Sonic Imagination

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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.10.2020
Projektende
30.09.2021
Projektstatus
abgeschlossen
Projektkontakt
Zeller, Ludwig
Projektmanager:in
Beteiligte
Rumori, Martin
Beschreibung
Zusammenfassung
In diesem Forschungsprojekt untersuchen wir, inwiefern aktuelle Raumklang-Verfahren dazu geeignet sind, Imaginationen (im Sinne von inneren Vorstellungen) in Menschen auszulösen. Hieraus könnten zukünftige Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Stadt- und Landschaftsplanung, der Traumatherapie und der audiovisuellen Fiktion entstehen. Die Fähigkeit zur Imagination wird vielfach als ein zentraler Aspekt der menschlichen Kognition angesehen. Durch ihr Vorstellungsvermögen sind Menschen in der Lage, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern, zukünftige Ereignisse vorherzusehen bzw. zu planen sowie auch gänzlich fiktive Welten zu erfinden. Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf Klang als Medium, um Imaginationen zu stimulieren und anzuleiten. Audiotechnik macht es heute möglich, körperlich an einem Ort zu sein und gleichzeitig Klänge zu hören, die auf einen anderen Ort hinweisen oder den gegebenen Ort anders erscheinen lassen. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass Klang als Stimulans von Imagination bisher vor allem in Studien zu Hörspiel und Film Aufmerksamkeit geschenkt wurde sowie – mit Einschränkungen – im Produktdesign und im Marketing. In den letzten Jahrzehnten wird Klang dabei fast immer als Teil eines multisensorischen, synästhetischen Gefüges verstanden. Erstaunlicherweise fand das imaginative Potential ortsspezifischer, ‹binauraler› Klang-Techniken bis auf wenige Ausnahmen jedoch bislang kaum Beachtung von Seiten der ästhetischen und künstlerischen Forschung. An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt an. Unsere Hypothese ist, dass das binaurale Hören von Klängen am Ort ihrer Aufnahme (quasi ‹in-situ›) die Vorstellungskraft auf eine besondere Weise fördert, da Klang als nicht-visuelles Medium die Entstehung von Bildern vor dem inneren Auge des Menschen begünstigt. Die Verfügbarkeit von Raumklang-Technologien hat sich in den letzten Jahren stark erhöht, was unter anderem auch an dem wieder erwachten Interesse an Technologien der virtuellen Realität liegt. Vor dem Hintergrund des dank Smartphone bereits in der Gesellschaft omnipräsenten Kopfhörer-Hörens ist somit zu erwarten, dass mittelfristig neue Medienformate und -kulturen entstehen, in denen binaurale und ortsspezifische Verfahren von zentraler Bedeutung sein werden. Die Beliebtheit von sogenannten ‹ASMR-Clips› in den sozialen Medien ist hiervon ein Vorbote. Wir sind daher der Auffassung, dass unsere Forschung zur Anwendbarkeit ortsspezifischer Binaural-Verfahren als Imaginationstechniken nicht nur im Kontext von Stadtplanung und Traumatherapie auf Resonanz stoßen wird, sondern mittelfristig auch die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen informieren könnte.
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Yes
Zukunftsfelder FHNW
Hochschule
Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW
Institut
Digitale Kommunikations-Umgebungen
Finanziert durch
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Projektpartner
Prof. Dr. Gerhard Eckel (Universität für Musik und darstellende Kunst Graz)
Auftraggeberschaft
SAP Referenz
Schlagwörter
imagination
imagination techniques
binaural sound
sonic epistemologies
urban and landscape planning
trauma therapy
Fachgebiet (DDC)
Publikationen