Determinanten von Berufsbildungsentscheidungen beim Übergang in den Arbeitsmarkt (BEN)
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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.09.2011
Projektende
31.12.2013
Projektstatus
abgeschlossen
Projektkontakt
Projektmanager:in
Beteiligte
Beschreibung
Zusammenfassung
Es werden individuelle und institutionelle Determinanten von Berufsbildungsentscheidungen und Berufsbildungschancen in verschiedenen berufsbiografischen Phasen untersucht. Zwei Leitfragen stehen im Zentrum: Wie sind Berufsbildungsentscheidungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor, am Ende und nach Abschluss der beruflichen Grundbildung determiniert? Und: Welche Einstellungen und Präferenzen haben Berufsbildnerinnen und Berufsbildner bzw. Arbeitgebende im Arbeitsmarkt, wovon hängen sie ab und wie verändern sie sich im Zeitwandel? Die Fragen werden auf der Basis der Erwartungs-Wert-Theorie im Anschluss an Eccles bearbeitet. Wir gehen davon aus, dass Entscheidungen von Jugendlichen und Selektionsprozesse von Berufsbildenden bzw. Arbeitgebenden koordiniert werden und somit adaptive Berufsbiografien entstehen. In der Entscheidungsfindung von Stellensuchenden spielen soziale Ressourcen (z.B. Bezugspersonen oder Arbeitserfahrungen), rationale Kosten-Nutzen-Abwägungen, Kompetenzeinschätzungen sowie askriptive Merkmale (Geschlecht, Schicht, Migrationsstatus, Bildungszertifikate) eine Rolle. Seitens der Berufsbildenden/Arbeitgebenden werden persönliche Werte und Erwartungen fokussiert, die durch Vorurteile bzw. institutionelle Rahmenbedingungen (Nachfrage-Angebot, Ausbildungsstruktur, Bewerbungsverfahren) beeinflusst sind. Die Untersuchung der Leitfragen erfolgt anhand einer schriftlichen, weitgehend standardisierten Befragung von Jugendlichen aus drei Jahrgangskohorten sowie von Berufsbildenden/Arbeitgebenden (Querschnitte) in den Kantonen St. Gallen, Aargau und Luzern. Die erste Jahrgangskohorte liegt in der Mitte des neunten Schuljahres (Entscheidungssituation erste Schwelle) (N = 500), die zweite Kohorte umfasst Lernende im letzten Lehrjahr (Entscheidungssituation zweite Schwelle) (N = 500) und die dritte umfasst Arbeitnehmende in Grossbetrieben oder KMU im Alter zwischen 22 und 30 Jahren (Wechsel in weiterbildende oder teritiäre Bildungsangebote) (N = 500). Gleichzeitig werden Berufsbildende und Arbeitgebende aus drei Branchen befragt (N = 600). Zusätzlich werden mit Sekundärdatenanalysen Zeitwandeleffekte im Lehrstellen- und Arbeitsmarkt bei jungen Stellensuchenden analysiert. Die erwarteten Befunde werden Aussagen über den Einfluss von institutionellen bzw. individuellen Faktoren bezüglich der drei berufsbiografischen Entscheidungssituationen zulassen. Darüber hinaus werden sie zeigen, ob sich situationsspezifische Entscheidungsmuster herausbilden, oder ob diese transsituational zu modellieren sind. Ebenfalls werden die Ergebnisse Aussagen darüber ermöglichen, wie Koordinationsprozesse zwischen individuellen bzw. institutionellen Selektionsprozessen definiert sind, einerseits unter integraler, andererseits unter differentieller Betrachtung der drei Entscheidungssituationen, und die Chancen von Jugendlichen beeinflussen. Somit unterstützt die vorgeschlagene Untersuchung die Wissenserweiterung zur systemischen Steuerung von Berufsbildungsprozessen sowie hinsichtlich der professionellen Handlungssteuerung der in Berufsbildungsentscheidungen involvierten Akteure.
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Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen