Förderung der Lebensqualität mittels sozialen Telepräsenzrobotern (SoTeRo)

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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.02.2022
Projektende
29.02.2024
Projektstatus
abgeschlossen
Projektkontakt
Schulze, Hartmut
Projektmanager:in
Beteiligte
Soldati, Marco
Herrmann, Anne
Muttura, Kamalatharsi
Urech, Andreas
Rüegg, Michelle
Iseli, Tabea
Vogel, Christoph
Johnson, Lucy
Natalia, Hoefler
Beschreibung
Zusammenfassung
Mittels wissenschaftlich begleiteten Piloteinsätzen wird der assistive Einsatz von Telepräsenzrobotern in Pflegeheimen und im betreuten Wohnen untersucht. Wie kann die neue Technologie in eine Organisation integriert werden und wo stiftet sie am meisten Mehrwert? Regelmässiger Kontakt mit der Familie, mit Bekannten und mit Mitbewohner*innen trägt massgeblich zum Wohlbefinden älterer Personen in Altersheimen bei. Diesen Kontakt aufrecht zu erhalten ist aber nicht immer einfach. Digitale Systeme können helfen, Kontakte zu vereinfachen und zu erweitern. Als Erweiterung der technischen Kommunikationsmöglichkeiten sollen neu auch Telepräsenzroboter zum Einsatz kommen. Kommunikation mit Angehörigen, medizinische Konsultationen und Pflegeunterstützung zählen zu den möglichen Einsatzgebieten. Telepräsenzroboter können zudem Hilfe bei der Orientierung im Pflegeheim geben, aus der Zeitung vorlesen oder Spiele spielen. Damit die in der Anschaffung teuren Roboter ihren Mehrwert im Heimalltag entfalten, müssen sie organisatorisch sinnvoll in die Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle integriert werden. Diese Integration wurde bisher nicht systematisch erforscht. Entsprechend fehlen Erfahrungen zum Einsatzpotenzial von Telepräsenzrobotern. Das Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) hat deshalb gemeinsam mit einem Netzwerk aus Forschung, Industrie und Alterseinrichtungen ein Forschungsprojekt lanciert. Auf Basis konkreter Einsätze werden Telepräsenzroboter in Pflegezentren und im betreuten Wohnen bezüglich Akzeptanz, Mehrwert, technischer Entwicklungsanforderung und Marktpotenzial untersucht.
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Yes
Hochschule
Hochschule für Angewandte Psychologie
Institut
Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung
Finanziert durch
AGE-Stiftung
Projektpartner
Bonacasa AG
helvetia partners AG
RaumCode GmbH
Auftraggeberschaft
AGE-Stiftung
SAP Referenz
A216-0228-2
Schlagwörter
Telepräsenzroboter
Akzeptanz
Pflegeheim
Fachgebiet (DDC)
300 - Sozialwissenschaften
Publikationen
Publikation
Einblick in das Feld der Telepräsenzroboter
(Schweizerischer Berufsverband der Aktivierungsfachfrauen/-männer, 2023) Schulze, Hartmut; Urech, Andreas; Rietschin, Joël; Rüegg, Michelle [in: Aktiv]
Einhergehend mit dem demographischen Wandel stellen sich neue Herausforderungen für den Gesundheitsbereich (Bendel, 2018), so stossen insbesondere die Leistungserbringer der Langzeitpflege auch infolge des Fachkräftemangels und der zunehmenden Kosten zunehmend an ihre Grenzen (CURAVIVA Schweiz, Fachbereich Menschen im Alter, 2020). Die Generation der Babyboomer erreicht in den nächsten Jahren sukzessive das Rentenalter. Auch wenn die Lebenserwartung kontinuierlich im weltweiten Vergleich bis 2050 auf ca. durchschnittlich 78 Jahre ansteigt (United Nations, 2019), so ist trotzdem in naher und mittlerer Zukunft mit einer deutlich ansteigenden Anzahl an betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen zu rechnen. In Schweizer Alters- und Pflegeheimen werden ältere Menschen, die auf Langzeitpflege angewiesen sind, untergebracht. Während die Plätze in den Heimen zwar stetig zunehmen, wächst der Anteil an älteren Personen aber noch schneller. Dies bedeutet einen hohen Aufwand für die Pflege. Bereits 2021 wurden rund 42 % der Kosten der Pflegeheime durch Pflegeleistungen beansprucht (Bundesamt für Statistik, 2021). Modelle wie betreutes Wohnen oder trotz Einschränkungen im Eigenheim zu bleiben, verbreiten sich in der Schweiz immer mehr. Doch auch dort wird mit einem Anstieg von Pflegeleistungen, um +52 % bis ins Jahr 2040, ausgegangen (Pellegrini, Dutoit, Pahud & Dorn, 2022). Eine Studie im Auftrag von Pro Senectute Schweiz von 2020 (Meier et al., 2020) geht davon aus, dass in der Betreuung zu Hause die Leistungen «soziale Aktivität», «Sport ausser Haus», «Haushaltshilfe» sowie «Besuchs- und Begleitdienst» zusammen 75 % aller Einsätze ausmachen. Besonders letztere Leistungen stehen mit Einsamkeit in Verbindung und es wird ausserdem davon ausgegangen, dass einsame Personen den höchsten Anteil an Betreuungskosten verursachen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie dem wachsenden Bedarf nach selbstbestimmtem Leben mit mehr oder weniger Beeinträchtigungen im Alter entsprochen werden kann und welche Betreuungs-und Pflegeansätze hier angemessen und auch umsetzbar sind. In diesem Zusammenhang hat CURAVIVA ein Wohn-und Pflegemodell 2030 erarbeitet, das in seiner überarbeiteten Version den Menschen in seinem Sozial- und Lebensraum in den Mittelpunkt stellt und die verschiedenen Betreuungsangebote und Dienstleistungen auf dieses Ziel hin konzipiert (CURAVIVA Schweiz, Fachbereich Menschen im Alter, 2020). Auch der Einsatz von Technik wird an dieser Stelle diskutiert. Eine dieser Techniklösungen könnten Roboter sein, welche für die Pflege eine ergänzende und für die älteren Personen eine unterstützende Rolle einnehmen. (Kramer et al., 2022).
