Scham als lernhemmende Emotion. Schambasierte Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern im Unterricht

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Publikationsdatum
29.03.2024
Typ der Arbeit
Master
Studiengang
Sekundarstufe I
Typ
11 - Studentische Arbeit
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Übergeordnetes Werk
Themenheft
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Verlag / Herausgebende Institution
Pädagogische Hochschule FHNW
Verlagsort / Veranstaltungsort
Windisch
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Zusammenfassung
Scham als lernhemmende Emotion – Schambasierte Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern im Unterricht Scham gilt im Vergleich zu anderen Emotionen wie (Prüfungs-)Angst als eine der weniger stark beachteten und erforschten Emotionen im Lern- und Leistungskontext, die sich aber stark auf das Lern- und Leistungsverhalten von Schüler:innen auswirken kann und Teil des Schulalltags ist. Diese Masterarbeit setzt sich zum einen theoretisch mit dieser Emotion auseinander, wobei Scham als negative, retrospektive Leistungsemotion mit internaler Ursachenzuschreibung im Sinne Pekruns (2006) betrachtet wird. Zum anderen zeigt sich Scham als facettenreicheres Phänomen, das mit einer ganzen Familie nah verwandter negativer und selbstbezogener Affekte eng verbunden ist, die im sozialen Gefüge des Unterrichtskontextes auftreten. Um die zugrundeliegenden Mechanismen von Scham und ihre Auswirkungen besser zu verstehen, geht diese Arbeit der übergeordneten Frage nach, welche konkreten Schamerfahrungen Schüler:innen im Unterricht machen, wie diese Erfahrungen ihr Lern- und Leistungsverhalten beeinflussen und welche Massnahmen von Lehrpersonen genutzt werden können, um das Erleben von lernhinderlicher Scham im Unterricht zu minimieren. Dazu wurden 100 Schüler:innen im Alter von 12 bis 16 Jahren im Kanton Bern mittels Online-Fragebogen zum Schamerleben im Unterricht und dessen Folgen befragt. Deren Antworten wurden sowohl mittels qualitativ strukturierender Inhaltsanalyse (Kuckartz 2018) ausgewertet als auch partiell quantitativ analysiert. Die erhobenen Daten bieten ein Panorama von Erfahrungen der Schüler:innen im Unterricht, die von Scham aufgrund kleiner Missgeschicke über Leistungsschwächen bis hin zu tiefgreifender Scham aufgrund öffentlicher Blossstellung reichen. Die Befunde zeigen, dass mündliche Unterrichtssituationen ein besonderes Schampotenzial haben und sich Fächer wie Sport, Musik, aber auch Fremdsprachen als besonders schambehaftet erweisen. Scham korreliert zudem eng mit dem fachlichen Fähigkeitenselbstkonzept und wird von Mädchen häufiger geäussert als von Jungen, insbesondere wenn es sich um körperbezogene Scham handelt. Scham erweist sich zudem als zweischneidiges Schwert: Sie kann kurzfristig zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand führen, in vielen Fällen aber auch zu Rückzug und Vermeidungstendenzen und damit zu negativen Folgen für das Lern- und Leistungsverhalten und den Selbstwert, was es aus pädagogischer Sicht zu vermeiden gilt. Lehrpersonen spielen dabei eine zentrale Rolle: Schüler:innen zeigen sich von ihnen abhängig und fordern Unterstützung und Schutz vor Scham und Beschämung. Dies kann u.a. durch eine Sensibilisierung für diese oft schwer erkennbare Emotion, die Etablierung einer positiven Fehlerkultur und das Vorleben eines konstruktiven Umgangs mit negativen Emotionen geschehen.
Schlagwörter
Fachgebiet (DDC)
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
150 - Psychologie
Projekt
Veranstaltung
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ISBN
ISSN
Sprache
Deutsch
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Ja
Zukunftsfelder FHNW
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Begutachtung
Open Access-Status
Lizenz
'http://rightsstatements.org/vocab/InC/1.0/'
Zitation
LIPS, Micha, 2024. Scham als lernhemmende Emotion. Schambasierte Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern im Unterricht. Windisch: Pädagogische Hochschule FHNW. Verfügbar unter: https://doi.org/10.26041/fhnw-9213