sind (vgl. Sommerfeld et al. 2016: 59). So auch das Thema Essstörungen, die Lebenszeitprävalenz dafür ist mit 3.5% in der Schweiz um ein Prozent höher als im europäischen Durchschnitt (vgl. m Schnyder et al. 2012: 32ff). Diese MAS Thesis geht davon aus, dass dies nicht nur durch individuelle Faktoren bedingt ist und nimmt das System Gesellschaft in den Blick. Mit der Eingrenzung auf Anorexia nervosa im Jugendalter entsteht folgende Fragestellung: Wie können gesellschaftliche Einflussfaktoren, wie Schönheitsideale, in der Beratung von Jugendlichen mit Anorexia nervosa gewinnbringend berücksichtigt werden? Als Methode wird eine Literaturrecherche gewählt. Es gibt viel Literatur zu den einzelnen Bausteinen dieser Arbeit, wie Anorexia nervosa, Beratung bei Essstörungen sowie zum Jugendalter. Bislang gibt es wenig fachlichen Diskurs, der bei Essstörungen die Ebene der Gesellschaft mit einbezieht (vgl. Klotter 2015: 1ff). Diese MAS Thesis schafft einen solchen Diskurs. Gesellschaftliche Einflussfaktoren werden herausgearbeitet und in den Kontext von Beratung für Jugendliche mit Anorexia nervosa gesetzt. Es entstehen Empfehlungen, wie die gesellschaftlichen Einflussfaktoren in der Beratung und im Gruppenkontext gewinnbringend berücksichtigt werden können.