Internationalisierung an Fachhochschulen: Zur Bedeutung von Geschlecht und Migration für Bildungs(un)gleichheit

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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.09.2016
Projektende
30.04.2019
Projektstatus
abgeschlossen
Projektkontakt
Beschreibung
Zusammenfassung
Die Studie befasste sich aus ungleichheitstheoretischer Perspektive unter Berücksichtigung von sozialer Herkunft, Geschlecht und Migration, mit hochschulischen Rahmenbedingungen und Konsequenzen der Internationalisierung an Schweizer Fachhochschulen. Die qualitativ- und quantitativ-empirisch ausgerichtete Untersuchung verfolgte das Ziel, Studienorientierungen und Handlungsstrategien von Studierenden mit unterschiedlichem Bildungs- und Herkunftshintergrund in den Kontext aktueller Internationalisierungsstrategien der Fachhochschulen zu stellen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass an Fachhochschulen Ungleichheiten in verschiedener Hinsicht relevant werden: Durch binäre Konstruktionslogiken («wir und die anderen») zeigen sich Reproduktionsmuster von Differenz, die als ungleichheitsreproduzierende Strukturen wirksam werden können. Zudem lässt sich festhalten, dass institutionelle Rahmenbedingungen die heterogenen Lebensverhältnisse der Studierenden nicht adäquat berücksichtigen und als strukturelle Barrieren fungieren, die zugleich eine ungleichheitsgenerierende Wirkung nach sich ziehen. Die Daten zeigen, dass sich Hochschulen unter dem Leitkonzept der Internationalisierung an Deutungen orientieren, die essentialistische Zuordnungen ‘kultureller Andersheit’ nicht entkräften, sondern eher zu deren Verfestigung beitragen. Auch wenn sich kritisch-reflexive Positionen finden, fehlen Ansätze einer über das Kernelement der studentischen Mobilität hinausgehenden Internationalisierung im migrationsgesellschaftlichen Kontext noch weitgehend.
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Zukunftsfelder FHNW
Hochschule
Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
Institut
Institut Integration und Partizipation
Finanziert durch
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Projektpartner
Pädagogische Hochschule FHNW
Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW
Haute École Spécialisée de Suisse occidentale HES-SO
Haute École Pédagogique de Vaud
Auftraggeberschaft
SAP Referenz
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
300 - Sozialwissenschaften
Publikationen
Vorschaubild
Publikation
Wie offen sind Schweizer Fachhochschulen für Studierende mit Migrationshintergrund?
(2020) Liebig, Brigitte; Schmid, Birgit
Bis jetzt ist weitgehend unbekannt, inwieweit Fachhochschulen der Schweiz heute Frauen und Männern mit Migrationshintergrund gleiche Studienvoraussetzungen bieten können. Dieser Beitrag geht dieser Frage auf der Basis einer im Jahr 2018 durchgeführten Online-Befragung von 4189 Bachelor-Studierenden an zwei großen Schweizer Fachhochschulen sowie einer Pädagogischen Hochschule der Westschweiz nach. In vier Fachbereichen (Technik, Soziale Arbeit, Pädagogik sowie Wirtschaft/Dienstleistungen) wurden Studentinnen und Studenten mit und ohne Migrationshintergrund zu ihrer Wahrnehmung der Zugangsbedingungen zum Studium, zu spezifischen Aspekten des Hochschulumfeldes sowie zu ihrer Studienzufriedenheit befragt. In allen Fachbereichen fallen die Aussagen von Studentinnen mit Migrationshintergrund am wenigsten positiv aus. In drei von vier der hier untersuchten Fachdisziplinen erscheinen die Studienbedingungen bis jetzt noch in erster Linie auf Männer ohne Migrationshintergrund zugeschnitten. Die Resultate zeigen, dass Schweizer Fachhochschulen noch deutlich mehr in die Förderung von Diversität investieren müssen, um egalitäre Studienbedingungen zu gewährleisten.
01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift