Selbstführung in der digitalen Zone

Abstract

Diese Master-Thesis untersucht das Verständnis von Selbstführung in der digitalen Zone der SBB. Ziel der Arbeit war es, Handlungsempfehlungen zu identifizieren, welche das Bewusstsein für Selbstführung bei Release Train Engineers (RTEs) und weiteren Mitarbeitenden fördern. Dazu wurden zwei Fokusgruppen mit Organisationsvertretenden sowie halbstandardisierte In-terviews mit sechs RTEs durchgeführt. RTEs sind fachliche Führungskräfte (Servant Leader) der digitalen Zone. Die Analyse ermöglichte einen Vergleich des Selbstführungsverständnisses zwischen der Organisation und den RTEs. Dabei zeigte sich eine bemerkenswerte Übereinstim-mung zwischen dem Verständnis und den Erwartungen der Organisation und der befragten RTEs. Zu den übereinstimmenden Kernaspekten von Selbstführung zählen Reflexion, Feed-back, Selbstverantwortung und Vorbildfunktion. Die Ergebnisse zeigten auch, dass die Befrag-ten Selbstführung eng mit Shared Leadership verknüpfen, insbesondere in Themen wie wert-schätzende Kommunikation, Konfliktfähigkeit sowie ganzheitliches Denken und Handeln. Um das Verständnis von Selbstführung besser zu verankern, sollten der Begriff Selbstführung und die damit einhergehenden Erwartungen klarer definiert werden. Die Arbeit schlägt vor, dass das Selbstführungsverständnis anhand der sich gegenseitig beeinflussenden Ebenen Selbstverant-wortung, Selbsterkenntnis und Selbstentwicklung dargestellt werden kann. Ebenso sollte Selbstführung im Kontext des Führungs- und Zusammenarbeitsverständnisses von Shared Lea-dership betrachtet werden. Darüber hinaus wird empfohlen, zielgerichtete Trainings und For-mate sowohl für die personelle als auch für die fachliche Führung und für Teams anzubieten, um Selbstführung auf individueller, Team- sowie auf organisationaler Ebene zu fördern. Selbst-führung ist für die digitale Zone eine Schlüsselkompetenz, welche Kreativität und Innovation sowie die individuelle Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden stärken.