Simulierter Blickkontakt“ – Wie digitales Lehren in Videos die Wissensvermittlung verändert
Lade...
Autor:innen
Autor:in (Körperschaft)
Publikationsdatum
2016
Typ der Arbeit
Studiengang
Typ
10 - Elektronische-/ Webpublikation
Herausgeber:innen
Herausgeber:in (Körperschaft)
Betreuer:in
Übergeordnetes Werk
digitallernen.ch
Themenheft
DOI der Originalpublikation
Reihe / Serie
Reihennummer
Jahrgang / Band
Ausgabe / Nummer
Seiten / Dauer
Patentnummer
Verlag / Herausgebende Institution
Verlagsort / Veranstaltungsort
Auflage
Version
Programmiersprache
Abtretungsempfänger:in
Praxispartner:in/Auftraggeber:in
Zusammenfassung
Das Vermitteln von Wissen in Videos gestaltet sich anders und ist nicht gleich, wie wenn der Lehrende in einem Vorlesungssaal oder einem Seminarraum sitzt. Der Lernende ist nicht sichtbar; es gibt keine direkte, d.h. face-to-face Kommunikation und Interaktion wie in Präsenz zwischen den anwesenden Lehrenden und Lernenden. Vielmehr wird bspw. der Bewegungsraum durch die Einstellungsgrösse des Kamerabildes für den Lehrenden eingeschränkt. Auch bereits der Blick in die Kameralinse kann die Art und Weise wie Lehrende Wissen vermitteln in einem entscheidenden Masse verändern.
Um diese Differenz aufzuzeigen, sind in einer Studie 448 Lektions-Videos aus MOOCs (Massive Open Online Courses) untersucht worden (vgl. Reutemann 2016).
Ein Drittel der Videos benutzen den Videostil „Talking Head“ als Wissensvermittlungs-Format. Der Talking Head beschreibt eine/n sichtbare/n Sprecher/-in, welche/r zwischen einer Halbnahen (der Hüfte) oder Nahen (der Schulter) Einstellung zu sehen ist. Das Ergebnis zeigt klar, dass die Videos des „Talking Heads“ ein klassisches Format des Frontalunterrichts also der Vortragsmethode (‚recitation method’) – die vortragende Person steht im Zentrum der Wissensvermittlung. Die „allwissenden“ Lehrenden stehen in diesem Format jedoch noch stärker im Fokus der Aufmerksamkeit, als sie dies bereits im Seminarraum sind: Denn die Lehrenden werden durch die Bildrahmung in einer „Nahen Einstellung“ oder „Halbnahen Einstellung“ zentral ins Bild gesetzt, vielfach bedeckt der Körper der Lehrperson 1/3 bis 1/2 des gesamten Bildes. Je nach Endgerät (Laptop, Beamer) erscheint die/der Sprecher/-in damit in einer ungewohnten Nähe. Mit der hohen Auflösung der Bilder werden sogar im Kleinstformat, mit dem Handy, mehr Details im Gesicht der vortragenden Person erkennbar, als man in einer „analogen Lehrveranstaltung“ mitbekommen würde. In Seminarräumen überschreitet eine Lehrperson selten die sogenannte soziale Distanz zum Lernenden (vgl. hierzu: interpersonelle Distanz), in welcher detaillierte Details der Mimik, wie bspw. Zuckungen von Augenbrauen oder Blickveränderung erkennbar werden. Aber genau dies ist der Normalfall in Bildungsvideos mit einem Talking Head, dies wird sich zukünftig verstärken, denn die Verwendung von 4K Kameras für Bildungsfilme ist bereits an Hochschulen angekommen (4K hat eine mehr als doppelt so hohe Auflösung wie HD).
Schlagwörter
Talking Head, Lektion, Video, MOOCs, Blickkontakt, Interaktion, Studierende, Media Design, Film Studies
Fachgebiet (DDC)
300 - Sozialwissenschaften
Veranstaltung
Startdatum der Ausstellung
Enddatum der Ausstellung
Startdatum der Konferenz
Enddatum der Konferenz
Datum der letzten Prüfung
ISBN
ISSN
Sprache
Deutsch
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Ja
Zukunftsfelder FHNW
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Begutachtung
Fachlektorat/Editorial Review
Open Access-Status
Lizenz
Zitation
REUTEMANN, Jeanine, 2016. Simulierter Blickkontakt“ – Wie digitales Lehren in Videos die Wissensvermittlung verändert. Ricarda T.D. REIMER (Hrsg.), digitallernen.ch. 2016. Verfügbar unter: https://doi.org/10.26041/fhnw-873