Institut Professionsforschung und -entwicklung

Dauerhafte URI für die Sammlunghttps://irf.fhnw.ch/handle/11654/34

Listen

Ergebnisse nach Hochschule und Institut

Gerade angezeigt 1 - 10 von 22
  • Publikation
    Die Beschäftigung von gesundheitlich beeinträchtigten Arbeitskräften als betriebliche Kompromissbildung
    (Duncker & Humblot, 2024) Nadai, Eva; Gonon, Anna
    Auf der Basis zweier qualitativer Studien in der Schweiz untersucht der Beitrag die Weiterbeschäftigung von Arbeitskräften mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen aus konventionentheoretischer Perspektive. Beschäftigungsentscheide werden als fragile Kompromisse zwischen unterschiedlichen Bewertungs- und Koordinationslogiken verstanden, die sich auf inner- und außerbetriebliche Formate stützen. Alltagsweltlich sprechen die befragten Akteur:innen von der sozialen Verantwortung, die sich an den Grenzen ökonomischer Realität ausrichten müsse. Diese „ökonomische Realität“ wird durch Managementsysteme zur Leistungssteuerung und die Arbeitsorganisation bestimmt, während „soziale Verantwortung“ durch Formate wie Sozialversicherungen und rechtliche Regulierungen ermöglicht und begrenzt wird. Betriebe sind eher zur temporären Duldung von behinderten Mitarbeitenden bereit als zu dauerhaften Anpassungen der Arbeitsorganisation oder der Leistungsnormen.
    01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift
  • Publikation
    In search of a decent living. Poor households' strategies of welfare production between agency and survival
    (10.09.2024) Nadai, Eva; Gonon, Anna
    Multidimensional poverty concepts combine the lack of material means to meet socially defined minimum needs with the equally important lack of participation and self-determination. Insufficient financial means restrict choices regarding consumer goods and services and limit weighty life choices regarding education, jobs, family. Poverty research therefore tends to describe coping with financial hardship as basically reactive and guided by sheer necessity. In this view, the vulnerability of the poor to external forces is overwhelming. Hence, their choices are inevitably detrimental in that any decision implies negative effects. The question therefore is how we can distinguish genuine agency in non-trivial matters from merely reactive survival. Agency as the freedom of leading a life according to one’s own reflected values is at the heart of the capability approach (CA). The CA foregrounds real opportunities (capabilities) as opposed to achieved states (functionings) while factoring in the preconditions for agency, namely the personal set of conversion factors that are needed to turn resources into actual welfare. However, critics argue that capabilities cannot be distinguished clearly from functionings and that providing “(genuine) opportunities for (secure) functionings” is the appropriate political target of poverty alleviation (Wolff/de-Shalit 2007; 2013). Being able to sustain functioning over time is important because heightened vulnerability to risk is a salient characteristic of being poor. Moreover, Wolff and de-Shalit posit that “being able to take control over the way in which the function is achieved” (2013, 164) is a crucial dimension of choice. To assess genuine agency, we therefore need to analyze secure functionings, personal sets of conversion factors, and the value-based preferences and goals of poor people – not least whether they can achieve things their own way. Based on an ongoing long-term qualitative study of the welfare production strategies of 40 poor households in Switzerland, we discuss degrees of agency over time from a capabilities perspective. By definition, these households are deprived of some basic capabilities in that they live below the poverty line. In this study we use the strict poverty line of eligibility for social assistance or supplemental benefits. In addition, indicators of material deprivation serve as thresholds to assess secure functionings. To what extent are the study participants still able to partially realize a life according to their own values? Preliminary results reveal a range of agency from mere adaption through cutting consumption to partial realization of personal life goals or overcoming poverty through one’s own efforts.
