De-Roling bei Schauspielenden: Wichtigkeit, Erleben, Strategien und Bedürfnisse
Type
11 - Studentische Arbeit
Betreuer/Betreuerin
Zusammenfassung
De-Roling bezeichnet den Prozess des aus der Rolle Kommens nach einer Aufführung. In
der Literatur lassen sich Überschneidungen zwischen dem De-Roling und dem
psychologischen Konstrukt des Detachments finden. Der Prozess des De-Rolings lässt sich
mit dem des Detachments dahingehend vergleichen, dass Arbeitnehmende sich ähnlich wie
Schauspielende nach der Vollbringung ihrer Tätigkeit von einer Rolle lösen. Es zeigte sich,
dass De-Roling Strategien einen Einfluss auf die Gesundheit und das Stresserleben von
Schauspielenden haben können. Zum Thema De-Roling liegen insbesondere in Bezug auf
dessen Wichtigkeit, Erleben, Strategien und Bedürfnisse wenige wissenschaftliche
Ergebnisse vor. Deshalb wurde im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit
zwischen Forschenden der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Zürcher
Hochschule der Künste (ZHdK) das Phänomen des De-Rolings untersucht. Mittels der
Durchführung von zwei Fokusgruppen wurden die Themen Wichtigkeit, Erleben, Strategien
und Bedürfnisse in Bezug auf das De-Roling ergründet. Anhand von dieser Methodik
konnten themenrelevante Informationen von mehreren Personen bzw. Schauspielenden zur
gleichen Zeit erhoben werden. Es konnten dafür 11 Personen aus verschiedenen
Alterskategorien und schauspielrelevanten Bereichen wie dem Theater, Film,
Improvisationstheater und der Ausbildung angeworben werden. Mithilfe der Analyse der
Ergebnisse konnte ein besseres Verständnis über das noch wenig erforschte Phänomen des
De-Rolings erlangt werden. Es konnte herausgefunden werden, dass aufgrund von wenigen
Forschungsergebnissen nicht auf eine tiefe Wichtigkeit bzw. Relevanz des De-Rolings
gedeutet werden kann. Zudem konnten Anhaltspunkte für gesundheitsförderliches De-Roling
gefunden werden. Die erhobenen Bedürfnisse der Teilnehmenden weisen zudem darauf hin,
dass ein vermehrter Einsatz des De-Rolings in der Ausbildung und in der Praxis gewünscht
wird.
Verlag / Hrsg. Institution
Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW
Verlagsort / Veranstaltungsort
Olten