Interessierte Selbstgefährdung im betrieblichen Kontext

Abstract

Der Paradigmenwechsel der Organisationsstruktur zu einer indirekten, zielorientierten Leistungssteuerung führte zu einer Erhöhung des gesundheitsrelevanten Verhaltens der interessierten Selbstgefährdung. Bereits sechs der acht Faktoren interessierter Selbstgefährdung wurden definiert und Items für einen Fragebogen wurden erstellt. Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung dieses Fragebogens abzuschliessen indem (1) Konstruktdefinitionen und Fragebogenitems für die zwei noch übrigen Faktoren Qualitätssenkung und Umgehen von Sicherheits- und Schutzstandards erstellt und (2) validiert werden. Eine Literaturanalyse wurde verwendet, um die Konstrukte und Fragebogenitems zu definieren und eine Onlineerhebung (N=228) ermöglichte die Validierung des Fragebogens. Die Reliabilitätsanalyse ergab signifikante Ergebnisse (α>.80). Die Konstruktvalidierung durch eine Faktorenanalyse ergab eine Aufteilung des Faktors Qualitätssenkung in zwei Faktoren: Qualitätssenkung und Verzicht auf Sekundäraufgaben. Die Kriteriumsvalidierung zeigte ausreichende Ergebnisse. Es zeigt sich, dass der Fragebogen ein adäquates Instrument zur Erhebung von interessierter Selbstgefährdung darstellt. Die vorliegende Arbeit bietet eine wichtige Basis für den Umgang mit dem immer häufiger auftretenden gesundheitsrelevanten Verhalten der interessierten Selbstgefährdung.