01B - Beitrag in Magazin oder Zeitung
Publikation
Der Einsatz eines sozialen Roboters in der Betreuung älterer Personen in Pflegeheimen aus der Sicht von Aktivierungstherpeut:innen und Hochbetagten
(GfA Press, 2023) Schulze, Hartmut; Tanner, Alexandra; Rüegg, Michelle; Urech, Andreas; Rietschin, Joël [in: Nachhaltig Arbeiten und Lernen – Analyse und Gestaltung lernförderlicher und nachhaltiger Arbeitssysteme und Arbeits- und Lernprozesse. Bericht zum 69. Arbeitswissenschaftlichen Kongress vom 01. – 03. März 2023]
Bisher existieren fast keine Studien, in denen unter Einbezug von Aktivierungstherapeut*innen Prinzipien der Aktivierungstherapie wie z.B. das Forward- und Backward Chaining (das gezielte Weglassen oder Hinzufügen von Worten z.B. beim Sprichwort raten mit dem Ziel einen Lerneffekt zu erreichen) auf Roboterszenarien übertragen und mit Hochbetagten Bewohnenden in Pflegeheimen getestet wurden. In dem Beitrag wird über die Vorgehensweise und die Ergebnisse zweier Studien berichtet, in denen genau diese Ziele verfolgt wurden: In einer ersten Studie wurde aufsetzend auf einer Anforderungsanalyse ein Kognitionstrainingsspiel für zwei verschiedene soziale Roboter (Pepper und QTrobot) entwickelt. Anschließend wurde dieses im Social Robotics Labor der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW von Aktivierungstherapeut*innen (N = 8) hinsichtlich Eignung und Mehrwert für die Altersarbeit und die Aktivierungstherapie evaluiert. In einer zweiten Studie wurde in einem Pflegeheim ein mehrtägiger Einsatz des sozialen Roboters Pepper zur Aktivierung von Hochbetagten (N = 5) in einem Einzel- und Gruppensetting erprobt. Die Interaktionen wurden auf Video aufgezeichnet, im Nachgang ausgewertet und mit Kurzinterviews mit den Hochbetagten sowie einer Aktivierungstherapeutin trianguliert.
04B - Beitrag Konferenzschrift
Publikation
Hybride Arbeit und soziale Roboter – was bedeutet das für unsere soziale Interaktion?
(07.12.2023) Schulze, Hartmut
- Der «soziale Faktor» gerät «unter Druck» - Die Flexibilisierung der Arbeit kann zu einer Reduktion sozialer Interaktion und zu einer abnehmenden sozialen Ver-bundenheit führen – dies kann durch einen passenden Mix an Arbeitsorten und Büroraumgestaltung kompensiert werden - Die Kommunikation mit Konversations-agenten wie Chatbots und sozialen Robotern kann ebenfalls zu vermehrtem «Machine Talk» führen und die Verbundenheit zwischen Menschen reduzieren. Positiv zu Buche schlagen Möglichkeiten der Selbsterkenntnis und der Verfügbarkeit von Wissen - Aufgabe angewandter Forschung und Entwicklung: die verschiedenen Wirkrichtungen analysieren und Anforderungen an eine «menschengerechte» Gestaltung organisationaler und technischer Bedingungen und Artefakte erarbeiten
06 - Präsentation
Publikation
Hybride Arbeit und soziale Roboter – was bedeutet das für uns als soziale Wesen?
(14.09.2023) Schulze, Hartmut
- Der «soziale Faktor» gerät «unter Druck» … - Die Flexibilisierung der Arbeit kann zu einer Reduktion sozialer Interaktion und zu einer abnehmenden sozialen Verbundenheit führen - dies kann durch einen passenden Mix an Arbeitsorten und Büroraumgestaltung kompensiert werden - die Kommunikation mit Konversationsagenten wie Chatbots und sozialen Robotern kann ebenfalls zu vermehrtem «Machine Talk» führen und die Verbundenheit zwischen Menschen reduzieren. - positiv zu Buche schlagen Möglichkeiten der Selbsterkenntnis und der Verfügbarkeit von Wissen - Aufgabe angewandter Forschung und Entwicklung: die verschiedenen Wirkrichtungen analysieren und Anforderungen an eine «menschengerechte» Gestaltung organisationaler und technischer Bedingungen und Artefakte erarbeiten
06 - Präsentation