Social Inequalities and Hospitalisations in Switzerland (SIHOS)
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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.03.2017
Projektende
30.09.2022
Projektstatus
abgeschlossen
Projektkontakt
Projektmanager:in
Beschreibung
Zusammenfassung
Die Gesundheit eines Menschen wird durch seine soziale Lage mitbestimmt. In der Schweiz bestand jedoch wenig Wissen über das Zusammenspiel von sozioökonomischen und sozialen Faktoren, gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Versorgungsleistungen. Es ist allgemein bekannt, dass ein niedriger sozialer Status mit einem grösseren Krankheits- und Sterberisiko verbunden ist. Um die Versorgungsqualität zu verbessern, braucht es vertieftes Wissen zu entsprechenden Krankheitsbildern und medizinischen Behandlungen sowie zur Versorgung von betroffenen Bevölkerungsgruppen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden für eine repräsentative Stichprobe der Schweizer Bevölkerung anonymisierte, soziale und medizinische Daten nationaler BFS-Erhebungen verknüpft. Anhand dieser neuen Datenbasis konnten zum ersten Mal für die Schweiz Zusammenhänge zwischen sozialen Faktoren, spezifischen chronischen Erkrankungen, der Inanspruchnahme von Spitalleistungen und der Qualität der damit verbundenen Ergebnisse untersucht werden. In einer qualitativen Teilstudie wurden in Fokusgruppen förderliche und erschwerende Faktoren für den Zugang, die Nutzung und die Qualität der Spitalbehandlung mit sozial benachteiligten Patientengruppen sowie mit Gesundheits- und Sozialhilfe-Fachpersonen diskutiert. Soziale Benachteiligungen manifestierten sich in allen Phasen stationärer Spitalaufenthalte (unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Nationalität und - falls möglich - Gesundheitszustand, Behandlungen und gegebenenfalls weiteren Faktoren). Vor dem Aufenthalt: Personen mit niedrigem Bildungsniveau, Alleinlebende und Arbeitslose hatten ein erhöhtes Risiko für einen Spitaleintritt aufgrund chronischer Erkrankungen. Während dem Aufenthalt: Patient:innen mit geringen Sprachkenntnissen hatten einen längeren Spitalaufenthalt. Das Gleiche galt für Patient:innen mit niedrigem Bildungsniveau und geringer sozialer Unterstützung, was jedoch (teilweise) durch deren schlechteren Gesundheitszustand erklärt werden konnte. Bei der Entlassung: Ältere stationäre Patient:innen mit geringen Ressourcen hatten ein erhöhtes Risiko, nach der Entlassung aus einem Akutkrankenhaus in ein Pflegeheim zu wechseln. Nach der Entlassung: Das Risiko eines ungeplanten Wiedereintrittes war bei Patient:innen mit niedrigem sozioökonomischem Status erhöht. In den Fokusgruppen zeigte sich, dass bei chronisch kranken Patient:innen generell der Wunsch nach kontinuierlicher professioneller Unterstützung über die medizinische Behandlung hinaus vorhanden ist. Die Studienergebnisse weisen auf die Notwendigkeit hin, die soziale Betreuung innerhalb des Gesundheitswesens zu stärken und auszubauen sowie das Gesundheits- und Sozialsystem besser aufeinander abzustimmen. Dazu gehören (1) Screening der sozialen Situation bei Spitaleintritt mit Zuweisung von Bezugspersonen, (2) interprofessionelle Entlassungsplanung und interkulturelles Dolmetschen, (3) Krankenkassentarife für professionelle Sozialarbeit in ambulanten und stationären Strukturen. Schliesslich liefert die Studie eine Grundlage für die Ableitung geeigneter Equity Indikatoren der stationären Gesundheitsversorgung für das nationale Gesundheitsmonitoring.
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Zukunftsfelder FHNW
Hochschule
Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Institut
Institut Soziale Arbeit und Gesundheit
Finanziert durch
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Projektpartner
Schweizerisches Gesundheitsobservatorium (OBSAN)
Berner Fachhochschule (BFH)
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH)
Berner Fachhochschule (BFH)
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH)
Auftraggeberschaft
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
SAP Referenz
Schlagwörter
Social inequalities
Fachgebiet (DDC)
300 - Sozialwissenschaften