Fachliches Urteilen, Körper und Sinne. Analytische Reflexionen am Beispiel von Hausbesuchen und Anhörungen im Kinder- und Erwachsenenschutz
Type
01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift
Zusammenfassung
Während sowohl die Ethnografie als auch die Praxistheorie vom physischen Vollzug sozialer Situationen
ausgehen, sind körperleibliche und sinnlich-affektive Dimensionen von Entscheidprozessierungen in ethnografischen
Forschungen bisher noch wenig beleuchtet. Der Beitrag führt Entscheiden als prozesshafte, sozial
situierte und verkörperte Praxis ein und rekapituliert anschließend den Stellenwert von Körpern und Sinnen
für die Praxistheorie. Danach folgen empirisch-analytische Ausführungen: Die Bedeutung sinnlich-affektiven
Wahrnehmens und körperleiblichen Spürens für Entscheidprozessierungen explizieren wir am Beispiel von
Hausbesuchen und von Anhörungen – und damit anhand von zwei unterschiedlichen Situationen des zivilrechtlichen
Kinder- und Erwachsenenschutzes, die in der Regel die physische Kopräsenz von Fachkräften
und betroffenen Personen erfordern. Zum Schluss diskutieren wir, was (sinnes-)ethnografische Zugänge für
die Erforschung der körperleiblichen, sinnlich-affektiven Dimension von Entscheidprozessierungen leisten
können und welche Fragen offenbleiben.
Übergeordnetes Werk
Empirische Pädagogik
Jahrgang
36
Ausgabe
1
Seiten
64-79
Verlag / Hrsg. Institution
Verlag Empirische Pädagogik
Verlagsort / Veranstaltungsort
Landau
Autor/Autorin Körperschaft
Hoschschule für Soziale Arbeit FHNW
Themenheft
Ethnografische Urteils- und Entscheidungsforschung