Primarschulen im Spannungsfeld von Inklusion und Bildungsstandards - Rekonstruktiver Fallvergleich und partizipative Entwicklung inklusiven Unterrichts

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DOI der Originalpublikation
Projekttyp
angewandte Forschung
Projektbeginn
01.04.2020
Projektende
31.03.2024
Projektstatus
abgeschlossen
Beschreibung
Zusammenfassung
Die Einführung des neuen Lehrplans 21 in der Schweiz entspricht der Ausrichtung des Bildungswesens auf Bildungsstandards, die nach den ersten PISA-Studien in den europäischen Ländern stattgefunden hat. Gleichzeitig liegt die Umsetzung und Weiterentwicklung eines integrativen Unterrichts im aktuellen Aufgabenbereich der Volksschule. Der Lehrplan greift das Ziel des integrativen Unterrichts ebenfalls auf. So sind die Lehrpersonen z. B. dazu aufgerufen, eine individuelle, die Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigende Lernunterstützung zu bieten. Gleichwohl sind die mit dem Lehrplan 21 verbundenen Veränderungen mit Blick auf den integrativen Unterricht auch ambivalent, denn sie gehen mit einem Bildungsmonitoring in Form standardisierter Leistungsmessungen einher, die vielfältige Lernausgangslagen nur bedingt berücksichtigen. Das Projekt geht der Bedeutung dieser Entwicklung für die integrative Unterrichtspraxis nach und fragt, wie Lehrpersonen mit den unterschiedlichen Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler im Unterricht vor dem Hintergrund des Spannungsfeldes zwischen integrativer Ausrichtung, Kompetenzorientierung und standardisierter Überprüfung von Bildungszielen umgehen.
Während FHNW Zugehörigkeit erstellt
Yes
Zukunftsfelder FHNW
Hochschule
Pädagogische Hochschule FHNW
Institut
Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie
Finanziert durch
Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Projektpartner
Hackbarth, Anja
Hedderich, Ingeborg
Köpfer, Andreas
Proyer, Michelle D.
Widmer-Wolf, Patrick
Auftraggeberschaft
SAP Referenz
Schlagwörter
Inklusive Bildung
Bildungsstandards
Rekonstruktiver Fallvergleich
Partizipative Forschung
Fachgebiet (DDC)
370 - Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Publikationen
Publikation
Adaptiven Unterricht gemeinsam entwickeln. Die Perspektive der Schüler*innen, der Lehrpersonen und der Forschenden
(15.06.2024) Zahnd, Raphael
Eine adaptive Gestaltung des Unterrichts, die unterschiedliche Bedürfnisse der Kinder berücksichtigt, ist im Hinblick auf gelingende Lernprozesse bedeutsam. Sie wird auch im Lehrplan 21 von Lehrpersonen eingefordert. Die damit verbundenen Aufgaben werden von pädagogischen Fachpersonen aber oft als Herausforderung wahrgenommen. Das Referat nimmt diese Herausforderung als Ausgangslage. Sie beleuchtet Adaptivität zunächst aus wissenschaftlicher Sicht. Im Anschluss an diese theoretische Auslegeordnung wird an Beispielen aus dem Forschungsprojekt «Primarschulen im Spannungsfeld von Inklusion und Bildungsstandards» aufgezeigt, welche Aspekte von Schüler:innen, Lehrpersonen und Forschenden im Kontext der Umsetzung adaptiven Unterrichts als bedeutsam bewertet werden. Basierend auf diesen Beispielen und dem theoretischen Hintergrund wird aufgezeigt, welche Ansatzpunkte es gibt, um den Unterricht gemeinsam adaptiver zu gestalten.
06 - Präsentation
Publikation
Partizipative Analyse der Herausforderung inklusiven Unterrichts
(27.06.2024) Zahnd, Raphael; Oberholzer, Franziska
Das Projekt “Partizipative Unterrichtsentwicklung” (ein Teilprojekt des Projekts “Primarschulen im Spannungsfeld von Inklusion und Bildungsstandards”, SNF-Projektnummer 188805) verfolgt vor dem Hintergrund bildungspolitischer Rahmenbedingungen innerhalb der Schweiz das Anliegen, Unterricht mittels Design Based Research im Sinne inklusiver Pädagogik weiterzuentwickeln. Hintergrund dieses Vorgehens, das stark auf die praxisbezogenen Herausforderungen fokussiert, ist die dem inklusiven Unterricht zugeschriebene komplexe Problemstruktur, die sich auch im wissenschaftlichen Diskurs abbildet. Der im Projekt angewendete Ansatz der Design Based Research setzt bei der wahrgenommenen Herausforderung an. Im Kontrast zur verbreiteten Anwendung von Design Based Research, die primär im Zusammenspiel zwischen Forschenden und Lehrpersonen funktioniert, wurden in diesem Projekt auch die Schüler*innen aktiv einbezogen. Hintergrund für dieses Vorgehen ist die bedeutsame Rolle, die Schüler*innen für die Entwicklung inklusiven Unterrichts zugeschrieben wird. Dieses vorgehen soll einerseits helfen, in konkreten Unterrichtssettings eine Weiterentwicklung anzuregen, die die unterschiedlichen Lernausgangslagen aller SuS berücksichtigt und kompetenzorientiertes, gemeinsames Lernen ermöglicht. Andererseits soll die systematische Weiterentwicklung der Unterrichtspraxis auch theoriegenerierend sein. Im Beitrag werden die verschiedenen Design Based Research Entwicklungsschritte vorgestellt und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Gestaltung inklusiven Unterrichts eingebettet. Die Entwicklungsschritte lassen sich entlang von mehreren, übergeordneten und wissenschaftlich bedeutsamen Themenfeldern diskutieren, die sich im Projekt als zentral herausgestellt haben. Dazu gehören die Gestaltung von Lehr-Lernprozessen, die auf Interaktion und Dialog aufbauen, die Entwicklung kooperativer Arbeitsformen, die Entwicklung differenzierter und inhaltlich zugänglicher Aufgabenstellungen, die aktive Auseinandersetzung mit der sozialen Partizipation aller Schüler*innen und die multiprofessionelle Kooperation.
