Sprachgebrauch von Dialekt und Standard in der Deutschschweiz nach Kontext, Modalität und Kompetenz

Typ
04B - Beitrag Konferenzschrift
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Book of Abstracts
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47-48
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Verlag / Herausgebende Institution
Bern Open Publishing
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Bern
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Zusammenfassung
Die Verwendung von Dialekt und Standard in der diglossen Deutschschweiz (Haas, 2004; Kolde, 1980) ist nach wie vor am häufigsten (BFS 2022). Staatliche Erhebungen zeigen darüber hinaus, dass im privaten Kontext der Dialekt deutlich dominiert, während im Beruf beide Varietäten fast gleich häufig verwendet werden (BFS, 2017). Für den beruflichen Kontext liegen Daten für die Verwendung von Standard nach Modalität (Sprechen/Lesen/Schreiben) vor, für den Dialekt lediglich zu «Sprechen» (BFS 2022). Daten zu «Hören» fehlen gänzlich. Im privaten Kontext wurde weder nach Modalitäten noch nach Varietät aufgeschlüsselt. Für die sprachtherapeutische Arbeit, z. B. für die Rehabilitation von neurogenen Sprachstörungen, ist es von Bedeutung, wie Personen Varietäten im Alltag in einzelnen Modalitäten einsetzen. Ziel der folgenden Studie ist es daher, die Verwendung von Dialekt und Standard nach Kontext (privat/beruflich) und Modalität (Sprechen/Hören/Lesen/Schreiben), ergänzt durch ein Sprachkompetenz-Rating zur Verwendung von Standard und Dialekt, zu erheben. Zusätzlich wurde die Spracheinstellung zu den Varietäten erfragt. Die 415 Teilnehmenden einer Online-Umfrage wurden in drei Gruppen eingeteilt: Gruppe 1 mit Erstsprache Dialekt (n=254), Gruppe 2 mit Erstsprache Dialekt plus weiteren Erstsprachen (n=122), Gruppe 3 mit andere(n) Erstsprache(n) als Deutsch (n=39). Letztere wurde von der Analyse ausgeschlossen. In Bezug auf die Verwendung nach Modalität erstaunt die relativ häufige Verwendung von Dialekt in beruflichen Kontexten, insbesondere beim Lesen und Schreiben. Die Auswertung zeigt ausserdem, dass sich Gruppe 1 im Dialekt sowohl insgesamt als auch beim Sprechen und Schreiben signifikant kompetenter einschätzt als im Standard, während sich Gruppe 2 ausschliesslich beim Sprechen im Dialekt kompetenter einschätzt. Die Auswertung zur Spracheinstellung zeigt, dass Dialekt gegenüber Standard beim Sprechen bevorzugt wird. Die Daten indizieren, dass der Dialekt auch schriftlich im beruflichen Bereich eingesetzt wird und weitere Erstsprachen die Bewertung der Sprachkompetenz in Bezug auf Dialekt und Standard beeinflussen könnten. Es scheint daher sinnvoll, Therapie- und Diagnostikmaterial auch für die Rehabilitation von Sprachstörungen für die Deutschschweiz zu etablieren.
Schlagwörter
Projekt
Veranstaltung
21. Arbeitstagung zur alemannischen Dialektologie (ALTA)
Startdatum der Ausstellung
Enddatum der Ausstellung
Startdatum der Konferenz
09.09.2024
Enddatum der Konferenz
11.09.2024
Datum der letzten Prüfung
ISBN
ISSN
Sprache
Deutsch
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Ja
Zukunftsfelder FHNW
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Begutachtung
Fachlektorat/Editorial Review
Open Access-Status
Diamond
Lizenz
'https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/'
Zitation
Widmer Beierlein, S., Kuntner, K. P., Falcón García, N., & Blechschmidt, A. (2024). Sprachgebrauch von Dialekt und Standard in der Deutschschweiz nach Kontext, Modalität und Kompetenz. In T. Pistor, C. Steiner, J. Pheiff, C. Schneider, & A. Leemann (eds.), Book of Abstracts (pp. 47–48). Bern Open Publishing. https://doi.org/https:// doi.org/10.48620/7302