    06 - Präsentation
  • Vorschaubild
    Publikation
    Unter dem sozialen Existenzminimum
    (Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe, 2023) Böhme, Marcus; Gonon, Anna; Nadai, Eva
    01B - Beitrag in Magazin oder Zeitung
  • Vorschaubild
    Publikation
    Dynamiken von Beschäftigungsfähigkeit – Erwerbsverläufe von geringqualifizierten Arbeitskräften
    (De Gruyter, 02.12.2021) Nadai, Eva; Gonon, Anna; Hübscher, Robin; John, Anna
    Formale Qualifikation gilt als zentrale Voraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit. Anhand von Erwerbsverläufen von geringqualifizierten Arbeitskräften in der Schweiz untersucht dieser Beitrag Beschäftigungsfähigkeit als dynamische Wechselwirkung zwischen Orientie-rungen und Erwerbshandeln des Subjekts und institutionellen Regulierungen und Praktiken von Betrieben, Branchen und Sozialstaat. Die Analyse beruht auf qualitativen Interviews mit Arbeitskräften, Betrieben und Personalvermittlern. Die Mehrheit der befragten Arbeitskräfte war ein- oder mehrmals arbeitslos, aber nur ein Drittel der Erwerbsverläufe war insgesamt prekär. Vielmehr waren stabile Verläufe am häufigsten und es gab auch Aufstiegskarrieren. Branche, betriebliche Personalstrategien und außerberufliche Faktoren erwiesen sich als ebenso entscheidend für die die Beschäftigungsfähigkeit wie individuelles Erwerbshandeln und Bildungsbemühungen.
    01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift
  • Vorschaubild
    Publikation
    Zwischen Existenzsicherung, Ambitionen und dem Streben nach Anerkennung. Eine Typologie der Erwerbsorientierungen geringqualifizierter Arbeitskräfte
    (Nomos, 2023) Gonon, Anna; Hübscher, Robin; John, Anna
    Entgegen der These einer vorwiegend instrumentellen Erwerbsorientierung belegt die Forschung, dass Arbeitskräfte in geringqualifizierten Tätigkeiten eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsansprüche verfolgen. Der Beitrag fokussiert auf Arbeitskräfte ohne anerkannte formale Berufsausbildung und zeigt, dass für sie instrumentelle Dimensionen wie der Lohn und sichere Anstellungsbedingungen dennoch eine wichtige Rolle spielen können. Basierend auf einer qualitativen Längsschnittstudie, die Interviews mit 39 Arbeitskräften in der Schweiz umfasst, präsentiert der Artikel eine Typologie der Erwerbsorientierungen Geringqualifizierter. Während die Literatur bisher vor allem auf männliche Industriearbeiter fokussierte, werden weibliche Arbeitskräfte sowie neben der Industriearbeit auch das Baugewerbe, die Reinigung, der Einzelhandel und die Gastronomie als Branchen einbezogen. Die vorgestellte Typologie fußt auf vier Dimensionen: die Bedeutung von Karriere- und Verdienstmöglichkeiten, die Ansprüche an Arbeitsinhalte und Betrieb, die Bedeutung von Beschäftigungssicherheit sowie die Wahrnehmung des eigenen Status als „Geringqualifizierte“. Es werden drei Orientierungstypen beschrieben: Existenzsicherung, Ambition und Anerkennung. Als charakteristisch für die ersten beiden Typen erweist sich die Priorisierung von Beschäftigungssicherheit bzw. Verdienstmöglichkeiten gegenüber arbeitsinhaltlichen Ansprüchen. Der Artikel reflektiert neben der Bedeutung der Branche und des Geschlechts auch die Rolle, die Migrationsgründe für die Erwerbsorientierung spielen.
    01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift
  • Vorschaubild
    Publikation
    Eingliederung als Rechtfertigungsarbeit. Konventionen betrieblicher Arbeitsintegration am Beispiel psychisch erkrankter Beschäftigter
    (Springer VS, 2023) Gonon, Anna
    Dieses Open-Access-Buch analysiert Praktiken der Wiedereingliederung von Beschäftigten mit psychischen Erkrankungen in drei Unternehmen in der Schweiz. Ausgehend von den konkreten Handlungsproblemen der Akteurinnen und Akteure wird die These entwickelt, dass betriebliche Arbeitsintegration zu einem wesentlichen Teil „Rechtfertigungsarbeit“ bedeutet. Eingeschränkte Leistungsfähigkeit und Massnahmen zur weiteren Beschäftigung werfen – gerade im Falle nicht direkt wahrnehmbarer Gesundheitsprobleme – Rechtfertigungsbedarf im Unternehmen auf. „Rechtfertigungsarbeit“ kann darin bestehen, die kooperative Haltung der Betroffenen gegenüber dem Betrieb zu bekräftigen oder plausibel zu machen, dass sie in ihrer Arbeitsstelle trotz der Erkrankung weiterhin leistungsfähig sein werden.