06 - Präsentation
Publikation
Das Miteinander lernen. Erkenntnisse aus einem Forschungsprojekt zur partizipativen Unterrichtsentwicklung
(Neckar-Verlag, 17.05.2024) Zahnd, Raphael; Oberholzer, Franziska
Dieser Text diskutiert die zentrale Rolle der Gestaltung des sozialen Miteinanders im Kontext inklusiver Bildung. Am Beispiel des Forschungsprojekts „Partizipative Unterrichtsentwicklung“ wird dabei exemplarisch aufgezeigt, welche Herausforderungen diesbezüglich entstehen können. Zugleich wird basierend auf der gewählten Forschungsmethode eine Vorgehensweise vorgestellt, die es ermöglicht, gemeinsam mit den Schüler/innen eine inklusive Klassen- und Schulkultur zu gestalten, in der sich alle willkommen fühlen und teilhaben können.
01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift
Vorschaubild
Publikation
Was können Schüler*innen zur inklusiven Unterrichtsentwicklung beitragen?
(Förderverein bidok Deutschland, 04/2024) Zahnd, Raphael; Oberholzer, Franziska
Mit der Entwicklung inklusiver Schulen geht die Entwicklung inklusiven Unterrichts einher. Dessen Umsetzung wird von Lehrpersonen als Herausforderung erlebt und sie fühlen sich teilweise überfordert, wenn sie inklusiven Unterricht umsetzen sollen. Erschwerend kommt hinzu, dass auch der Wissenschaftsdiskurs zu inklusivem Unterricht komplex ist und sich bisher kein gemeinsames Verständnis durchsetzen konnte, das übergreifend klärt, wie inklusiver Unterricht umzusetzen ist. In der Auseinandersetzung mit inklusivem Unterricht gibt es zudem noch eine weitere wesentliche Leerstelle, denn bis anhin wurden Schüler*innen hauptsächlich als Datenquellen in dessen Erforschung einbezogen, aber nur selten als Expert*innen, obwohl es gute Argumente dafür geben würde. Vor diesem Hintergrund geht der Artikel anhand empirischen Materials der Frage nach, welchen Beitrag die Schüler*innen zur Entwicklung inklusiven Unterrichts leisten können. Das Material stammt aus einem partizipativen Unterrichtsentwicklungsprojekt und zeigt auf, dass Schüler*innen die Entwicklung und Konzeptionierung inklusiven Unterrichts aktiv mitgestalten können. Sie analysieren dabei Problemstellungen aus ihrer persönlichen Perspektive und liefern gehaltvolle Ideen zur Unterrichtsentwicklung. Sowohl die Analysen als auch die Entwicklungsideen lassen sich an den Wissenschaftsdiskurs anschließen und bilden zugleich einen Mehrwert, da sie die Perspektive von Lehrpersonen und Forschenden mit neuen Sichtweisen ergänzen.
01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift
Vorschaubild
Publikation
Weiterentwicklung demokratischer Gefässe im Rahmen partizipativer Unterrichtsentwicklung
(Klinkhardt, 27.02.2024) Oberholzer, Franziska; Zahnd, Raphael; Bosse, Ingo; Müller, Kathrin; Nussbaumer, Daniela
Der Band versammelt ausgewählte Beiträge der 36. Jahrestagung der Inklusionsforscher*innen (IFO), die vom 08. bis 10. Februar 2023 durch die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich ausgerichtet worden ist. Aus einer interdisziplinären sowie internationalen Perspektive wird das Verhältnis von Inklusion und Demokratie sowie Chancengerechtigkeit analysiert und für die Praxis nutzbar gemacht. Leitend ist dabei die Fragestellung: In welchem Verhältnis stehen eine chancengerechte Teilhabe und Inklusion zu demokratischen Gesellschaftsformen und deren Entwicklungen. Braucht Demokratie Inklusion oder braucht Inklusion Demokratie? Der Blick auf gesellschaftliche Ungleichheiten soll so erweitert und vertieft werden. (DIPF/Orig.)
04A - Beitrag Sammelband