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Publikation Konzeptentwicklung als zentraler Anspruch der Lehrer:innenbildung im Fachunterricht. Wie fachliche Umgangsweisen mit einem Thema im Schulpraktikum durchgesetzt werden(29.06.2023) Leonhard, MelanieBerufspraktische Studien zielen im Studium zum Lehrberuf darauf, Studierende sukzessive mit den Anforderungen des Berufsfeldes vertraut zu machen. Dabei werden Einübung und erste Bewährung im Vollzug der feldspezifischen Praktiken ermöglicht, die Bewährung in diesen Praktiken muss aber auch anerkannt und formell beglaubigt werden, um die Praktika als Studienleistung ‘zu bestehen’. Die Gestaltung von Unterricht als Kernauftrag von Lehrer:innen nimmt in den Praktika eine Vorrangstellung ein, dabei werden auch Vorstellungen von gutem Unterricht zum Gegenstand der Thematisierung. Guter Unterricht wird dabei unter der Perspektive generischer Unterrichtsqualität (Praetorius et al. 2020), in seiner Stufenspezifik (Bachmann et al. 2021) und nicht zuletzt auch unter fachlichen Gesichtspunkten betrachtet (Reh 2018). Im Beitrag wird aus einem Teilprojekt der qualitativen Längsschnittstudie «TriLAN» berichtet, in dem fachliche Wissensordnungen in den verschiedenen Formaten der Lehrer:innenbildung untersucht werden, an denen Studierende im Studium zur Kindergarten-/Unterstufen-Lehrperson teilnehmen. Prozesse des Lehrer:in-Werdens werden dabei im Anschluss an die Arbeiten von Foucault und Butler als Subjektivierung in Praktiken (Saar 2013, Alkemeyer et al. 2015) betrachtet. Diese Analyseeinstellung eröffnet die Frage, wie Studierende im Praktikum ein fachliches und qualitätsbezogenes Selbstverhältnis in der Subjektform Lehrer:in ausbilden. Als empirische Grundlage des Beitrags wird eine Unterrichtsnachbesprechung verwendet, in der zugleich die Entscheidung über das Bestehen eines Langzeitpraktikums gegenüber der Studierenden kommuniziert wird. Mit einem methodischen Vorgehen, das aus der Adressierungsanalyse (Reh & Ricken 2012, Ricken et al. 2017) heraus zur Rekonstruktion fachlicher Wissensordnungen entwickelt wurde, wurde untersucht, wie situativ sowohl Aspekte der zielstufengerechten fachlichen Bearbeitung von Gegenständen des Unterrichts, als auch das generische Qualitätsmerkmal der Konzeptentwicklung im Verlauf des Gesprächs zum Thema werden. Auch die Bedeutung eines institutionell etablierten Beobachtungs- und Bewertungsbogens, in dem ‘Konzeptentwicklung’ bei den Schüler:innen als Kriterium guten Unterrichts ausgewiesen wird, wird mit der praxistheoretischen Perspektive eines poststrukturalistischen Materialismus (Hille-brandt 2016) in die Rekonstruktionen einbezogen. Insgesamt lässt sich zeigen, dass das dokumentierte Wissen und Können der Studierenden in der konkreten Situation von der anwesenden Dozentin und der Praxislehrperson im Gespräch nicht in einem Masse anerkannt wird, dass daraus die Entscheidung, das Praktikum als erfolgreich absolviert zu bestätigen, resultiert. Der Studierenden wird damit ein Selbstverhältnis als den Anforderungen der beiden Bewertungspersonen insbesondere im Bereich fachlicher Konzeptentwicklung noch nicht Genügende nahegelegt. Fallübergreifend lässt sich mit der subjektivierungstheoretischen Untersuchungsperspektive zeigen, dass Wissen und Können, die in handlungspsychologisch orientierten Arbeiten oft als Eigenschaften von Akteur:innen gefasst werden (z.B. Neuweg 2022), in der Lehrer:innenbildung um Aspekte der Relativität und Relationalität ergänzt werden müssen, weil Wissen und Können als solches von den relevanten