    02 - Monographie
  • Vorschaubild
    Publikation
    'Simple Jobs' for Disqualified Workers. Employability at the Bottom of the Labour Market
    (Seismo, 2021) Nadai, Eva; Gonon, Anna; Suter, Christian; Cuvi, Jacinto; Balsiger, Philip; Nedelcu, Mihaela
    Employability is a key issue in discourses and policies addressing the social consequences of labour market transformation. Knowledge and skills are commonly seen as core conditions of employability. Those labeled as unskilled, because they lack formal qualifications, are discursively constructed for what they are unable to be and do – they are disqualified as unemployable. At best they are fit for “simple jobs”, which do not require any specific occupational training or knowledge and can be handled by anyone. The chapter paper discusses employability in “simple jobs” from the perspective of employers. Drawing on the theoretical framework of the Economics of Convention (EC), we conceptualize employability and skills as emerging effects of valorization and as always contextual. Skills are not necessary or valuable in and of themselves but only in as much they are valued by a specific employer with respect to a specific coordination of production. Moreover, the value of workers is not merely an individual parameter, but it depends on their fit into an existing work organization. Matching workers and jobs can go both ways: selecting workers who fit the skills requirements of a job, as defined by the employer, or adapting technical and organizational forms to the skill level of the available workforce. The paper is based on empirical data from a qualitative study on the employability of unskilled workers in five industries with a high percentage of low-skilled jobs. It comprises three interview waves with workers (39 in the first wave), with employers (33 interviews in 27 firms) and with labour market intermediates (10 interviews in 3 private and 3 public employment agencies).
    04B - Beitrag Konferenzschrift
  • Vorschaubild
    Publikation
    The Social Organization of Work Incapacity. Incapacities in the Swiss Social Insurance System and in the Workplace
    (GESIS, 2021) Nadai, Eva; Gonon, Anna; Hübscher, Robin; John, Anna
    Arbeitsfähigkeit als unabdingbare Voraussetzung von Produktivität ist für die Wirtschaft und den Sozialstaat gleichermaßen ein zentrales Anliegen. Arbeitsunfähigkeit wirft daher die Frage nach sozialem Schutz für diejenigen auf, die als unproduktiv gelten. Auf der Basis zweier qualitativer Studien zur Beschäftigung von „behinderten“ respektive „unqualifizierten“ Arbeitskräften diskutieren wir die Regulierung von Arbeitsunfähigkeit im schweizerischen System der sozialen Sicherung. Am Beispiel der Invalidenversicherung wird aufgezeigt, wie Arbeitgeber Einfluss auf die Gestaltung sozialstaatlicher Institutionen nehmen, die dann als Formate in die Bewertung von Arbeitskraft eingehen. Sozialversicherungen und das Recht stellen zusammen mit betrieblichen Formaten Dispositive für die Bestimmung von Arbeits(un)fähigkeit und für Prüfungen der Qualität von Arbeitskräften dar. Sie eröffnen und begrenzen den Raum für die Tolerierung von verminderter Produktivität und für Kompromisse zwischen Qualitätskonventionen. Wenn gesundheitliche Einschränkungen und fehlende Qualifikationen kumulieren, führen die existierenden Formate eher zu Exklusion als zu Schutz.
    01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift
  • Vorschaubild
    Publikation
    Ressourcen und Reputation. Wie Unternehmen psychische Gesundheitsprobleme von Beschäftigten bewerten
    (Springer VS, 2022) Gonon, Anna; Kappler, Karolin; Cappel, Valeska
    04A - Beitrag Sammelband