Lehrpersonen mit Migrationshintergrund: Differenzverständnis Berufsbiografie Berufspraxis

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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.01.2012
Projektende
31.12.2013
Projektstatus
abgeschlossen
Projektkontakt
Projektmanager:in
Beschreibung
Zusammenfassung
Durch die zunehmende Migration in der Schweiz hat sich der Anteil Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund im Bildungssystem erhöht. Lehrpersonen mit Migrationshintergrund wird angesichts dieser Tatsache im öffentlichen Bildungsdiskurs gemeinhin die Hoffnung oder gar die Erwartung auferlegt, zu einem professionellen Umgang mit sprachlich und soziokulturell heterogenen Klassen beizutragen. Sie würden durch ihren Hintergrund besondere Fähigkeiten besitzen und sollen in kulturell und sozioökonomisch vielfältigen Klassen wichtige Funktionen für die Verständigung, den Austausch und die Entwicklung von Akzeptanz übernehmen. Dies ist aber bislang weder empirisch erforscht noch theoretisch belegt. Untersuchungen zeigen, dass durch die Hervorhebung einer Sonderrolle von Lehrerinnen und Lehrern mit Migrationshintergrund die normative Festschreibung ethnisch-kultureller Unterschiede verstärkt werden kann. Wichtig sind kritische Distanz und ein reflexives Vorgehen sowohl auf der institutionellen als auch auf der individuellen Ebene. Die qualitative Untersuchung platziert sich zwischen diesen beiden Positionierungen und stellt die übergreifende Frage, wie Lehrpersonen mit Migrationshintergrund Differenz verhandeln. Untersucht wurde mittels zehn offener Leitfadeninterviews, wie sich Grundschullehrkräfte in verschiedenen Bereichen verorten: persönliche Migrationsgeschichte, Differenzverständnis, Selbstkonzept, Berufsbiografie sowie Berufspraxis. Als Haupterkenntnis wurde ersichtlich, dass Lehrpersonen mit Migrationshintergrund Stigmatisierungen und Grenzziehungen vornehmen sowie Differenzen produzieren, wenn ein essentialistisches Kulturverständnis vorliegt. Dies geschieht, obwohl die Lehrkräfte gerade durch ihren Hintergrund Vorurteilen entgegenwirken möchten und Gleichheit sowie Individualität als Leitkonzepte nennen.
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Pädagogische Hochschule
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SAP Referenz
T999-0468
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
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