Anderen als anerkennbar qualifiziert werden muss, um Geltung beanspruchen zu können.06 - PräsentationPublikation „Viele Leute stehen der Mathematik im Kindergarten kritisch gegenüber…“. Fachliche Wissensordnungen und Subjektivierung im Studium zum Lehrberuf(De Gruyter, 2023) Leonhard, Melanie; Leonhard, TobiasIm Beitrag wird unter einer adressierungsanalytischen Perspektive untersucht, wie Studierende in Lehrveranstaltungen zur Mathematik der Schuleingangsstufe in den situativen Wissensordnungen positioniert werden und welche Selbstverhältnisse als Fachlehrpersonen ihnen darin nahegelegt werden. Für die Rekonstruktion spezifisch fachbezogener Perspektiven wird die bisher vorliegende Methodologie der Adressierungsanalyse modifiziert und stärker methodisiert. Das Datenmaterial besteht aus zwei Transkripten aus Lehrveranstaltungen, in denen Studierende sich mit Fragen grundlegender mathematischer Bildung befassen. Die Untersuchung zeigt, dass in den unterschiedlichen Adressierungsmodi der Studierenden und der Sache sowohl gemeinsame als auch differente Momente der Einflussnahme auf die Studierenden identifiziert werden können. Ein zentraler Befund besteht in der transmissiven Perspektivierung des Studiums, die den Erwerb des fachlichen Wissens bei den Studierenden bereits eng mit dem fachlichen Lernerfolg des späteren Adressiertenkreises der Schülerinnen und Schüler verknüpft.01A - Beitrag in wissenschaftlicher ZeitschriftPublikation „Sie würden dann fast übergriffig in der Nähe, die Sie herstellen“. Pädagogische Beziehungen und der Lebensweltbezug(Springer, 2023) Leonhard, MelaniePädagogische Beziehungen spielen in der Lehrpersonenbildung der Schweiz eine wichtige Rolle. Sie sind dort sowohl als Thema in Lehrveranstaltungen als auch in der interaktiven Gestaltung präsent. Im qualitativ-rekonstruktiven Beitrag wird untersucht, welche Positionen und Vorstellungen zur Gestaltung pädagogischer Beziehungen Studierenden in einer Lehrveranstaltung zum Sachunterricht nahegelegt werden, die u. a. den ,Lebensweltbezug‘ thematisiert. Die Rekonstruktion zeigt eine Spannung zwischen der Thematisierung pädagogischer Beziehungen und der performativ realisierten Beziehung des Dozenten zu den Studierenden. Im Beitrag werden das methodische Vorgehen und die Rekonstruktion dargestellt, bevor die Ergebnisse in ihrer Bedeutung und ihren Limitationen diskutiert werden.01A - Beitrag in wissenschaftlicher ZeitschriftPublikation Adressierungsanalyse als Methode der Forschung zur Lehrpersonenbildung. Systematische Schärfungen und methodische Varianten(Freie Universität Berlin, 2023) Leonhard, Tobias; Guvenç, Ezgi; Leonhard, Melanie; Müller, AndreaDie Adressierungsanalyse wurde in den vergangenen Jahren als ein methodischer Zugang der Interaktionsforschung ausgearbeitet, der es erlauben soll, die Relationalität der Prozesse menschlichen Werdens als Subjektivierung in Praktiken der Adressierung zu untersuchen. Im Beitrag werden zwei Ziele verfolgt. Einerseits sollen die bisher in erster Linie als Methodologie ausgearbeiteten Überlegungen in zwei Hinsichten erweitert werden, nämlich bezüglich der Reichweite des Konzepts "Adressierung" und der Konkretisierung der methodischen Operationen in Abhängigkeit von den untersuchungsleitenden Fragestellungen. Andererseits prüfen wir im Beitrag, welche Potenziale der Adressierungsanalyse in der Forschung zur Lehrpersonenbildung auch in längsschnittlichen Untersuchungen zukommen, wo aber auch noch Entwicklungsbedarf und Limitationen bestehen.01A - Beitrag in wissenschaftlicher Zeitschrift